1. Herren: Ins Viertelfinale gezittert

  • 17. April 2022
Linus Hoffmann (hier gegen Speyers Darian Cardenas) traf die entscheidenden Freiwürfe. Fotos: Manningeaux

Wedel gegen Speyer – dieses Duell gibt es wohl nicht in nervenschonend. Die Rister setzten sich im Entscheidungsspiel gegen die Ahorn Camp BIS Baskets Speyer mit 70:69 durch und stehen im Viertelfinale. Dort kommt es zum Wiedersehen mit dem früheren Rist-Spieler und -Jugendtrainer Fabian Strauß, der aus den Dresden Titans eine ProB-Spitzenmannschaft geformt hat. Das erste Spiel der Dreierserie steigt kommenden Sonnabend (23. April, 18:00 Uhr) in Dresden.

Wenige Punkte, viel Anspannung und Flüchtigkeitsfehler prägten das Anfangsviertel. Die Erfolgsquoten blieben niedrig, vor allem die Dreier waren beim SC Rist zunächst problematisch. Folglich liefen Blodes Mannen auch nach der Halbzeit einem kleinen, aber stetigen Rückstand hinterher. Gegen Ende des dritten Abschnitts erhöhte Kelvin Omojola auf 44:32 für die Gäste. Jordan Walker setzte ein Wedeler Ausrufezeichen, als er von außen abdrückte, trotz Foul traf und den folgenden Freiwurf zu einem weiteren Punkt nutzte. Das war die Grundlage für das Heranrücken der Hausheren auf 44:49 (30. Spielminute).

„Ein unglaubliches Ende“

Es war dann auch an Walker, knapp sieben Minuten vor Schluss wieder Gleichstand herzustellen (54:54). Der Schlussspurt des Spiels und der gesamten Achtelfinalserie war damit eingeläutet – und dieser wurde denkwürdig. „Ein unglaubliches Ende. Das hat man nicht alle Tage“, sagte der Wedeler Trainer Stephan Blode nach der Partie.

Achtelfinalkampf: Simonas Paukste

Speyers DJ Woodmore verschaffte seiner Mannschaft per Dreier zum 66:58 einen wichtigen Vorteil. Speyer habe in dieser Phase „ganz schwere Würfe getroffen“, so Blode, der zweieinhalb Minuten vor Schluss eine Auszeit nahm. Jetzt war guter Rat teuer. „Es braucht da keine Heldenansprache, so viel Zeit hat man ja auch gar nicht“, sagte der Rist-Trainer und beschränkte sich in der kurzen Besprechung auf taktische Anweisungen.

„Und dann fangen wir nach der Auszeit endlich an, unsere Würfe zu treffen“, schob Blode hinterher. In Folge dessen wurde der Ball in Henrik Dreschers Hände gegeben, der den Ristern mit einem Dreier neue Hoffnung gab. „Trifft er den nicht, verlieren wir das Spiel und die Serie. Trifft er den, haben wir noch eine Chance“, so Blode. Hollatz verkürzte Sekunden darauf weiter, stutzte die Gästeführung auf drei Zähler und löste bei gut zweiminütiger Restzeit eine Speyerer Auszeit aus.

Hollatz blieb treffsicher, versenkte einen Mitteldistanzwurf, Walker legte drei Zähler nach – das machte 50 Sekunden vor dem Ende eine 68:66-Führung für den SC Rist. Die hatte jedoch nicht lange Bestand: Omojola drehte die Geschichte ebenfalls per Dreier erneut. Wedel war wieder dran: Linus Hoffmann, der anstelle des am Rücken verletzten Hollatz eingewechselt worden war, blieb an der Freiwurflinie nervenstark und traf beide Würfe zum 70:69 für den SC Rist. Speyer befand sich jetzt in Zugzwang. Omojola versuchte das Saisonende abzuwenden, sein Ferndistanzwurf fiel allerdings nicht durch die Reuse. In Folge einer weiteren Auszeit und einem Gästefoul trat Walker an die Linie, verpasste jedoch beide Punktmöglichkeiten. Wieder übernahm Omojola auf der Gegenseite die Verantwortung, sein letzter Wurf mit ablaufender Spielzeit fand nicht ins Ziel.

Jubel auf den Rängen

„Riesenkompliment an die Spieler“

Es sei ein Geduldsspiel gewesen, so Blode und verteilte ein „Riesenkompliment an die Spieler“, wie er es ausdrückte. „Wir haben das ganze Spiel gut verteidigt und Speyer bei 69 Punkten gehalten. Ja, Speyer hatte diese Momente, aber ganz viele Würfe waren schwere Würfe“, sagte er. „Speyer hat durchgehend eine 2-3-Zone gespielt. Wir haben in der ersten Halbzeit gut dagegen angegriffen, haben gute Situationen herausgespielt, haben aber unsere Würfe nicht getroffen“, erläuterte Blode und zollte den Gästen Respekt: „Sie haben uns alles abverlangt.“

  • SC Rist (Punkte): Walker (20), Drescher (16), Jelic (9), Hollatz (8), Jentz (6), Hoffmann, Kröger (je 4), Paukste (3), Adomaitis, Kuku, Schrader, Sredojevic.
  • Statistik…