1. Herren: Ja, gibt’s das? Wieder 97:102

  • 26. November 2022
Al-Fayed Alegbe. Foto: Manningeaux

Wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, innerhalb nicht einmal eines Monats zweimal mit demselben Ergebnis und jeweils nach Verlängerung zu verlieren, wäre eine reizvolle Beschäftigung für Rechen-Begeisterte. 97:102 – so gingen die Rister aus dem Auswärtsspiel gegen die Dragons Rhöndorf heraus, auf den Punkt genau dieser Endstand bot sich bereits Ende Oktober in Wolmirstedt. Eine ungewöhnliche Zahlengleichheit, die zeigt: Selbst auf heißem Pflaster und im „Bau“ so manchen Ligahochkaräters sind Stefan Blodes Mannen stets in der Lage, um den Sieg mitzustreiten.

Die Jungen machen Dampf – und treffen

Al-Fayed Alegbe war es, der dem SC Rist mit einem Dreier zum 87:87-Ausgleich bei sich ankündigender Schlusssirene den fünfminütigen Nachschlag verschaffte. „Ich bin froh, dass einige junge Spieler Verantwortung übernommen haben“, so Blode später und schloss in diese Aussage seinen 18-jährigen Schützling ein. In Abwesenheit von Leif Möller (Muskelverletzung) nutzte auch Justus Waller (17) beim Gastspiel in Rhöndorf seine Chance. Der Aufbauspieler erzielte in der Verlängerung seine ersten ProB-Punkte, ebenfalls von jenseits der Weitwurfmarkierung. „Er hat das sehr gut gemacht. Justus hat uns viel Struktur und Kontrolle gegeben“, lobte Blode Wallers Einsatz in der heißen Phase der Partie. Zuschauen musste noch der Jüngste im Bunde. Mika Tangermann, Mitte September 17 Jahre alt geworden, rückte nach dem Ausfall von Christian Okolie (doppelter Bänderriss im Fuß) zum ersten Mal von der NBBL der Hamburg Towers in den Wedeler Kader. Er nahm zumindest von der Bank aus erste Züge der ProB-Luft.

„Ich glaube, in der Verlängerung fehlte dann ein bisschen die Kraft“

Dass es trotz der wieder kämpferisch starken Vorstellung in Rhöndorf keinen Sieg gab, schrieb Blode gar nicht unbedingt der Verlängerung zu, sondern stellte fest, dass seine Mannschaft die Auseinandersetzung bereits zuvor für sich hätte entscheiden müssen. „Wir haben in den letzten Minuten offene Würfe herausgespielt. Das waren gut herausgespielte Würfe. Ich vertraue den Spielern, dass sie die Würfe nächstes Mal wieder nehmen und dann auch treffen. Ich glaube, in der Verlängerung fehlte dann ein bisschen die Kraft. Mike Kozak war ausgefoult und dann haben uns Bangala und Koch den Rest gegeben“, sagte er. Die beiden Rhöndorfer kamen in der Endabrechnung auf 22 beziehungsweise 31 Zähler. Er verdeutlichte: Die selbst erarbeiteten, aber ungenutzten Abschlussgelegenheiten wirkten sich zum Wedeler Nachteil aus, aber der Ausgang habe natürlich auch mit der Leistung der Gastgeber zu tun gehabt: „Glückwunsch an Rhöndorf“, drückte der Rist-Trainer den Rheinländern seine Wertschätzung aus.

Dass der Wedeler Harrison Cleary in der Statistikübersicht mit dem Namen „unbekannt“ geführt wurde, war kein Hinweis auf einen möglicherweise unauffälligen Auftritt des US-Amerikaners. Cleary übertraf seine bereits beeindruckenden Saisonangriffswerte noch einmal und erzielte am Menzenberg satte 41 Punkte. Acht Pässe mit unmittelbar folgendem Korberfolg seiner Mannschaftskollegen widerlegten die Mutmaßung eines Alleingangs. Was der US-Amerikaner kann, hat sich in der Liga längst herumgesprochen. „Harrison muss viel aushalten und wird mittlerweile an der Grenze zur Legalität verteidigt. Trotzdem behält er den Kopf oben“, sagt Blode. „Auch sein Umgang mit den jungen Spielern ist toll. Ein Supercharakter“, findet der Wedeler Trainer.

  • SC Rist (Punkte): Cleary (41), Kozak (15), Nagora (13), Alegbe (9), Hoffmann, Sredojevic (je 7), Waller (3), Kröger (2), Meißner, Paukste, Tangermann.
  • Statistik…