1. Herren: Arbeitssieg am zweiten Spieltag

  • 25. Oktober 2020
Hendrik Drescher. Foto: Manningeaux

Lange lagen die Rister im Duell mit der BG Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen 06 (BSW Sixers) im Hintertreffen, drehten das Geschehen aber im letzten Viertel und fuhren einen 81:75-Heimsieg ein.

Man habe sich zunächst insbesondere selbst das Leben schwergemacht, sagte Benka Barloschky. „Durch nicht genügende Reboundarbeit“, so der Wedeler Trainer. „Wir haben eigentlich gut verteidigt und die Sixers zu vielen schweren Würfen gezwungen, haben uns aber nicht belohnt, indem wir die Rebounds eingesammelt haben“, erläuterte er.

Die ersten Wedeler Punkte am Steinberg erzielte Hendrik Drescher zum 2:5. Für den Neuzugang war es der Auftakt zu einem gelungenen Premierenauftritt am Steinberg. „Am Anfang hat er es noch ein bisschen zu kompliziert gemacht, in der zweiten Halbzeit war er dann sicherer, hat einfachere Sachen gemacht. Wir haben ihm gesagt, dass er seine Stärken ausspielen soll und nicht versuchen soll, etwas ganz Besonderes zu machen. Er hat sehr gut gereboundet, die Dreier, die er getroffen hat, waren wichtig“, schätzte Barloschky den Einstand des 20-Jährigen ein. Da Aurimas Adomaitis mit einer Wadenverletzung in die Begegnung gegangen war und sich diese im Laufe der Partie bemerkbar machte, blieb der Litauer lange draußen – umso besser, dass Drescher in Korbnähe einsprang und gleich in seinem ersten Rist-Spiel auftrumpfte.

Um zum Gästekorb zu gelangen, mussten Drescher und die übrigen Rister die Klippe namens Djordje Pantelic überwinden. Der serbische Center stellte seine Gegenspieler durch seiner körperlichen Ausmaße (2,04 Meter, 117 Kilogramm) und seine Spielintelligenz vor große Aufgaben. Barloschky: „Ich kenne Djordje Pantelic ganz gut und weiß, dass er sich gerne in der Zone bewegt. Wir hatten uns vorgenommen, ihn mit Hendrik an der Dreierlinie ein bisschen herauszulocken. Das hat auch ganz gut funktioniert.“

Im zweiten Abschnitt stockte der Wedeler Angriff, was unter anderem auf zu viele Ballverluste zurückzuführen war. Und es gelang in dieser Phase zu selten, eigene gute Wurfgelegenheiten herauszuarbeiten. Linderung kam Mitte des zweiten Durchgangs von Leif Möller, der sich hinten den Ball griff und wenige Sekunden später staubtrocken einen Dreier traf.

Der Wiederbeginn nach dem Seitenwechsel war keine zwei Minuten alt, da nahm Barloschky eine Auszeit. Zuvor hatten seine Jungs in der Offensive unglückliche Entscheidungen getroffen, woraus die Gäste ihrerseits Kapital schlugen und ihre Führung auf neun Zähler ausbauten.

Es folgte ein kleiner Wurfwettbewerb: Wieder verkürzte Möller per Dreier (45:50), gefolgt von einer ebenfalls drei Punkte bringenden Antwort von Luka Petkovic. Da ließ sich auch Mario Blessing nicht lumpen und legte einen weiteren Treffer aus der Ferndistanz nach. Und doch blieb der knappe Vorsprung der Gäste bestehen, die Rister waren stets dran, doch die Führung blieb ihnen verwehrt.

Dieser kamen die Hausherren sehr nah, als Drescher sieben Minuten vor Schluss zum 65:67 traf. BSW-Trainer Sebastian Ludwig trommelte seine Jungs sofort zusammen: Auszeit. Drescher war es dann auch, der den Ausgleich erzwang und an der Freiwurflinie das 69:67 für den SC Rist erzielte.

In der Schlussminute erhöhten Drescher und Linus Hoffmann ebenfalls per Freiwurf auf 78:73 für Wedel, von diesem Rückstand erholten sich die Gäste nicht mehr, die Rister schaukelten den Sieg jetzt souverän nach Hause. „Wir haben auch vorher gut und hart gearbeitet, viele schwere Würfe erzwungen. Wenn du so viel Arbeit ’reinsteckst, dann wirst du am Ende in der Regel auch belohnt. Und da gehört auch ein bisschen Glück dazu“, kommentierte Barloschky die Steigerung, die im Heimsieg gipfelte.

Am 31. Oktober, also kommenden Sonnabend, steht das Auswärtsspiel in Schwelm an. Die Entwicklung der Pandemielage sorgt aber wie bei so vielen Dingen für Fragezeichen. Ob das Spiel in Schwelm stattfindet? Mal sehen…

  • SC Rist (Punkte): Drescher (22), Schmedes (11), Rich Igbineweka (10), Blessing, Möller (je 8), Jelovcic (7), Adomaitis (6), Hoffmann (5), Kröger (3), Jentz (1), Kondo, Paukste.