1. Herren: In die Meisterrunde gekämpft

  • 7. März 2020
Matej Jelovcic leistete unter anderem in der Verteidigung ganze Arbeit. Foto: Mannineaux

Es zeige „viel Charakter, viel Herz und auch viel Verstand“, so Benka Barloschky, dass es seinen Spielern gelungen sei, nach dem Auf und Ab der Partie und trotz des Rückstandes Sekunden vor Schluss den Sieg an sich zu reißen. „Ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs, auf diese Mannschaft“, sagte der Rist-Trainer im Anschluss an das 84:83 gegen die Iserlohn Kangaroos am letzten Spieltag der Punktrunde.

Als Tabellensechster ziehen die Rister ins Achtelfinale ein, dort trifft man auf die Ebbecke White Wings Hanau. Die erste von möglichen drei Begegnungen wird am kommenden Sonnabend (14. März, 19:00 Uhr) in Hanau ausgetragen, am 22. März (17:00 Uhr) folgt das Rückspiel in der Steinberghalle (Eintrittskarten gibt es ab Montag hier: https://ristwedel.reservix.de/events). Sollte es dann 1:1 nach Siegen stehen, hätten die Hanauer im Entscheidungsspiel am 24. März wiederum Heimrecht. „Wir sind megafroh, dass wir in den Playoffs sind, daran haben wir das ganze Jahr gearbeitet. Das haben wir jetzt geschafft, aber wir sind Wettkämpfer durch und durch. Wir wollen Spiele gewinnen, wir wollen erfolgreich sein. Wir werden uns auf Hanau gut vorbereiten und natürlich versuchen, die Serie zu gewinnen“, betonte Barloschky. Die Hanauer werden von Stephan Völkel trainiert, man erinnert sich: In der Saison 2000/01 arbeitete Völkel beim SC Rist.

In Iserlohn legte Jalen Ross im ersten Viertel mächtig los, erzielte zehn der 21 Wedeler Punkte. Zwischenstand nach zehn Minuten: 21:15 für den SC Rist. Semjon Weilguny per Dreier brachte die Führung kurz darauf ganz nah an die Zweistelligkeit heran und legte dann für Osaro Jürgen Rich Igbineweka auf, der Gelb und Grün auf 30:19 in Front warf. Die gute Wedeler Phase setzte sich fort, man erhöhte auf 39:21 und hatte beim Gang in die Halbzeit ebenfalls die Nase vorn (47:32). Insbesondere die gute Verteidigung sei bis dahin ausschlaggebend gewesen, so Barloschky. „Auswärts gegen eine individuell so stark besetzte Mannschaft nur 32 Punkte zuzulassen, ist ein Superwert. Aber in der Halbzeit war auch klar: Wir führen mit 15 Punkten, da wird Iserlohn jetzt aufdrehen und alles versuchen“, sagte der Trainer.

In der Tat: Die Gastgeber machten sich im dritten Abschnitt daran, den Wedeler Vorsprung Stück für Stück abzubauen. Nach sechs Iserlohner Punkten in Folge griff Barloschky zur Auszeit, um den Lauf der Hausherren zu unterbrechen. Ein Korbleger von Aurimas Adomaitis schaffte anschließend Abhilfe, Iserlohn blieb dennoch mit dem Fuß auf dem Gaspedal und drückte den Rückstand auf zwei Zähler. Aber die Rister klammerten sich an ihre Führung, gaben sie nicht ab, verteidigten sie kämpferisch und gingen mit einem 65:59 in den Schlussdurchgang. „Wir haben im dritten Viertel 27 Punkte kassiert, das ist natürlich zu viel. Und ab dem Zeitpunkt war es dann ein sehr, sehr knappes Spiel“, erläuterte Barloschky.

Ein echter Krimi sogar. Die Rister erarbeiteten sich zwar noch einmal eine Acht-Punkte-Führung, doch insbesondere Iserlohns Chris Frazier stemmte sich trotz vier Fouls gegen die drohende Niederlage und brachte seine Farben zehn Sekunden vor Schluss per Dreier in Führung (83:82). „Die Situation, in der Frazier den Dreier trifft, haben wir eigentlich gut verteidigt: Offensiv Rebound, der Ball wird herausgetippt und wie das dann immer so ist, landet der Ball beim besten Werfer. Und der macht ihn ’rein. Man muss dem Frazier auch ein Riesenkompliment machen, er hat eine Wahnsinns-zweite-Halbzeit gespielt“, beschrieb Barloschky die Szene. Er nahm eine Auszeit, in deren Anschluss Ross wie vorgesehen in Ballbesitz und in eine 1-gegen-1-Situation gebracht wurde. „Jalen ist zum Korb gezogen, hat das gut gemacht“, lobte der Trainer. Die Unparteiischen entschieden auf Foul und sprachen dem Wedeler Spielmacher zwei Freiwürfe zu, die er zum 84:83 verwandelte. Folglich hatten die Hausherren noch einmal einen Angriff. „Wir hatten noch ein Foul zu geben, das hat Jürgen genutzt, das hat er gut gemacht. Dann war auch nicht mehr viel Zeit und wir haben das gut zu Ende verteidigt und fast noch einen Ballverlust provoziert“, so Barloschky.

  • Viertelergebnisse: 15:21, 17:26, 27:18, 24:19
  • SC Rist (Punkte): Ross (21), Rich Igbineweka (12), Adomaitis, Marshall (je 10), Jelovcic (9), Schmedes (6), Jentz (5), Hoffmann, Kröger, Weilguny (je 3), Lübken (2).