1. Damen: Sophia Linke und die Risterinnen wollen den dritten Platz

  • 28. März 2019

Es sind spannende Zeiten für Sophia Linke. Am Sonnabend (30. März, 19:30 Uhr, Steinberghalle) bestreitet sie mit den 1. Damen gegen die Weddinger Wiesel das Endspiel um den dritten Platz in der 1. Regionalliga. Anfang Mai hat sie mit den Risterinnen noch die Chance, den HBV-Pokal zu gewinnen und vor allem stehen in Kürze ihre Abiturprüfungen an.

Sophia Linke. Foto: Claus Bergmann

Doch eins nach dem anderen: Es wäre ein „riesiger Erfolg“, die Saison als Aufsteiger auf dem dritten Rang zu beschließen, findet Linke. Ähnliches ließ auch Trainer Manfred Schuncke verlauten und gab im Vorfeld der Partie am Steinberg gegen Wedding am Sonnabend den Ton vor: „Es ist ein richtiges Endspiel, darauf freue mich.“ Keinesfalls gehe es um die „goldene Ananas“, betonte der Trainer. „Für mich ist das schon sehr wichtig. Als Aufsteiger Dritter zu werden, wäre für mich viel wert“, sagt er. Dass man die Gelegenheit habe, die Saison auf dem Regionalliga-Treppchen zu beenden, zeige, dass man im Verlauf des Spieljahres gut gearbeitet habe, so Schuncke. „Das wäre ein extrem schöner Abschluss“, meint Linke. „Natürlich haben wir Spielerinnen dazubekommen. Aber ich glaube auch, dass sich unser Teamgefüge noch mal verbessert hat. Wir haben uns alle noch besser kennengelernt und dadurch auch auf dem Spielfeld besser zusammengearbeitet. Und auch individuell haben wir uns alle verbessert“, sagt die 17-Jährige. Linke selbst hat wegen einer langwierigen Schienbeinverletzung bislang erst sechs Saisonspiele in der Regionalliga bestreiten können. Vor zwei Wochen gegen den TuS Lichterfelde kehrte sie aufs Spielfeld zurück. „Für mich war es gar nicht so schwer, wieder hereinzukommen“, sagt sie. Linke nutzte unter anderem die Hamburger Osterferien, um sich in Zusatztrainingseinheiten wieder in Form zu bringen.

Die Vorbereitungen auf das Spiel am Sonnabend laufen auf Hochtouren. Im Abschlusstraining gehe es noch einmal darum, die Systeme durchzugehen. „Was zuletzt nicht gut lief, wiederholen wir noch mal und gleichen Fehler aus. Und wir spielen und werfen viel, um uns auch so vorzubereiten“, berichtet Linke. Der Trainer meint mit Blick auf das Endspiel: „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir spielerisch besser sind. Es geht darum, dass wir den Mädels klarmachen, dass es jetzt um etwas geht“, so Schuncke, der froh ist, nach der langen Verletzungspause wieder auf Linke bauen zu können. „Sie ist sehr aufgeschlossen und lernbereit“, sagt der Trainer. „Im letzten Jahr hat sie aus meiner Sicht einen irren Sprung nach vorne gemacht. Jetzt, da sie wieder seit drei, vier Wochen im Training ist und wir wieder intensiv mit ihr arbeiten, stellt man schon fest: Sie hat keine Angst, sie nimmt sich viel vor und setzt das dann auch um. Auf der Leiter ihrer Entwicklung ist Sophia noch nicht ganz oben angekommen. Sie arbeitet sehr gut und ist ein toller Mensch“, so Schuncke.

Nicht jeder kann von sich behaupten, schon mal Basketball in Neuseeland gespielt zu haben. Sophia Linke kann. Mit der Schulmannschaft des Waihi College erreichte sie während eines Austauschjahres 2016 den zweiten Platz bei den Landesmeisterschaften. Und in Neuseeland leben? Wie ist das? „Auf jeden Fall viel entspannter als in Hamburg und Deutschland. Alle Leute sind viel entspannter drauf“, sagt die Aufbau- und Flügelspielerin, die 2017 von der BG West nach Wedel wechselte. Ihr Austauschjahr soll nicht ihre einzige Begegnung mit dem fünften Kontinent gewesen sein: Ende November will sie für sechs Monate nach Australien gehen und in einem Krankenhaus ein Praktikum absolvieren – und Basketball spielen. Das ist das Langfristige. Und auf kurze Sicht tritt sie am Sonnabend erst mal mit den Risterinnen gegen die Weddinger Wiesel an, begeht am Montag ihren letzten Schultag und schreibt in zwei Wochen ihre Abiturklausuren. Spannende Zeiten.