Wiener Osterturnier: Viel gespielt, viel gesehen

  • 19. April 2022

Es war eine Basketball- und Städtereise in einem, die die M14 und die M16 des SC Rist zum Abschluss der Saison 2021/22 unternahmen – und ihr Trainer war in der Heimat gleichzeitig auch ihr Fremdenführer.

Die Rister auf dem Wiener Heldenplatz

Das Osterturnier in Wien ist eine der größten Basketballveranstaltungen dieser Art in Europa und auch ein fester Bestandteil von Gregor Prehsls Lebenslauf. Der Rist-Trainer arbeitete jahrelang an der Durchführung des Turniers mit und verantwortete in dieser Zeit unter anderem die Schiedsrichter-Ansetzungen. „Ich habe viele bekannte Gesichter getroffen“, sagte Prehsl – so habe einer seiner früheren Wiener Trainerkollegen etwa eines der Turnierendspiele erreicht. Und für seine Wedeler Schützlinge sei interessant gewesen, zu sehen, woher er komme, sagte der 37-Jährige.

M14: Lehrreiche Erfahrungen

Die männliche U14 ging nicht mit vollständigem Kader ins Rennen. „Der eine oder andere Leistungsträger hat gefehlt. Und es war eine sehr junge Mannschaft, fast ausschließlich 2009 geborene Spieler, die im ersten Jahr U14 waren“, so Prehsl. „Da merkte man vor allem körperlich und athletisch, dass man da noch unterlegen war. Technisch waren sie nicht so weit weg, da konnten wir gut mithalten. Wir hatten aber auch das Problem, den Korb zu treffen, es wurden viele einfache Würfe verworfen. Da war durchaus auch ein bisschen Pech dabei“, erläuterte er. Und die ungewohnten Umstände, unter anderem mit Übernachtungen in einem Klassenraum, hätten sicher ebenfalls eine Rolle gespielt, so Prehsl.

Angesichts derart vieler neuer Eindrücke sei man in den Spielen vielleicht nicht immer mit voller Konzentration dabei gewesen, erläuterte er. Eine lehrreiche Erfahrung also für seine M14-Jungs, die in der ersten Gruppenphase gegen die Berlin Tiger (33:82), den TSV München Ost (61:77), UKS Piątka Ostrów Wielkopolski aus Polen (41:52) und Marijampolės SC aus Litauen (27:98) verloren. In der anschließenden Trostrunde unterlagen die Rister BBU ’01 Basketball Ulm (55:62), zum Abschluss gab es dann einen 53:20-Sieg über den TSC Spandau. „Mir war wichtig, dass sie die Erfahrung, an so einem Turnier teilzunehmen, machen können, weil das die letzten Jahre ja nicht möglich war“, sagte der Rist-Trainer.

JBBL: Erst der Schock, dann Moral gezeigt

Die Wedeler U16 zog in Wien in die Runde der besten Acht ein. „Gleich im ersten Spiel gab es einen Schreckensmoment, weil sich Thore Dilschmann verletzt hat“, so Prehsl. Damit fehlte im weiteren Turnierverlauf der beste Rist-Korbschütze der JBBL-Saison 2021/22. „Dass wir trotzdem das Viertelfinale erreicht haben, war eine sehr gute Mannschaftsleistung. Das war wirklich sehr stark“, lobte er. Aus Gruppe 12 gingen die Rister nach Siegen über den belgischen Verein Gembo Antwerpen (70:24) und den BBC 90 Köpenick (58:32) sowie einer Niederlage gegen die Wiener Talentschmiede D.C. Timberwolves (47:83) als Tabellenzweiter hervor.

„In der Zwischenrunde sind wir auf den späteren Turniersieger Eintracht Frankfurt getroffen und haben sie um einen Punkt besiegt. Da haben wir richtig gut gespielt, als Mannschaft stark verteidigt. Das war sehr erfreulich“, sagte der Wedeler Trainer. Neben dem 37:36 über Frankfurt gab es einen 47:24-Erfolg gegen den MTV Ingolstadt, ehe im Achtelfinale der Gegner DJK Sportbund München hieß. Hier setzten sich Prehsls Jungs mit 57:43 durch, mussten sich dann in einem abermaligen Vergleich mit den D.C. Timberwolves (46:68) wieder geschlagen geben. Seine JBBL-Jungs seien in Wien sehr diszipliniert und routiniert aufgetreten: „Die Mannschaft hat das Turnier sehr ernst genommen. Im Viertelfinale hatten wir dann leider Unkonzentriertheiten am Beginn des Spiel“, so Preshl. Doch das änderte nichts an seinem Urteil: „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, dass sie so stark gespielt und so gute Moral gezeigt hat“, betonte er. „Es war eine gute Erfahrung. Alle Spieler waren dabei, sogar zwei, die verletzt waren und gar nicht mitspielen konnten“, bilanzierte der Trainer.

„Wien von oben“ gehörte zum Besichtigungsprogramm, das Prehsl den Ristern in seiner Heimatstadt anbot: Hinauf auf den Leopoldsberg, später auch auf den Stephansdom. „Am letzten Tag, am Samstag, haben wir dann noch die Finalspiele angeschaut und hatten einen halben Tag, um Zeit in der Innenstadt zu verbringen. Der Abschluss war dann ein gemeinsames Schnitzelessen, was in Wien natürlich auch nicht fehlen darf“.