1. Herren: Endspiel um Viertelfinaleinzug

  • 9. April 2022
Darian Cardenas (Nr. 12, hier im Hinspiel) schenkte den Ristern kräftig ein.
Foto: Manningeaux

Die Entscheidung über den Einzug in die Runde der besten acht Mannschaften ist vertagt. Die Rister unterlagen im zweiten Achtelfinalspiel den Ahorn Camps BIS Baskets Speyer mit 80:81. In der Serie steht es jetzt 1:1, der dritte und letzte Vergleich findet am Ostersonntag (17. April, 17:00 Uhr, Steinberghalle) statt: Wer gewinnt, bleibt im Rennen, für den Verlierer ist die Saison beendet.

Auf Wedel oder Speyer wartet im Viertelfinale der Hauptrundenmeister der Südstaffel, die Dresden Titans, trainiert vom früheren Rister Fabian Strauß. „Man muss sich diese Serie verdienen. Wir müssen jetzt die Sachen kontrollieren, die wir kontrollieren können, und das ist, dass wir gut trainieren“, sagt Rist-Trainer Stephan Blode. Und auch der Heimvorteil am Steinberg mit lautstarker Unterstützung soll am Ostersonntag helfen: „Ein wichtiges Spiel, zu Hause in den Playoffs, da freut sich doch jeder drauf“, meint er.

Cardenas zieht groß auf

Der Wedeler Auftakt in Speyer: Druck- und schwungvoll. Die Rister zwangen die Gastgeber zu Fehlern, waren beim Rebound aufmerksam und auch das Netz des gegnerischen Korbs zappelte ein ums andere Mal ob der Wedeler Treffer. 14:9 stand es für den SC Rist nach gut sieben Spielminuten. Doch Speyer spielte zusehends seine Stärken besser aus – eine hörte auf den Namen Darian Cardenas: Der Flügelspieler mit Vorliebe für Dreier war nur schwer in den Griff zu kriegen. Ein 9:0-Lauf der Hausherren sicherte ihnen eine 23:14-Führung, die Rister machten sich auf den Weg zurück und hatten sich bis zur Halbzeit wieder einen kleinen Vorsprung erarbeitet (36:35).

Paukstes Dreier-Einlage

Grundlegende Veränderungen taktischer Natur habe es im zweiten Aufeinandertreffen binnen einer Woche nicht gegeben, so Blode. „Das war die Fortsetzung des ersten Spiels, plus, minus ein paar Sachen. Es gab auf beiden Seiten keine riesigen Überraschungen“, fand der Rist-Trainer. Und was sich im Vergleich zwischen dem Vor- und dem Nach-Halbzeitgeschehen nicht wandelte, war die Kaltschnäuzigkeit des besten Speyerers. Cardenas (insgesamt 30 Zähler, 6 Dreier) kühlte sich in der Pause kaum ab, führte seine Mannschaft weiter an und wieder nach vorn (46:41 für Speyer zu Mitte des dritten Abschnitts). „Wir haben ihn nicht kontrolliert bekommen. Wir haben seine Quoten nicht ’runter bekommen, haben da auch ein paar Fehler gemacht in Pick-and-Roll-Situationen. So etwas kann in einem so knappen Spiel letztendlich ausschlaggebend sein“, bedauerte Blode.

Simonas Paukste tat etwas gegen die Aufwärtsentwicklung der Gastgeber und traf innerhalb weniger Sekunden zweimal aus der Ferndistanz. Doch das schien Speyer geradezu herauszufordern: Das zwischenzeitliche Scheibenschießen ging an die Jungs in den weißen Hemden, in Kelvin Omojola hatte neben Cardenas ein weiterer Spieler Blut geleckt. Somit hatten die Ristern in den abschließenden zehn Minuten sieben Zähler aufzuholen.

Gesamtaufzeichnung des Spiels

Als Speyers Langer David Aichele vier Minuten und 37 Sekunden vor Schluss einnetzte, einen der 16 (!) Dreier der Gastgeber erzielte und seine Farben auf diese Weise auf 77:67 in Führung brachte, sah Blode den Augenblick für eine Auszeit gekommen. Sein Gegenüber Carl Mbassa tat es ihm weniger als zwei Minuten später gleich, nachdem Martin Jelic und Linus Hoffmann für die Wedeler auf 73:77 verkürzt hatten.

Walkers Knaller zum Schluss nicht mehr entscheidend

Gute Gelegenheiten, sich weiter heranzupirschen verpassten Hendrik Drescher und Yngve Jentz, als sie in kurzer Abfolge Korbleger nicht verwerten konnten. Die Rister machten das lieber auf die schwierige Tour: Jordan Walker stieg aus stattlicher Entfernung zum Wurf hoch und traf den Dreier zum 76:79. Cardenas stellte mit seinem 29. und 30. Punkt der Begegnung auf 81:76 für Speyer, da blieben dann nur noch 15 Sekunden, um den Serienausgleich zu verhindern. Dass Walker mit dem Ertönen der Schlusssirene einen Wurf von unweit der Mittellinie traf, wäre aus Wedeler Sicht ein zu schönes Feuerwerksfinale gewesen. Aber es fehlte ein Punkt. So war Walkers langer Hieb sehr sehenswert, für den Ausgang der Partie aber nicht mehr entscheidend. „Wir hatten ganz, ganz viele Möglichkeiten, die wir haben liegen lassen. Und so hat es dann nicht gereicht“, sagte Blode. Diesen Satz will der Rist-Trainer nach dem dritten Spiel gegen Speyer am Ostersonntag keinesfalls so oder so ähnlich noch einmal formulieren.

  • SC Rist (Punkte): Walker (18), Jelic (17), Hollatz (13), Paukste (12), Drescher (7), Kuku (5), Hoffmann, Jentz (je 3), Kröger (2), Adomaitis, Schrader, Sredojevic.
  • Statistik…