1. Damen übernehmen die Tabellenführung

  • 10. Januar 2020
Jessica Höötmann überragte gegen Göttingen.
Foto: Manningeaux

Spitzenspiele auf dem Papier und Spitzenspiele in der Halle sind zweierlei. Beim 68:49-Sieg der Risterinnen gegen den ASC 46 Göttingen stimmte beides. Der Rahmen mit stattlicher Zuschauerschaft in der Steinberghalle unterstrich es: Hier traf der Tabellenführer auf den ersten Verfolger. Mit dem Wedeler Sieg haben sich die Verhältnisse in der 1. Regionalliga Nord umgekehrt, nunmehr stehen die Schützlinge von Trainer Oliver Böttcher ganz oben, Göttingen nimmt nach der ersten Saisonniederlage den zweiten Rang ein.

„Die Mädchen sind seit dem 30. Dezember so was von fokussiert auf dieses Spiel gewesen“, beschrieb Böttcher das Innenleben im Vorfeld der Begegnung. Gemeinsam mit seiner Assistentin Gundula Laabs hatte er das Ziel ausgegeben, nicht nur die Partie zu gewinnen, sondern möglichst auch den direkten Vergleich auf die Wedeler Seite zu ziehen, also die Differenz des Hinspiels (50:58) zu tilgen. Zunächst hatte der ASC die besseren Karten, führte mit 10:6, ehe die Risterinnen mehr und mehr das Geschehen an sich rissen. „Dann haben wir besser verteidigt, was in den letzten Wochen ja immer unsere Stärke war“, so Böttcher. Er konnte erstmals in dieser Saison auf die langjährige Bundesliga- und Nationalspielerin Katharina Kühn zurückgreifen, die unter dem Korb zusammen mit Jessica Höötmann ein starkes Doppel bildete. „Die beiden haben vor allem den jüngeren Mädchen sehr viele Impulse und sehr viel Sicherheit gegeben“, betonte er. Aus einer tollen Einheit habe Höötmann herausgeragt, lobte der Trainer.

Schon im Laufe des ersten Viertels machten sich die Wedeler Vorteile auf den großen Positionen bemerkbar, in die erste Pause ging es mit einer 22:14-Führung und fortan bestimmte Gelb und Grün die Verhältnisse: Die Risterinnen gewannen alle vier Abschnitte. „Wir haben Göttingen überhaupt nicht ins Spiel kommen lassen“, sagte Böttcher. „Unser Ziel war es wieder, den Gegner unter 50 Punkten zu halten. Und ich war immer davon überzeugt, dass wir wieder in der Lage sind, 60 Punkte und mehr zu machen.“ Großes Augenmerk legte man darauf, Göttingens Kanadierin Kerri Kuzbyt an die Leine zu nehmen. „Wir haben sie in den Griff gekriegt“, freute sich der Wedeler Trainer.

Nach dem Sprung an die Spitze sind künftig die Risterinnen die Gejagten. Schon kommenden Sonnabend (18. Januar, 17:30 Uhr) gibt es die nächste schwere Prüfung, und zwar auswärts beim Tabellendritten MTV/BG Wolfenbüttel. Böttcher: „Wir müssen die Spannung jetzt beibehalten. Die Mädchen arbeiten sehr, sehr gut. Man hat gesehen: Die Pause hat gut getan, aber seitdem wir wieder im Training sind, sind sie sehr fokussiert und mit großer Intensität und Leidenschaft dabei.“ Das Hinspiel gegen Wolfenbüttel Mitte Oktober fiel aus, die Risterinnen gewannen damals am grünen Tisch, da die Niedersächsinnen nicht genügend Spielerinnen zusammenbekamen. „Wolfenbüttel wird richtig heiß sein. Wir müssen unsere beste Leistung abrufen, um da zu bestehen“, sagt Böttcher.

  • SC Rist (Punkte): Höötmann (15), Rosemeyer (13), Kühn (12), M. Schmalisch (8), Wedemeyer (7), Goerke, Suckstorff (je 4), Garsoffky-Strey (3), K. Schmalisch (2), Baeumer, Jürgensen, Souga.