1. Herren: Das Beste zum Schluss

  • 17. Februar 2019

Malo Valérien leitete die Verlängerung glänzend ein. Fotos: Claus Bergmann

Nervenstark und mit großem kämpferischen Einsatz gewannen die Rister auch das letzte Heimspiel der Punktrunde: Lars Kamp ragte beim 82:70 (nach Verlängerung) über die Itzehoe Eagles mit 31 Punkten heraus, in den letzten Minuten der Begegnung war insbesondere Malo Valérien der siegbringende Mann.

„Alle meine Spieler haben eine sehr starke Leistung gezeigt. Ich bin sehr stolz auf sie“, sagte Trainer Felix Banobre nach einem harten Stück Arbeit in einer prallgefüllten Steinberghalle. „Dass wir alle unsere Heimspiele gewonnen haben, ist etwas Historisches“, freute sich der Spanier.

Die Rister hatten teils so ihre Probleme mit der Zonenverteidigung Itzehoes und taten sich schwer, gute Wurfpositionen zu erarbeiten. Da tat eine Aktion im Auftaktviertel wie jene von Justus Hollatz besonders gut und brachte ein Stück Befreiung: Der 17-Jährige schnappte einem Gästespieler an der Mittellinie den Ball weg und stopfte ihn anschließend beidhändig durch den Ring. Beide Mannschaften brachten den Ball zunächst häufig unter den Korb, suchten ihre Langen, doch im Schatten der Bretter wurde es dann meist eng. Das hatte auch insgesamt für das Geschehen vor der Halbzeit zu gelten. Die Adler wussten meist ein paar Pünktchen mehr auf ihrer Seite, doch Wedel blieb stets dran. Die Verteidigungsreihen prägten die Begegnung in den ersten 20 Spielminuten und sorgten mit dafür, dass die Trefferquoten beider Mannschaften doch einiges an Steigerungspotenzial enthielten. Insbesondere die Rist-Feldwurfquote von 31 Prozent bei Halbzeit war nicht berühmt – die Hausherren konnten von Glück sagen, angesichts derartiger Zahlen mit 31:32 noch bestens im Rennen zu sein. „In den ersten beiden Vierteln hat Itzehoe mit mehr Intensität gespielt als wir. In der Halbzeit habe ich meinen Spielern gesagt, dass wir uns da steigern müssen und mindestens einen Schritt mehr machen müssen als die Gegenspieler“, so Banobre.

Lars Kamp: 31 Punkte sprachen Bände.

Mitte des dritten Viertels war erneut Hollatz für ein Ausrufezeichen zuständig: Diesmal ließ es der Spielmacher einhändig krachen – und zwar noch ein bisschen sehenswerter als bei seiner ersten Flugeinlage. Kurz darauf ließ Hollatz einen Dreier folgen. Der 17-Jährige riss das Geschehen auf Wedeler Seite in dieser Phase an sich. Weiter ging’s auf Augenhöhe – bis sich die Gäste die Trümpfe holten. Zu Beginn des letzten Abschnitts setzte sich Itzehoe auf 55:47 ab, angesichts des bisherigen Spielverlaufs glich dieser Vorsprung schon beinahe einer Vorentscheidung. Dreier von Osaro Jürgen Rich Igbineweka und Lars Kamp verkürzten wieder. Itzehoes Kevin Mickle nahm die Sache für die Gäste jetzt in die Hand und traf fast nach Belieben: Er erhöhte auf 61:53 für seine Farben, knapp fünf Minuten standen da noch auf der Uhr. Den US-Amerikaner hatten die Rister gar nicht im Griff.

Dass Itzehoes Innenspieler Stefan Schmidt in der Schlussphase nach seinem fünften Foul ausschied, sei ein entscheidender Faktor gewesen, so Banobre nach der Partie. „Stefan ist wie ein Magnet, zieht die Bälle an und macht es jeder gegnerischen Mannschaft schwer“, sagte der Spanier. Eineinhalb Minuten vor dem Ende glich Kamp per Dunking zum 63:63 aus. Flavio Stückemann brachte Itzehoe die Führung per Korbleger zurück, verfehlte bei 14 Sekunden Restzeit aber zwei Freiwürfe und damit die mögliche Entscheidung. Kurz darauf war Kamp an der Linie gefragt, verpasste den ersten und traf den zweiten zum 64:65 aus Wedeler Sicht. Sieben Sekunden vor Schluss wurde Stückemanns Nervenkostüm erneut auf die Probe gestellt: Seinen ersten Freiwurf verwandelte der Itzehoer, den zweiten auch. Allerdings wurde dieser Treffer wegen eines Übertritts nicht anerkannt. Banobre nahm beim Stand von 64:66 und besagten sieben noch zu absolvieren Sekunden eine Auszeit. Und danach: Es ging über Aurimas Adomaitis, der Litauer erzwang mit dem Ausgleich zum 66:66 die Verlängerung.

Im Fünf-Minuten-Nachschlag legte Malo Valérien los wie die Feuerwehr und traf fünf Zähler in Folge. Der Flügelspieler nahm sich nun auch des besten Itzehoers, Kevin Mickle, an und leistete dort ebenfalls ganze Arbeit. „In der Verlängerung waren wir überlegen, haben wichtige Dreier getroffen und standen oft an der Freiwurflinie. Meine Spieler haben hart gearbeitet, das war sehr gut“, freute sich Banobre. In der Tat: So schwer sich die Rister zuvor taten, bei der „Extranummer“ ließen sie erst gar keinen Zweifel aufkommen.

  • Viertelergebnisse: 11:14, 20:18, 16:17, 19:17, 16:4 (Verlängerung)
  • SC Rist (Punkte): Kamp (31), Valérien (18), Adomaitis (11), Logan (8), Rich Igbineweka, Hollatz (je 7), Behr, Both, Hoffmann, Postic, Schümann, Weilguny.
  • Statistik…