1. Damen: Hochspannend und erfolgreich

  • 3. April 2022
Anna Suckstorff hat den Korb im Blick.
Fotos: Manningeaux

Die Risterinnen können weiter auf das Erreichen des sportlichen Klassenerhalts in der 2. Bundesliga hoffen. Im zweiten Spiel der Abstiegsrunde wiesen sie gegen die Dillingen Diamonds abermals ihre große Kampfkraft nach und gewannen einen spannenden Vergleich mit 69:62.

Es war zugleich der letzte Saisonauftritt in der Steinberghalle, die beiden verbliebenen Begegnungen finden auswärts statt. „Wir werden uns mehr auf das Individuelle konzentrieren und uns auf gewisse Verteidigungsarten vorbereiten. Wir wissen jetzt, wie die Gegnerinnen spielen, werden aber trotzdem an unserem Konzept festhalten. 50 Prozent unserer Hausaufgaben haben wir erledigt“, so Rist-Trainer Asil Aydin über die beginnende Vorbereitung auf die entscheidenden Aufgaben.

Viel Druck gemacht

Die Bedeutung der Partie drückte sich gleich im Geschehen aus: Das Gaspedal wurde kräftig betätigt, es ging mit harten Bandagen zur Sache. Eine zwischenzeitliche Nebenwirkung: Auf beiden Seiten häuften sich die Ballverluste. Die Saarländerinnen suchten mehr als einmal den direkten Weg zum Korb – und das mit Erfolg, Dillingen lag nach zehn Minuten mit 18:12 in Führung.

Kata Takács rangelt mit Dillingens Riley Popplewell um den Ball

Wedel zog zu Beginn des zweiten Abschnitts einen 6:0-Lauf aus dem Hut und erarbeitete angeführt von der emsigen Anna Suckstorff in der Verteidigung die Grundlage für Erfolgreiches im Angriff: Dillingen wurde jetzt der Weg zum Korb versperrt, das Eins-gegen-eins unterbanden die Risterinnen besser und überbrückten die Strecke zwischen eigenem und gegnerischem Korb in Windeseile. Auf diese Weise drehten sie die Partie. Drei Minuten vor der Halbzeit waren die Mädels von Asil Aydin 28:20 vorn, 33:26 dann, als die Sirene die Pause einläutete.

„Unser Spiel durchgesetzt“

Dillingen kam nach der Wiederaufnahme der Begegnung schnell auf Touren, verkürzte den Rückstand auf einen Zähler und holte sich die Führung zurück. „Dillingen hat seine Verteidigungsvarianten durchgehend verändert, was für ein bisschen Unruhe gesorgt hat“, so Aydin. „Aber an unserem Grundgerüst haben wir deshalb nichts geändert, sondern unser Spiel durchgesetzt und weiter mit Selbstvertrauen geworfen“, betonte er. Im Angriff der Gäste stand immer wieder die US-Amerikanerin Riley Popplewell (22 Punkte, 12 Rebounds) im Mittelpunkt. „Popplewell ist wirklich eine herausragende Spielerin. Sie ist unter dem Korb sehr dominant“, sagte der Rist-Trainer. „Wir haben versucht, sie von 100 Prozent Stärke auf 60 oder 70 Prozent zu drosseln.“ Die 16-jährige Paula Huber-Saffer wurde im Laufe der Begegnung verstärkt mit dieser Aufgabe betraut und setzte ihre langen Arme ein, um Popplewell einen Teil ihrer Wirkungskraft zu nehmen.

Der Schlussabschnitt gestaltete sich äußerst spannend. „Ich habe den Mädels wieder klar gesagt, worum es geht. Wir haben weiter unseren Spielplan eingehalten, das war der ausschlaggebende Punkt. Und am Ende war bei Dillingen ein bisschen die Luft raus. Wir haben das besser gelöst als vorher, besser verteidigt und uns belohnt“, sagte Aydin. Die sieben Saarländerinnen mussten ob des mit hohem Einsatz geführten Spiels körperlich Tribut zollen, während Wedel eiskalt einnetzte: Ein Dreier von Linn Jürgensen und ein Dreipunktspiel von Kata Takács brachten den Risterinnen den Vorteil zurück. 22 Sekunden vor dem Ende traf Suckstorff einen Korbleger und wurde dabei gefoult. Der nachfolgende Freiwurf saß auch, damit lag der SC Rist mit 67:62 in Führung – die Entscheidung.

Am Oster-Wochenende in Heidelberg und Dillingen

Es bleibt dabei: Die Risterinnen müssen siegen, um weiter Aussicht auf den sportlichen Klassenerhalt zu haben, denn nur der erste Tabellenrang in der Abstiegsrunde sichert den Verbleib in der Liga. Das Oster-Wochenende bringt die Entscheidung. Am Sonnabend, den 16. April (16:00 Uhr), spielt man in Heidelberg, am Ostermontag (18. April, 13:00 Uhr) in Dillingen. Aus beruflichen Gründen werden dann voraussichtlich wie zuletzt Jessica Höötmann und Laura Rahn fehlen, auch auf Fee Zimmermann muss Aydin verzichten. Die Aufbauspielerin geht nach Australien. Dennoch ist der Trainer guter Dinge, dass man die Möglichkeit haben wird, auch die beiden Auswärtsspiele zu gewinnen. „Wir werden mit viel Selbstvertrauen hinfahren“, sagte er und setzt darauf, dass seine Spielerinnen noch einmal eine Schippe drauflegen können.

  • SC Rist (Punkte): Suckstorff (19), Byvatov (11), Huber-Saffer, Takács (je 9), Zimmermann (8), Jürgensen (6), Hähner (4), Schmalisch (3), Gleitsmann, Schwarz.