1. Damen: Kata Takács – ein Neuzugang mit viel Erfahrung und Qualität

  • 2. Mai 2021
Kata Takács (Bildmitte) mit der Rist-Vorsitzenden Andrea Koschek und Stephan Blode, Trainer der 1. Damen

Nationalspielerin ist sie, Europapokalerfahrung hat sie, österreichische (Jugend-)Meisterin und doppelte Europameisterin (der kleinen Länder) war sie. Es fehlte nicht viel und Kata Takács hätte auch den Gewinn einer deutschen Meisterschaft in ihren sportlichen Lebenslauf schreiben können. Dieser ist ohnehin schon beeindruckend, dementsprechend groß ist beim SC Rist Wedel die Freude, dass die 29-Jährige künftig die 1. Damen in der 2. Bundesliga verstärkt.

„Kata ist eine Spielerin, die einerseits defensiv wie offensiv sehr viel Qualität und andererseits Erfahrung mitbringt, um unserem jungen Team auch da weiterzuhelfen“, sagt Rist-Trainer Stephan Blode über die Österreicherin, die es aus persönlichen Gründen nach Hamburg zieht.

Erst vor wenigen Tagen beendete die Flügelspielerin die Saison 2020/21 mit Bundesligist Osnabrücker SC – als deutsche Vizemeisterin. Mit dem OSC hatte sie die Hauptrunde auf dem sechsten Tabellenplatz abgeschlossen und kämpfte sich mit den Panthern in die Endspielserie vor. Hier waren die Rutronik Stars Keltern, die bereits den Pokalsieg geholt hatten, zu stark. In den drei Finalpartien erzielte Takács 11,3 Punkte und 6,7 Rebounds (jeweils Mittelwerte pro Spiel).

„Wir stehen schon länger in Kontakt“, so Blode. „Wir haben einige Mal telefoniert, haben uns auch schon in den letzten Monaten persönlich in Hamburg getroffen. Es war eigentlich seit Jahresbeginn ein stetiger Austausch. Da haben wir natürlich auch über die sportliche Situation gesprochen und darüber, welche Rolle sie haben soll“, sagt der Trainer. Die 1,85 Meter große Takács weist in ihrem Wirken Vielseitigkeit auf, hat in ihrer bisherigen Karriere stets ihre Korbgefährlichkeit unter Beweis gestellt. Sie ziehe die Aufmerksamkeit der gegnerischen Verteidigung auf sich, betont Blode, sei dabei aber keine Einzelkämpferin, sondern „eine Teamspielerin“, so der Rist-Trainer. „Ihr kommt spielerisch natürlich eine Schlüsselrolle bei uns zu“, sagt er.

Geboren wurde sie im ungarischen Székesfehérvár, wuchs in Österreich auf und erlernte die Basketball-Grundlagen bei der Sportunion Deutsch-Wagram unweit von Wien. Mit dem Verein wurde sie österreichische Jugendmeisterin (U14), später ebenfalls mit dem BK Klosterneuburg (U20) und untermauerte dort auch im Damenbereich, zu den besten Spielerinnen ihres Landes zu gehören. Mit einer kleinen Unterbrechung spielt Takács seit 2011 in Deutschland (Rotenburg/Scheeßel, Herne, Osnabrück), 2014 und 2015 sammelte sie mit UNI Györ Erfahrung in der ersten ungarischen Liga sowie im Europapokal.

Nach zahlreichen Länderspielen in der Jugend und der mehrmaligen Teilnahme an B-Europameisterschaften vertrat Takács ihr Land 2012 erstmals auch im Damenbereich. In der ÖBV-Auswahl ist sie amtierende Kapitänin, 2012 und 2014 gewann sie mit Österreich die Europameisterschaft der kleinen Länder. Auch im „Drei-gegen-Drei“ trägt Takács Rot-Weiß-Rot, ihr nächstes Etappenziel ist die Olympia-Qualifikation Ende Mai in Graz. „Sie hat jetzt erst mal 3×3 im Kalender. Aber Kata ist eine erfahrene Spielerin, hat eine lange Saison hinter sich, hat dadurch natürlich eine ganz andere Anforderung und Trainingssituation als die jungen Spielerinnen“, so Blode.

Denn für die meisten seiner Schützlinge stehen nach einer Saison, die bekanntermaßen nach vier Spielen unter- und dann abgebrochen wurde, derzeit Einzel- bzw. Kleingruppeneinheiten auf dem Programm – immer abhängig davon, was die behördlichen Bestimmungen gerade erlauben. Diese sorgen unter anderem dafür, dass Blode das Training nur mit Abstand leiten kann und seine Anweisungen deshalb oft von der über der eingefahrenen Tribüne liegenden Empore aus geben muss. „Zum Glück muss ich aber nicht brüllen, das geht tatsächlich. Ich wäre natürlich lieber unten in der Halle bei den Spielerinnen. Kein Trainer will oben auf der Empore stehen, sondern man will auch mal Sachen vormachen“, erläutert er. Das tut Eifer und Willen seiner Spielerinnen aber keinerlei Abbruch: „Sie sind supermotiviert. Man merkt, dass sie richtig gut dabei sind“, freut sich Blode.