1. Herren: Verhängnisvolles drittes Viertel

  • 20. Dezember 2020
Maksim Gorbachov. Foto: Manningeaux

Was eine Spielunterbrechung doch manchmal für Auswirkungen haben kann. Vor dem Gang in die Halbzeitpause lagen die Herren des SC Rist in der Auswärtspartie beim RSV Eintracht zwar knapp im Hintertreffen (37:40), doch die Leistung stimmte bis zu diesem Zeitpunkt. Rund 15 Minuten und einen Seitenwechsel später bekamen die Wedeler minutenlang kein Bein auf den Boden, mussten die Brandenburger davonziehen lassen, kamen nie mehr heran und verloren mit 76:94.

„Wir haben die erste Halbzeit eigentlich ganz gut beendet“, sagte Rist-Trainer Benka Barloschky. „Wir haben besser ins Spiel gefunden defensiv, haben aggressiver verteidigt, hatten ein paar Ballgewinne, aber haben das leider nicht so genutzt, wie wir hätten können. Aber eigentlich war die Stimmung eher auf dem aufsteigenden Ast. Und dann ist Stahnsdorf einfach mit mehr Energie herausgekommen, wir haben es nicht geschafft, dagegegenzuhalten und keinen Weg gefunden, uns aus der Kuhle wieder herauszuarbeiten“, erläuterte er.

Nach seinem etwas unglücklichen ersten Einsatz am vergangenen Wochenende hatte Maksim Gorbachov im Anfangsviertel in der in Kleinmachnow ausgetragenen Partie gezeigt, was in ihm steckt und neun Punkte erzielt. Der Eindruck, den der Slowene und seine Mannschaftskollegen zunächst hinterließen, war gut. Der RSV baute nach der ersten Viertelpause auf eine Ball-Raum-Verteidigung und gab den Ristern mit der Zone erst einmal zu denken. Die Phase ging vorüber, im Laufe des zweiten Abschnitts glich man aus (33:33).

Wenn eines auf beiden Seiten vor der Halbzeit nicht klappte, dann war das das Versenken von Dreiern. Zwei von zehn auf Wedeler und einer von zehn auf Gastgeberseite lauteten die gar nicht beeindruckenden Zahlen. Der Wiederauftakt nach der Pause gelang der Eintracht wie erwähnt deutlich besser, die Brandenburger erzielten 14 Punkte in Folge, setzten sich auf 54:37 ab. Auf RSV-Seite wuchs der Glaube an die eigene Stärke mit jedem Treffer, „wir haben uns so ein bisschen weggeduckt und haben nicht das Selbstvertrauen und nicht die Stärke gehabt, um dagegenzuhalten“, so Barloschky.

Ein Dreier von Mario Blessing brach letztlich den Bann – da waren im dritten Viertel schon annähernd vier Minuten vergangen. Es blieb noch genügend Zeit, um den Rückstand wieder wettzumachen, aber das Ziel Auswärtssieg war durch die Schwächephase im Anschluss an die Halbzeit doch ein gutes Stück davongedampft – zu weit, wie sich bald herausstellte. Einen 17-Punkte-Rückstand hatte der RSV dem SC Rist bis zur letzten Viertelpause aufgebrummt und traf weiter. Sechs Minuten vor dem Ende führten die Brandenburger mit 81:55.

Die Rister stehen mit zwei Siegen und sieben Niederlagen auf dem letzten Tabellenplatz, ein Erfolgserlebnis würde gut tun. „Es ist immer leichter, wenn man Spiele gewinnt. Aber ich versuche, den Jungs beizubringen, dass man nicht immer nur danach gehen darf , ob man gewinnt oder verliert, sondern man sollte immer die Art und Weise, wie man spielt, voranstellen, dann werden die Ergebnisse auch folgen. Wir müssen einfach einen Weg finden, auch mit der Bilanz, die wir haben, mehr positive Energie aufs Spielfeld zu kriegen und manchmal auch ein bisschen mehr Stolz zu haben, die individuellen Duelle persönlicher zu nehmen und unangenehmer zu werden. Das ist für junge Spieler nicht leicht, aber das müssen wir machen, um Spiele gewinnen zu können“, so Barloschky.

Bereits am Mittwoch (23. Dezember, 19 Uhr) geht es mit dem Heimspiel gegen Münster weiter. Die vom Restaurant Mühlenstein präsentierte Begegnung ist auf sportdeutschland.tv zu sehen: https://sportdeutschland.tv/basketball/prob-nord-sc-rist-wedel-wwu-muenster

  • SC Rist (Punkte): Haymond (30), Gorbachov (11), Möller (9), Adomaitis, Blessing (je 7), Hoffmann (6), Kröger (4), Paukste (2), Jentz, Schmedes, Schrader.