1. Herren: Hemmungen abgelegt und gewonnen

  • 16. Januar 2021
Osaro Jürgen Rich Igbineweka (links) und Tucker Haymond zeigten prächtige Leistungen.
Fotos: Manningeaux

Nervenstärke, ein 5:0-Spurt Ende des vierten Abschnitt und ein in der Schlussphase auftrumpfender Osaro Jürgen Rich Igbineweka verhalfen dem SC Rist zum 93:90-Sieg über den RSV Eintracht (TKS 49ers).

Auch Rich Igbinewekas Mannschaftskollege Tucker Haymond wartete mit herausragenden Werten auf. Hauptverantwortlich in Szene gesetzt wurde das Wedeler Wirken auf dem Feld von Mario Blessing, der zwölf Korberfolge mit direkten Pässen einleitete. Wichtiger als die Leistungen einzelner Spieler waren jedoch der Wille und das kollektive Arbeitspensum: „Wir haben viel Energie und Arbeit hereingesteckt, die Jungs wollten auf jeden Fall von Anfang an. Das hat in der ersten Halbzeit noch nicht so viel Ertrag gebracht, weil auch viele Hemmungen da waren. Man hat eine Anspannung gespürt. Das liegt sicherlich auch an der tabellarischen Situation. Aber wir haben immer wieder kleine Runs gehabt und haben gemerkt: Eigentlich können wir“, sagte Trainer Benka Barloschky.

Alexander Angerer

Einen dieser Läufe gab es schon kurz nach dem Auftakt: Die Rister legten in der Anfangsphase mit zwei Dreiern los, die Gäste machten es kurz darauf genauso. Nach knapp fünf Minuten Spielzeit kam Alexander Angerer aufs Feld. Seine elf Monate andauernde Verletzungspause (Kreuzbandriss) nahm ein Ende. Per Freiwurf erzielte der 24-Jährige rund zwei Minuten später seinen ersten Saisonpunkt. „Ich freue mich vor allen Dingen für ihn, dass er nach elf Monaten wieder auf einem Basketballfeld stehen kann. Das ist eine lange Zeit gewesen, und die letzten Meter seiner Reha waren auch nicht ganz leicht. Alex hat viel Arbeit hereingesteckt, deshalb freue ich mich für ihn, dass er wieder Basketball spielen kann“, so Barloschky. Und Angerer zeigte in fast zehn Minuten Einsatzzeit gleich das, was ihn auszeichnet. Natürlich sei ihm die lange Pause anzumerken, „aber was er sofort bringt, ist Intensität, Härte und Energie. Das hilft uns“, betonte der Trainer. „Ich hoffe, dass es von hier aus jetzt weitergeht und da keine Rückschläge kommen, damit sich Alex basketballerisch nach und nach wieder an seine Form heranarbeiten kann“, sagte Barloschky.

Wie bisher stets in diesem Jahr wurde auch das erste Viertel am späten Sonnabendnachmittag durch Offensivaktionen geprägt, die Brandenburger lagen nach zehn Minuten mit 31:26 in Führung. Der RSV nutzte insbesondere die Dienste des US-Amerikaners Malik Toppin zu seinen Gunsten aus, der unter dem Korb einen guten Eindruck hinterließ und 14 Zähler vor der Halbzeit verbuchte – im Angriff mit Vorliebe nach Blockstellen und anschließendem Abrollen zum Korb. Sein Landsmann auf Wedeler Seite, Tucker Haymond, sammelte bis dahin noch zwei Punkte mehr, drei davon per Dreier unmittelbar vor dem Ende des zweiten Abschnitts zum 42:43.

Nach Pass von Rich Igbineweka sorgte Haymond zu Beginn des dritten Abschnitts beim 48:46 für den Führungswechsel. Ab Mitte des dritten Viertels mussten die Gäste auf Max Stölzel verzichten, der nach einem technischen Foul vom Spiel ausgeschlossen wurde, da gegen ihn im vorherigen Spielverlauf schon ein als unsportlich ausgelegter Regelverstoß geahndet worden war.

Ein 8:0-Zwischenspurt des SC Rist sorgte im vierten Abschnitt für eine 78:73-Führung. Die Brandenburger machten den Rückstand wieder wett, fünfeinhalb Minuten vor Schluss lagen beide Mannschaften gleichauf. Rich Igbineweka hatte in der Endphase entscheidenden Anteil daran, dass die Rister in Richtung Sieg strebten, brachte seine Mannschaft mit fünf Punkten in Folge auf 90:83 davon: Nach zwei getroffenen Freiwürfen Rich Igbinewekas blieb Rist in Ballbesitz, da es sich um ein unsportliches Foul gehandelt hatte. Die Wedeler Nummer drei zog anschließend in unnachahmlicher Weise zum Korb, traf, wurde dabei gefoult und rauschte krachend in die Werbebanden. Der Rister schüttelte sich kurz und netzte anschließend den Zusatzwurf ein. Etwas mehr als eine Minute Spielzeit stand zu diesem Zeitpunkt noch auf der Uhr. Den Gästen gelang die Wende nicht mehr.

  • SC Rist (Punkte): Haymond (32), Rich Igbineweka (29), Jentz (11), Adomaitis (8), Schmedes (5), Angerer (4), Möller (3), Blessing (1), Gorbachov, Hoffmann, Kröger, Paukste.