Hamed Attarbashi leitet neues Wedeler Talentförderprogramm
Hamed Attarbashi übernimmt beim SC Rist Wedel das Individualtraining im Jugendbereich, am Sonnabend fällt der Startschuss für das Trainingsprogramm. Mit dem 44-Jährigen hat der SC Rist einen ausgewiesenen Fachmann für die Nachwuchsförderung gewinnen können. „Ich bin super stolz, dass Hamed den Zeitaufwand auf sich nimmt und nach Wedel kommt. Das wird uns qualitativ noch weiter voranbringen“, sagt Rist-Jugendkoordinator Sven Schaffer.
Attarbashi wird zunächst jeweils sonnabends mit ausgewählten Spielerinnen und Spielern des SC Rist arbeiten, die den Altersbereichen U12, U14 sowie U16 entstammen und Stipendien für das Einzel- bzw. Kleingruppentraining mit dem 44-Jährigen erhalten. Ausgesucht wurden sie vom Jugendkoordinator und den hauptamtlichen Rist-Jugendtrainern. Dabei soll es nicht bleiben: Die Planung sieht vor, dass sich in Zukunft auch weitere Jugendliche des SC Rist und Talente anderer Vereine in die Trainingsstunden mit Attarbashi einbuchen können. Schaffer: „Wir wollen erst mal starten und das Angebot dann nach und nach ausweiten.“
Schaffer und Attarbashi kennen sich seit Langem, unter anderem aus gemeinsamen Zeiten bei BCJ/BC Hamburg und in Paderborn. „Hamed bringt ganz viel Fachwissen mit. Ich habe vor allem in Paderborn gesehen, wie er nachhaltig und kompetent dort mit den Kindern gearbeitet hat“, sagt der Rist-Jugendkoordinator.
Attarbashi, studierter Sport- und Erziehungswissenschaftler, ist derzeit in Bremerhaven als Lehrer tätig und absolviert gleichzeitig ein Zweitstudium. In den vorherigen rund 25 Jahren war er hauptamtlich im Basketball beschäftigt. Als er 2014 erster Cheftrainer in der Vereinsgeschichte der Hamburg Towers wurde, hatte sich der 44-Jährige längst bundesweit einen Namen als Talentförderer gemacht. „Individualtraining war immer eines meiner Steckenpferde und ich bin mein Leben lang in der Jugendarbeit gewesen“, sagt Attarbashi. „Das macht mir sehr viel Spaß, man baut im Einzeltraining auch ein enges Verhältnis zu den Spielerinnen und Spielern auf. Und man kann die Kinder und Jugendlichen formen“, erläutert er.
Das Training mit Attarbashi soll die bestehenden Übungseinheiten der Jugendlichen ergänzen und erweitern. Innerhalb der Woche werden Stephan Blode und Gregor Prehsl weiterhin das Individualtraining durchführen. „Ganz wichtig ist auch, dass man mit den Trainern der Mannschaften in Kontakt steht, dass man kommuniziert und eine gemeinsame Sprache spricht“, sagt Attarbashi.
Attarbashi verfolgt in der Nachwuchsarbeit einen Ansatz, der längst nicht nur das Basketballerische umfasst. „Wer wird schon NBA-Profi? Wer kann im Basketball schon so viel Geld verdienen, dass er etwas zurücklegen und davon eine Familie ernähren kann? Von daher denke ich: Wenn du im Basketball gut arbeitest und ein Konzept für dich selber entwickelst, wie man besser werden kann, dann überträgt sich das auch auf das normale, wirkliche Leben“, sagt der 44-Jährige.
Welche Schwerpunkte legt er in der Basketball-Ausbildung der Jugendlichen? „Es hört sich simpel an: Die Stärken der Kinder muss man weiter stärken und versuchen, an den Schwächen zu arbeiten“, so Attarbashi. „Aber es geht nicht darum, jemanden komplett umzupolen. Wenn jemand zum Beispiel gut werfen kann, können wir das als richtige Waffe etablieren, aber auf der anderen Seite muss derjenige aber auch gut dribbeln können. Basketball hat viel mit Koordination und Rhythmus zu tun. Schnell, langsam, Richtungswechsel, Tempowechsel – das sind Themen, die alle brauchen“, so der 44-Jährige. „Du musst heutzutage werfen können“, sagt er. „Egal, wie groß du bist, wie schnell du bist: Wenn du überhaupt nicht werfen kannst, hast du ein Problem im Angriff. Der Wurf ist eine elementare Sache. Auch das Ballhandling ist ganz, ganz wichtig, dass die Spielerinnen und Spieler irgendwann in der Lage sind, ihren eigenen Wurf zu kreieren. Das sind sicherlich Dinge, die im Vordergrund stehen werden“, erläutert Attarbashi.
Sein Feuer und seine Leidenschaft für den Basketball, das Vermitteln und Verbessern der vielen kleinen Einzelheiten des Spiels, die so entscheidend sein können: Davon können künftig die Talente in Wedel und darüber hinaus profitieren.