1. Damen: Wieder defensivstark und erfolgreich

In der Halbzeit wurde Tacheles geredet: Die Risterinnen lagen in der Partie gegen den TuS Neukölln zwar mit 26:15 in Führung, doch richtig glücklich war man nicht. Also flog Klartext durch die Kabine der Sporthalle der Albert-Schweitzer-Oberschule. „Wir haben uns angeguckt und gesagt: ‚Wir fahren nicht viereinhalb Stunden nach Berlin, um solch eine Leistung abzuliefern.‘ Wir waren mit der ersten Halbzeit unzufrieden – trotz der elf Punkte Vorsprung“, berichtete Trainer Oliver Böttcher.

Dabei war es gut losgegangen. Obwohl sich die Personallage wieder verschlechtert hatte und von den neun Spielerinnen Leonie Rosemeyer nach zweiwöchiger Verletzungspause gerade erst genesen und Jessica Höötmann angeschlagen in die Begegnung gegangen war, kamen die Wedeler Damen gut aus den Startblöcken und gewannen das Auftaktviertel mit 14:4. „Das macht uns im Moment aus: Dass wir über eine ganz starke Verteidigung das Spiel bestimmen können“, so der Trainer. Dieser Trumpf kommt nicht von ungefähr, sondern ist das Ergebnis der Arbeit unter der Leitung Böttchers und seiner Assistenten Gundula Laabs. „Darauf haben wir gerade in den letzten Wochen unheimlich viel Wert gelegt, Gundu und ich. Weil wir sehen, dass wir in dieser Liga immer in der Lage sind, 60 Punkte zu machen. Und wenn wir unsere Gegner unter diesen 60 Punkten halten, ist das eines unserer Erfolgsrezepte“, sagt Böttcher.

Im zweiten Durchgang in Berlin-Neukölln knirschten bei den Risterinnen aber ein paar Sandkörner im Getriebe. „Da haben wir so ein bisschen die Zügel schleifen lassen. Das war nicht gut“, erläuterte er. Es folgte die Halbzeitaussprache und anschließend die deutliche Steigerung. 27:9 hieß es aus Wedeler Sicht in den zehn Spielminuten im Anschluss an die Pause. „Das war unser Ziel: Noch mal eine Schippe mehr draufzulegen, in der Verteidigung noch mal einen Schritt mehr zu gehen. Durch viele Ballgewinne haben wir dann einfache Punkte gemacht: Viele Fast Breaks, die wir laufen konnten und dann abgeschlossen haben“, sagte Böttcher. Anna Suckstorff führte den Wedeler Angriff mit 19 Punkten an, auch Leonie Rosemeyer (14) sowie Lena Goerke (10) erzielten beim 66:41-Sieg gegen den Tabellenletzten zweistellige Werte.

Bevor die Risterinnen das Weihnachtsfest in den Blick nehmen, steht am kommenden Sonnabend (7. Dezember, 19:30 Uhr, Steinberghalle) noch das letzte Spiel des Jahres gegen den SC Alstertal-Langenhorn an. „Das ist ein Derby, das ist immer speziell. Wir müssen wieder unsere Leistung in der Verteidigung abrufen. In der Woche werden wir uns in den drei Trainingseinheiten konzentriert darauf vorbereiten – in der Hoffnung, dass wir das letzte Spiel vor Weihnachten gewinnen können“, so Böttcher. „Wir hoffen, dass viele Zuschauer kommen und die Leistung der Mädchen honorieren. Denn mit 7:1 stehen wir an zweiter Stelle und das ist wirklich eine tolle Leistung, obwohl wir nie den vollen Kader zusammenhaben“, sagt er.

• SC Rist (Punkte): Suckstorff (19), Rosemeyer (14), Goerke (10), Garsoffky-Strey (9), Dworzack (7), E. Schmalisch (4), Höötmann (2), Souga (1), Jürgensen