1. Herren: Immer in Sichtweite, dennoch unerreichbar

  • 9. November 2019

Jalen Ross: In der Endphase im Mittelpunkt. Foto: Manningeaux

Lange lagen die Rister am Sonnabend gegen die Gäste aus Brandenburg im Hintertreffen, pirschten sich in der Schlussphase auf den Minimalabstand heran, konnten das Ruder aber nicht mehr herumreißen: Die 1. Herren unterlagen den TKS 49ers des RSV Eintracht mit 85:89.

„Für mich ist der Start des Spiels ganz entscheidend gewesen. Wir sind rausgekommen mit nicht genügend Intensität und nicht genügend Energie. Viele Dinge, die wir uns vorgenommen haben, haben wir nicht umgesetzt. Dadurch haben wir Stahnsdorf und insbesondere Mubarak Salami leicht ins Spiel kommen lassen“, sagte Rist-Trainer Benka Barloschky. Mitunter kamen die Gäste ohne großen Widerstand zu Punkten. „Wenn der Gegner erst mal Blut geleckt hat, dann wird es schwierig“, erläuterte Barloschky. 32:42 hieß es in der Schlussphase des zweiten Abschnitts aus Rist-Sicht, insgesamt kassierten die Hausherren in den ersten 20 Spielminuten 48 Punkte, das war schon eine Menge Holz.

Die Gäste blieben zwar durchgehend in Reichweite, schafften es aber stets, die Rister eben doch die entscheidenden Punkten auf Abstand zu halten. Immer wieder traf Salami (29 Zähler). „Wir haben eigentlich zu keinem Zeitpunkt defensiv so richtig Zugriff gefunden“, so Barloschky. Es habe mehrere Augenblicke gegeben, in denen er gedacht habe, dass nun die Wedeler Wende gelingen würde. Aber immer kam etwas dazwischen. „Wir haben dann defensiv im entscheidenden Moment einen Fehler gemacht, oder Stahnsdorf machte es auch einfach gut dann, hatte die richtigen Antworten. Wir kamen nie in einen wirklichen Lauf“, analysierte der Wedeler Trainer. Kaum einmal, dass es seinen Schützlingen gelang, die Brandenburger auf diese Weise gehörig unter Druck zu setzen. Barloschky: „Das hat am Ende nicht gereicht, um mal die Führung zu übernehmen, obwohl es möglich war. Lange, lange Zeit war es möglich, aber wir haben es nie geschafft.“

In den Schlussminuten waren die Rister jedoch kurz davor. Jalen Ross traf drei Minuten und 18 Sekunden vor dem Ende einen Dreier zum 79:83, Aurimas Adomaitis und Alexander Angerer legten nach, ehe es bei 51 Sekunden Restspielzeit in der Steinberghalle brodelte: Jammal Schmedes hatte von jenseits der Dreierlinie abgedrückt und mit seinem erfolgreichen Distanzwurf auf 85:86 verkürzt. Jetzt aber! Der Heimsieg war wieder ganz nah und greifbar. Auszeit Stahnsdorf. Salami verfehlte anschließend einen Korbleger, Angerer schnappte den Rebound, doch die Gelegenheit auf den Führungswechsel kurz vor Schluss nutzten die Rister nicht. Sie mussten foulen, schickten Sebastian Fülle an die Linie, der nur einen seiner beiden Freiwürfe verwandelte. Zwar landete der Ball danach bei Ross, wurde ihm von Gästeakteur Pharroh Gordon aber gleich wieder entrissen. Der Brite machte wiederum an der Freiwurflinie dann den Deckel drauf: 89:85 für die Brandenburger.

Nicht unerwähnt bleiben soll das 1. Herren-Debüt von Leif Möller. Kurz vor dem Ende des letzten Viertels schickte Barloschky den 16-Jährigen aufs Feld. Möllers Vater Olaf hatte vor mehr als 30 Jahren ebenfalls seine ersten Spielminuten bei den Ristern in der 2. Bundesliga erhalten. „Das war eine Belohnung für Leifs akribische Arbeit, von seiner Verletzung zurückzukommen. Das ist für so einen jungen Spieler auch nicht selbstverständlich. Leif hat sich da durchgekämpft und da herausgearbeitet. Er hat in der NBBL und auch bei uns im Training gute Leistungen gezeigt. Dafür wollte ich ihn belohnen. Für ihn war es ziemlich kaltes Wasser, in das er gesprungen ist. Ich werde mir das Video mit ihm anschauen, ich glaube, jetzt hat er ein bisschen diese Anfangsnervosität abgelegt“, so Barloschky.

  • Viertelergebnisse: 20:23, 20:25, 21:22, 24:19
  • SC Rist (Punkte): Angerer (20), Ross (19), Hollatz (17), Schmedes (9), Adomaitis (8), Weilguny (3), Hoffmann, Jentz, Marshall (je 2), Kröger, Möller.