W14: Norddeutscher Meister

  • 8. April 2019

Vier Spiele, vier Siege: Mit dieser makellosen Bilanz sicherte sich die weibliche U14 am Wochenende in Osnabrück den Titel des Norddeutschen Meisters. Damit sorgten die Risterinnen für eine Saisonverlängerung und nehmen am 4. und 5. Mai an der Zwischenrunde zur Deutschen Meisterschaft teil.

„Wir sind mit ein bisschen Bauchschmerzen ins Turnier gegangen“, sagte Trainer Marc Köpp angesichts der verletzungsbedingten Ausfälle von Lotta Kruse und Lisa Reindel. Und da man zudem auf Gegner traf, mit denen man vorher noch nie die Klingen gekreuzt hatte, habe er nicht ganz gewusst, in welche Richtung es gehen würde, so Köpp, der die W14 gemeinsam mit Andrea Koschek und Leonie Rosemeyer betreut. Das Auftaktspiel gegen den ASC Göttingen gab erste Hinweise – und die machten durchaus Eindruck. „Es sah vielleicht ein bisschen holprig aus, aber wir haben im ersten Viertel schon deutlich vorgelegt. Das zweite haben wir mit zwei Punkten verloren, aber die verbleibenden zwei deutlich gewonnen“, fasste er den 60:46-Sieg gegen die Niedersächsinnen zusammen.

Fotograf: bullenfotos.de

Die zweite Herausforderung in der Vorrunde hieß City Basket Berlin – eine im wahrsten Sinne des Wortes große Aufgabe. „Wir haben mit Lisa Hoffmann und Paula Huber-Saffer schon zwei große Spielerinnen. Aber City Basket hatte drei Spielerinnen, die noch größer waren. Drei richtig große Mädchen. Größenmäßig waren die uns total überlegen“, so Köpp. In technischer Hinsicht hatten seine Mädels Vorteile, ließen letztlich auch die Längenvorteil der Berlinerinnen wenig zur Geltung kommen und setzten sich mit 69:39 durch. Damit war das Halbfinale erreicht.

In der Parallelgruppe sicherte sich Gastgeber BBC Osnabrück den ersten Rang, Zweiter und damit Wedeler Gegner in der Vorschlussrunde wurde der SV Halle. Das Auftaktviertel gegen Halle verlief mit 16:16 ausgeglichen, „aber ich habe mir eigentlich keine Sorgen gemacht“, sagte der Trainer. Der weitere Spielverlauf sorgte für die Bestätigung: Die Risterinnen zogen mit einem 60:39-Sieg ins Endspiel ein. Köpps Fazit nach den drei Begegnungen lautete: „Wir waren den drei Mannschaften deutlich überlegen. Wir haben es zwar nicht immer klar ausgespielt, aber das kann man auch nicht immer ohne Weiteres. Wir mussten auch anders rotieren, dadurch dass zwei Spielerinnen fehlten.“

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Durch den Halbfinalsieg hatten die Risterinnen die Fahrkarte zur DM-Zwischenrunde bereits in der Tasche. Blieb nach einer kurzen Pause das Endspiel gegen Gastgeber Osnabrück. Köpp nahm den Druck raus: „Ich habe ihnen gesagt: ‚Es ist schön, wenn wir Meister werden. Das ist überhaupt keine Frage. Norddeutscher Meister zu werden, ist schön. Aber es ist nicht das Muss. Wir sind für die weiterführende Runde qualifiziert, die Karten werden neu gemischt. Das ist jetzt die Kür. Wir haben mehr als unsere Pflicht erledigt‘“, gab er Einzelheiten seiner Ansprache vor dem Finale preis. Hinzu kam: Nach dem strammen Programm des Wochenendes machte sich Müdigkeit bemerkbar. „Die Mädchen waren kaputt. Sie waren total erschöpft. Die kleinere Rotation hat dann doch schon weh getan, gerade den Großen“, sagte der Trainer.

Seine Schützlinge erwischten einen guten Start, doch Osnabrück übernahm Stück für Stück die Kontrolle und lag zur Halbzeit mit elf Zählern in Führung. Dabei war es bis dahin auf Wedeler Seite nicht schlecht gelaufen: „Wir haben gut und diszipliniert gespielt und genügend Korbchancen gehabt. Wir haben nur absolut gar nichts getroffen“, so Köpp. Die Müdigkeit blieb also nicht folgenlos. „Ich habe in der Halbzeit gesagt: ‚Wenn Euch Eure Beine noch tragen, dann versucht es. Gebt alles und versucht, Meister zu werden. Wenn es nicht geht, ist es nicht schlimm’“, berichtete der Trainer. Er stellte seinen Mädels in Aussicht, dass der Gegner unruhig werden würde, wenn man auf fünf, sechs Punkte herankomme und wagte die Prognose, dass man sich den Sieg nicht mehr nehmen lassen werde, wenn man tatsächlich noch einmal die Führung übernehmen sollte. Die Risterinnen kämpften sich auf 30:35 heran, der Optimismus auf der Wedeler Bank und unter den lautstarken Unterstützern auf den Rängen blühte. „Wir hatten praktisch die Nase vorn, auch wenn wir immer noch hintenlagen“, ordnete Köpp die Gemütsverfassung vor dem Beginn des Schlussviertels ein. Der Trainer gab seinen Schützlingen für die letzten zehn Minuten die Marschroute „Feuer frei!“ mit auf den Weg und forderte sie auf, verstärkt von außen zu werfen. Paula Huber-Saffer, die größte Wedeler Spielerin, machte per Dreier den Anfang, kurz darauf sorgte Anna Heesch ebenfalls per Distanzwurf für die 42:41-Führung. Und in der Tat: Die Risterinnen ließen sich den Sieg danach nicht mehr abjagen. „Ich war selbst überrascht, was für Kräfte wir entwickelt haben“, lobte der Trainer nach dem 59:49.

Somit stehen die Köpp-Schützlinge in ihrer Altersklasse unter den besten acht Mannschaften Deutschlands, am ersten Mai-Wochenende wird die Zwischenrunde zur Deutschen Meisterschaft in Bochum oder Recklinghausen ausgetragen. Der Gastgeber wird in wenigen Tagen feststehen. Bei der Zwischenrunde wird nach dem Modus „Jeder gegen Jeden“ verfahren. Zumindest die Recklinghäuserinnen sind in Wedel nicht ganz unbekannt, schließlich waren sie vor Saisonbeginn beim Ewald-Schauer-Jugendturnier dabei.