1. Damen: Entscheidender Kampf um die Abpraller

  • 2. Oktober 2021
Trainer Asil Aydin. Fotos: Manningeaux

Das Einsammeln des nach einem Fehlwurf vom Ring zurückspringenden Balles könnte man im Basketball auf den ersten Blick als Nebensächlichkeit abtun, würde damit der Bedeutung des Rebounds allerdings kaum gerecht werden. Den besten Beweis lieferten die Risterinnen beim 72:58-Auswärtssieg gegen Alba Berlin. Sie bestimmten den Kampf um die Abpraller, sicherten 54 und hatten damit gegenüber den Gastgeberinnen (38) deutlich die Nase vorn. Kata Takács (elf), Jessica Höötmann und Laura Rahn (jeweils zehn) waren für die meisten Wedeler Rebounds zuständig.

„Dadurch haben sie uns immer wieder Stopps eingebracht. Es war wichtig, dass wir nach guter Defense den Ball sichern und uns dadurch belohnen. Das haben wir sehr gut gemacht und alles gepflückt, was zu pflücken war“, betonte Rist-Trainer Asil Aydin. Gelegenheiten, nach einem Fehlwurf nachzufassen und im Ballbesitz zu bleiben, wurden den Berlinerinnen, die erstmals ihr nordamerikanisches Doppel Kristina King und Hannah Brown unter dem Korb einsetzten, dadurch kaum gewährt.

Jessica Höötmann: 18 Punkte und zehn Rebounds

Die Begegnung war beiderseits von hartnäckiger Verteidigungsarbeit geprägt.„Bis zum letzten Viertel war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagte Aydin. In der zweiten Hälfte des Schlussabschnitts gelangen den Risterinnen zehn Punkte in Folge – insgesamt war das Ergebnis der abschließenden zehn Spielminuten (16:7) Ausdruck des neben den Rebounds entscheidenden Grunds für den Wedeler Sieg in Berlin-Prenzlauer Berg, nämlich die Korbverhinderung. Die diesbezüglich geleistete Arbeit sorgte insbesondere in den Schlussaugenblicken für ungehinderte Abschlussmöglichkeiten. „Wir hatten dann freie Würfe, die wir ausgenutzt haben“, sagte Aydin und lobte: „Wir haben die Konzentration über 40 Minuten gehalten, was sehr wichtig war.“

Weniger erbaulich war eine andere Zahl, der sich der Wedeler Trainer beim Blick auf den Statistikbogen gegenüber sah: 30 Ballverluste leisteten sich seine Schützlinge. Aydin kritisierte, „dass wir ab und zu ein bisschen ’rumzaubern wollten und es uns unnötig schwer gemacht haben. Wir haben Pässe gespielt, die nicht hätten sein müssen. Da hätte man einfach den Ball selber in der Hand halten können, selber dribbeln, den einfachen Pass spielen oder das Tempo herunterziehen können. Aber wir haben es defensiv so gut gemacht, dass Alba es nicht geschafft hat, uns dafür zu bestrafen“, sagte der Trainer. Dass dies mit einem achtköpfigen Aufgebot und trotz zwischenzeitlicher Verletzung Mathilda Hähners (ungeknickt) gelang, hob er hervor: „Das darf man nicht vergessen. Wir haben alles gegeben und uns dafür belohnt“, sagte er.

Für Aydin hatte der Sieg in der Hauptstadt auch eine persönliche Komponente. „Es war ein schönes Gefühl, wieder in Berlin zu sein und zu spielen“, betonte er. „Ich habe viele bekannte Gesichter gesehen“, sagte der aus Schöneberg stammende Wedeler Trainer. Am kommenden Wochenende steht ein Doppelspieltag vor den Risterinnen: Am Freitagabend (8. Oktober, 20:15 Uhr) gegen Grünberg und am Sonntagnachmittag (10. Oktober, 17:00 Uhr) gegen Osnabrück. Beide Partien finden in der Steinberghalle statt.

  • SC Rist (Punkte): Takács (19), Höötmann (18), Rahn (11), Hähner (10), Suckstorff (7), Zimmermann (5), Byvatov (2), Huber-Saffer.