1. Herren: Holstein-Duell mit zwei Mannschaften in Hochform

  • 23. Januar 2020
Aussicht für Sonntag: Vor vollen Rängen in Richtung Korb, hier mit Jammal Schmedes. Foto: Manningeaux

Wenn Benka Barloschky über den kommenden Gegner spricht, ist viel von Erfahrung die Rede. Am Sonntag (26. Januar, 17:00 Uhr) empfängt der SC Rist die Itzehoe Eagles zum stets stimmungsvollen und umkämpften Holstein-Duell in der Steinberghalle. Die Steinburger Adler kommen als Tabellenzweiter nach Wedel – und mit einer Mannschaft, die Rist-Trainer Barloschky wie folgt einschätzt: „Tief besetzt und vor allem sehr, sehr erfahren: Da ist eine ganze Menge an Bundesliga-Erfahrung, ProB-Erfahrung, ein ganz, ganz erfahrener Trainer, der genau weiß, wie er mit solchen erfahrenen Mannschaften umgehen muss.“

Dass die Itzehoer im bisherigen Saisonverlauf zum Besten gehören, was die Liga zu bieten hat, offenbaren der Blick auf Tabelle und statistische Daten. Pat Elzie steht mit seiner Truppe auf dem zweiten Rang, hat mit seinen Schützlinge von den vergangenen zehn Ligaspielen acht gewonnen, zuletzt gab es ein deutliches 79:60 gegen Iserlohn. Chris Hooper war im bisherigen Saisonverlauf der herausragende Itzehoer: Der US-Amerikaner, der während seiner Profilaufbahn bisher in England und Argentinien Halt machte, verbindet eine körperbetonte Spielweise mit Kampfgeist und Ausgebufftheit. Mit 18,5 Punkten und 10,4 Rebounds pro Begegnung verzeichnet Hooper Spitzenwerte. Der im Sommer vom Regionalligisten Grevenbroich gekommene Kroate Marko Boksic erwies sich ebenfalls als erhebliche Verstärkung. Im Spielaufbau zieht Flavio Stückemann die Fäden, unter dem Korb liegt das Revier von Stefan Schmidt: Beide standen einst in der Bundesliga auf dem Feld. Die von Barloschky angesprochene Tiefe des Elzie-Kaders zeigt sich etwa darin, dass Itzehoe gleich über mehrere Akteure verfügt, denen man eine sichere Hand beim Dreier bescheinigen darf: Boksic und Stückemann gehören dazu, aber auch Johannes Konradt, Thorben Haake und Chaed Wellian. „Sie stehen meines Erachtens zu Recht da oben, ich habe sie vor der Saison auch in den Favoritenkreis mit hereingenommen, alleine wegen des Kaders. Das ist eine sehr, sehr gute Mannschaft“, so Barloschky.

Doch auch seine Jungs sind gut drauf, haben die vergangenen drei Spiele mit Siegen abgeschlossen. „Klar, gewinnen macht immer Spaß und dann ist die Stimmung ausgelassener. Für den Trainer ist das auch ein bisschen angenehmer: Man hat dann etwas Rückenwind, und die Spieler haben noch eine andere Motivation“, sagt er. Gleichzeitig betont Barloschky jedoch auch: „Aber man muss auch total aufpassen, dass das nicht in so eine Lockerheit abdriftet, und man darf es nicht schleifen lassen. Ich sage den Spielern immer wieder: Eine der wichtigsten Sachen im Leistungssport ist meines Erachtens, dass man seine Siege feiern muss. Man muss Freude am Gewinnen haben, sonst kommt man in einen ganz gefährlichen Kreislauf und vergisst ganz schnell, warum man das eigentlich macht. Deswegen wollen wir eine positive Stimmung und Spaß haben, aber gleichzeitig gilt immer noch: Man muss einen Weg finden, eine Arbeitseinstellung zu bekommen, die nicht davon abhängt, ob man gewinnt oder verliert, sondern die muss konstant bleiben“, erläutert der Wedeler Trainer.

Die Rister zählen derzeit als Tabellenfünfter zum breiten Mittelfeld, gleich eine Handvoll Mannschaften verfügen über neun Siege und sieben Niederlagen, der Abstand zum neunten Rang und damit zum ersten Platz, der später die Teilnahme an der Abstiegsrunde bedeutet, beträgt lediglich vier Punkte. „Dieses Jahr scheint die Liga wirklich sehr ausgeglichen zu sein. Es gibt jetzt nicht das eine oder zwei Überteams, die komplett durchmarschieren. Und es gibt aber auch unten am anderen Ende der Skala nicht die Mannschaften, bei denen man sagt: Die steigen klar ab. Es ist sehr eng beieinander, da muss man jedes Spiel ganz, ganz gewissenhaft angehen und vorbereiten, es geht da wirklich um jeden Sieg und jede Niederlage, um sich natürlich bestmöglich zu positionieren“, sagt Barloschky.

Erwähnte gewissenhafte Vorbereitung ist auch in Hinblick auf das Spiel am Sonntag im Gange. Sorgen bereitet derzeit Matej Jelovcic, der sich im Training eine Fingerverletzung zuzog und für die Begegnung auszufallen droht. Alexander Angerer, Semjon Weilguny (beide krank) und Yngve Jentz (Zahnschmerzen) waren zumindest in Teilen der Woche ebenfalls angeschlagen. „Ich hoffe, dass sich das bis Sonntag entspannt, sodass wir aus dem Vollen schöpfen können“, sagt der Trainer.

Wer der Partie am Sonntag nicht in der Steinberghalle beiwohnen kann, dem sei bei Interesse die kostenpflichtige Originalübertragung des Spiels empfohlen. Anmeldung und Bezahlung dauern nur einige Augenblicke: https://solidsport.com/scristwedel/watch/sc-rist-wedel-itzehoe-eagles-prob-nord