1. Herren: Anreise und Vorbereitung mal anders

  • 7. März 2019

Osaro Jürgen Rich Igbineweka und seine Kollegen reisen per Flieger an. Fotos: Claus Bergmann

Es kommt nicht alle Tage vor, dass eine Wedeler Mannschaft per Flugzeug zum Auswärtsspiel reist. Am Sonnabend jedoch werden sich die Rister auf diese Weise zum Auswärtsspiel bei den Wiha Panthers Schwenningen (9. März, 20:00 Uhr) aufmachen. Um 8:30 Uhr hebt der Flieger in Richtung Stuttgart ab, dann geht’s nach Schwenningen weiter. Dort werden die Wedeler dann in der Deutenberghalle noch leicht anschwitzen, eine Ruhepause in der Unterkunft einlegen, um frisch in die abendliche Begegnung und damit das zweite Achtelfinale zu gehen. „Ein wichtiger Grund ist, dass die Spieler so in der Nacht vor dem Spiel in ihren eigenen Betten schlafen können“, sagt Rist-Trainer Felix Banobre. Zur Erinnerung: Siegen die Rister in Schwenningen, haben sie die nächste Runde erreicht. Gewinnen die Gastgeber, kommt es am Wochenende darauf zum Entscheidungsspiel in Wedel.

Für Osaro Jürgen Rich Igbineweka, Marius Behr und Lars Kamp wird Schwenningen nicht der einzige Halt der Südreise. Nach der Übernachtung reist das Trio gen Ehingen, um dort am Sonntagnachmittag die Hamburg Towers zu verstärken. Auf Justus Hollatz müssen die Rister verzichten. „Wenn die erste Mannschaft ihn braucht, ist es klar, dass er dort spielt. Ich verstehe das voll und ganz, denn die Towers haben mehrere Verletzte und brauchen ihn“, sagt Banobre. Zumal verstärkte Einsätze in der ProA für Hollatz’ Entwicklung ebenfalls eine gute Nachricht sind.

Das Hin- und Herspringen zwischen den Mannschaften kennt auch Rich Igbineweka bestens, am vergangenen Wochenende hatte er sogar drei Spiele. Die Dienste des 20-Jährigen sind gefragt – in Weiß-Schwarz und in Gelb-Grün. „Im Moment läuft es echt bei mir“, sagt er selbst. „Auch bei den Towers habe ich viel mehr Selbstbewusstsein und bekomme mehr Spielzeit“, so Rich Igbineweka. Da zahlen sich seine guten Trainingsleistungen und nicht zuletzt die starken Eindrücke aus, die er im Rist-Trikot hinterlässt. Im Grunde hält sein persönlicher Aufschwung fast durchgängig seit Anfang Dezember an. Bis dahin erzielte er im Schnitt 7,9 Punkte pro Begegnung, danach 14,2. Es war nicht sein einziger statistischer Wert, der in die Höhe schnellte. Wie erklärt er sich selbst diese Leistungssteigerung? „Ich glaube, das lag daran, weil sich Justus und Mario verletzt haben, ich deshalb mehr Spielzeit kriegen musste und mehr Verantwortung hatte. Und das habe ich dann gut geregelt, würde ich mal sagen“, lacht er. „Auch als Justus zurückkam, wusste ich, dass ich genauso weiterspielen kann. Ich hatte auch öfter den Ball in der Hand. So ging das halt bergauf. Und das war sehr gut für mein Selbstbewusstsein und meine Aggressivität auf dem Feld“, erläutert der 20-Jährige.

Wiedersehen im zweiten Spiel: Rich Igbineweka nimmt es mit zwei Schwenningern auf.

So wird die Begegnung in Schwenningen, was das Lenken des Spielaufbaus betrifft, angesichts Hollatz’ Abwesenheit keine neue Situation – weder für Rich Igbineweka noch für Kamp. Wie die erste Begegnung der Serie lief, sei nun ohnehin nicht mehr wichtig, betont Banobre. „Wir bereiten uns auf das Spiel in Schwenningen wie auf ein Einzelspiel vor. Das heißt: Ich rechne auch in taktischer Hinsicht mit allem. Ich erwarte ein sehr schweres Spiel und gehe davon aus, dass die Schwenninger körperbetont und mit voller Kraft vor den eigenen Zuschauern zu Werke gehen werden. Sie werden das Publikum im Rücken haben“, erläutert der Spanier. Eine vollbesetzte Halle gegen sich zu haben? Macht nichts, meint Rich Igbineweka. „Wenn ich auf dem Feld bin, bekomme ich von den Zuschauern gar nichts mit“, sagt er. Da sei er ohnehin völlig auf seine Aufgaben konzentriert. „Aber wenn man auf der Bank sitzt, merkt man davon natürlich etwas. Das ist kein Problem, ich werde nicht eingeschüchtert sein“, so der 20-Jährige.

Die Aufwärmphase vor dem Spielbeginn sei sehr wichtig, um gut in die Partie zu kommen, erläutert er. Auch darauf sei zu achten. Die Trainer bereiteten die Mannschaft wie gewohnt unter anderem mit einem ausführlichen Videostudium auf das zweite Achtelfinale gegen Schwenningen vor. „Da haben wir noch einmal die Details gesehen, die wir verbessern müssen“, sagte Rich Igbineweka im unmittelbaren Anschluss an eine eineinhalbstündige Sitzung samt Bewegtbildanalyse des Gegners.