1. Herren: Semjon Weilguny vor dreifachem Wiedersehen mit Itzehoe

  • 14. Februar 2019

Semjon Weilguny tankt sich durch. Foto: Claus Bergmann

„Das ist auf jeden Fall das Spiel, auf das ich in einer Saison am meisten vorausblicke“, sagt Semjon Weilguny vor dem Duell der 1. Herren mit den Itzehoe Eagles am Sonntag (17. Februar, 17:00 Uhr, Steinberghalle). Kein Wunder: Weilguny ist in Itzehoe geboren und aufgewachsen, hier steht auch in basketballerischer Hinsicht seine Wiege. „Mit acht Jahren habe ich in Itzehoe angefangen“, sagt der Aufbauspieler.

Das Wochenende bringt ihm sogar das dreifache Wiedersehen – wenn die Knie mitmachen. „Es kann immer sein, dass es von einem Tag auf den anderen wieder ein bisschen schlimmer ist und ich dann nicht trainieren oder nicht spielen kann, aber es sollte eigentlich funktionieren“, so der 17-Jährige. Erst am Sonnabend mit den NBBL-Piraten gegen Itzehoe, dann am Sonntagmittag in der 2. Regionalliga mit den 2. Herren gegen die „Zweite“ der Adler und zu guter Letzt der ProB-Vergleich.

„Viele Spieler kennen sich untereinander, haben gemeinsame Freunde“, sagt Rist-Trainer Felix Banobre zum holsteinischen Duell. „Ich habe auch ein sehr gutes Verhältnis zu Pat Elzie, den ich sehr schätze. Wenn wir uns treffen, setzen wir uns immer zusammen und unterhalten uns. Außerhalb des Spielfelds kommen wir alle toll miteinander aus, die Verbindungen sind gut, aber auf dem Feld ist es etwas Anderes. Da wollen beide Mannschaft gewinnen. Aber das ist überhaupt kein Hassderby, sondern eine gute sportliche Rivalität. Ich habe großen Respekt vor der Itzehoer Mannschaft“, so Banobre.

Weilguny trainierte auch einst zwei Jahre unter angesprochenem Elzie, der im Frühjahr 2004 bekanntermaßen Trainer in Wedel war. „Das Wichtigste ist, dass wir die Energie das ganze Spiel über hochhalten und nicht nachlassen, wenn wir zum Beispiel vorne liegen“, blickt der 17-Jährige auf die Partie voraus. Im Hinspiel wurde er zwar nicht eingesetzt, doch auf der Bank war das Knistern ebenfalls zu spüren. „Jetzt heim ist es natürlich noch mal besser, wir wollen unsere Halle gegen meine alte Mannschaft verteidigen“, sagt er. Und Banobre ergänzt: „Es wird sicher voll, wir freuen uns auf die gute Stimmung.“

2016 wechselte Weilguny an die Eliteschule des Sports nach Dulsberg, spielte fortan in der JBBL für die Piraten, gleichzeitig in der NBBL unter Paul Larysz, der ihn bereits in der Itzehoer Jugend gefördert hatte, und darüber hinaus noch eine Saison lang mit Doppellizenz in Itzehoes U18. Seit 2017 steht er im Wedeler Aufgebot, spielt für die 2. Herren und zusehends auch in der „Ersten“. „Ich bin ja immer noch einer der jüngsten Spieler in der Mannschaft und habe noch keine so große Rolle, bekomme aber immer mehr Spielzeit und fühle mich mittlerweile auch viel wohler. Am Anfang war ich sehr aufgeregt: Da spielt man zwei Minuten und kommt dann wieder heraus, um sozusagen kennenzulernen, wie das in der Liga ist. Aber mittlerweile spiele ich mehr und fühle mich auch sicherer“, so Weilguny, der in NBBL und der 2. Regionalliga Führungsaufgaben übernimmt. Weitere Schritte zu einer größeren Rolle in der ProB (derzeit rund achteinhalb Minuten Einsatzzeit je Begegnung) führen seiner Analyse nach unter anderem über weiteres Feilen an der Verteidigung sowie dem achtsamen Umgang mit dem Spielgerät im Aufbau – auch und gerade unter Druck des Gegners. „Damit ich nicht den Ball verliere, auch nicht gegen ältere oder athletischere Verteidiger, sondern damit ich den Ball immer unter Kontrolle habe. In der ProB versuche ich, mich heranzukämpfen und Spieler wie Lars Kamp oder Justus Hollatz als Beispiel zu nehmen“, betont er.

Dass er 2016 seine Heimatstadt in Richtung Elbe verließ, hatte viel mit der Aussicht zu tun, an der Eliteschule am Alten Teichweg Unterricht und Leistungssport zu verbinden. „Ich habe fünfmal in der Woche schon morgens Training, zweimal auch Krafttraining“, sagt Weilguny, der noch zu Itzehoer Zeiten in die deutsche U15-Nationalmannschaft berufen wurde und seine Nominierung für die U16-Auswahl im vergangenen Jahr verletzungsbedingt nicht wahrnehmen konnte. Die wechselseitige Abstimmung auf schulische und sportliche Aufgaben passe am Internat ebenfalls, meint er. „Der Hauptgrund, weshalb ich gewechselt bin, ist, dass ich hier am Internat näher an allem dran bin und mehr Training habe“, so der 17-Jährige.

Mit welchem Aufgebot Trainer Felix Banobre in die sonntägliche Partie geht, wird sich voraussichtlich kurzfristig entscheiden. Mehrere Spieler mussten im Laufe der Woche teils krankheits- oder berufsbedingt passen, auch Banobre und sein „Co“ Stefan Altemüller lagen vorübergehend flach. „Als Trainer kann man es sich eigentlich nicht erlauben, krank zu sein, denn man muss immer für die Mannschaft da sein. Am Sonntag bin ich wieder bei einhundert Prozent“, sagt der Spanier. „In Spielen gegen Itzehoe ist es egal, wer in der Tabelle an welcher Stelle steht, da kann immer alles passieren“, meint er.

Eintrittskarten für die Begegnung: https://ristwedel.reservix.de/tickets-sc-rist-wedel-itzehoe-eagles-in-wedel-sporthalle-steinberg-am-17-2-2019/e1250247

Übertragung des Spiels auf sportdeutschland.tv: https://sportdeutschland.tv/dbbl/prob-sc-rist-wedel-vs-itzehoe-eagles-2?autoplay=true