1. Damen: Oliver Böttcher setzt auf Kommunikation und Spielwitz

  • 1. Juni 2019

Während eines Spiels ist manchmal nicht viel Zeit für ausführliche Erklärungen. Ein kurzes Kommando oder eine Geste müssen da mitunter reichen. Doch wann immer es möglich ist, setzt Oliver Böttcher auf das Gespräch statt schweigsames Miteinander. „Ich bin der Trainertyp, der sehr viel kommuniziert mit den einzelnen Spielerinnen. Ich versuche auch, die Mannschaft immer ins Boot zu holen“, sagt der neue Cheftrainer der 1. Damen über sich und seine Arbeitsweise.

Oliver Böttcher: Foto: Bergmann

In den vergangenen zwei Jahren brachte er sich als Assistent von Manfred Schuncke vornehmlich aus der zweiten Reihe ein, künftig steht er hauptverantwortlich am Ruder: Bei der Vorgabe der taktischen Richtung etwa, bei Personalentscheidungen, der Trainingsgestaltung – und eben bei der Ansprache an Team und Spielerinnen. „Im Prinzip versuche ich, als Coach kumpelhaft zu sein, aber mit klarer Vorgabe. Nicht von oben herab, sondern auf dieser Ebene. Gerade bei dieser Mischung, die wir haben, mit einigen wenigen älteren Spielerinnen, die Bundesliga gespielt haben, und vielen jüngeren, musst du einfach viel kommunizieren“, erklärt Böttcher.

Nach jetzigem Stand wird der Kader der 1. Damen im Großen und Ganzen zusammenbleiben, wird dem Wunsch des neuen Trainers entsprechend aber erweitert. „Wir haben festgestellt, dass es mit nur 12, 13 Spielerinnen wie in der letzten Saison kritisch wird“, sagt er. Aus den unterschiedlichsten Gründen kam es immer wieder zu Ausfällen, sei es wegen Verletzungen und Krankheiten, schulischen oder beruflichen Verpflichtungen. „Teilweise standen wir nur mit vier oder fünf Mädchen im Training. Deswegen machen wir die Tiefe des Kaders breiter“, erläutert er. Drei Neuzugänge stehen bereits fest: Sara Kalipke, die bis 2016 bereits allerhand Regionalliga-Erfahrung bei den Risterinnen sammelte, kehrt zurück. Auch Lena Goerke lief in der Vergangenheit schon in Wedel auf, spielte damals in der WNBL und in der vergangenen Saison am McCook Community College im US-Bundesstaat Nebraska. Ebenfalls als Verstärkung kommt Cara Tadeus (ehemals BG 89 Rotenburg/Scheeßel).

„Ein neuer Trainer bedeutet auch neue Ideen und eine andere Spielweise“, sagt Böttcher. Er wolle in der Verteidigung ein paar Änderungen im Vergleich zum bisherigen taktischen Vorgehen anbringen, im Angriff setze er auf Spielwitz und -freude seiner Schützling, lässt Böttcher schon einmal einen kleinen Blick in sein taktisches Konzept zu.

Die basketballerische Heimat des neuen Damencheftrainers ist der SV Lurup. Böttcher (Jahrgang 1968) wechselte später zum Eidelstedter SV und übte anschließend lange verschiedene Trainertätigkeiten für die BG Hamburg West, den Zusammenschluss der Basketballabteilungen der beiden Vereine, aus. Bevor er 2017 nach Wedel wechselte und sich neben seinem bisherigen Posten als Co-Trainer der 1. Damen auch im Mädchenbereich einbrachte (u.a. führte er die W16 im vergangenen Jahr zur Nordwestdeutschen Meisterschaft und die W18 kürzlich zum Gewinn der Norddeutschen Meisterschaft), betreute Böttcher bereits vor „Urzeiten“ beim SC Rist ein Jahr lang den weiblichen Jahrgang 1976 in der C-Jugend.