WNBL: Byvatov macht’s

  • 29. Januar 2023
Marianna Byvatov. Foto: Manningeaux

Die Aussage, Marianna Byvatov habe das WNBL-Spiel des SC Rist gegen die mitteldeutsche Spielgemeinschaft MBA (74:59) im Alleingang gewonnen, wäre zwar übertrieben, aber etwas mehr als bloß ein Fünkchen Wahrheit enthält diese Behauptung doch.

Die Risterinnen liefen nach der Halbzeit Gefahr, ihre zuvor hohe Führung zu verspielen. Die Gegnerinnen stellten jetzt den Weg zum Korb zu, „und wir haben es dann nicht mehr geschafft, die Würfe von außen zu treffen“, sagte Rist-Trainer Jan-Christian Both. Ganz anders die Gäste aus Mitteldeutschland, die den Weitwurf zu einer Stärken ausbauten, das Ergebnis deutlich verknappten. Nach 20 Spielminuten hatten Boths Mädchen noch 19 Zähler mehr auf dem Konto als die MBA, urplötzlich waren es deutlich unter zehn.

„Offensiv hat Marianna die Sache herausgerissen“

Da schlug Byvatovs Stunde. Die 17-Jährige drehte auf – aus eigenem Antrieb oder auf Anweisung des Trainers? „Teils, teils“, sagte Both. „Sie weiß natürlich, wie Basketball funktioniert und weiß dann auch, was sie machen kann und machen muss“, erläuterte er. Von 30 Wedeler Punkten nach der Halbzeit erzielte Byvatov 21. „In der Verteidigung haben wir versucht, Schadensbegrenzung zu betreiben, und offensiv hat Marianna die Sache herausgerissen“, berichtete der Trainer. Byvatov erreichte einen Gesamtwert von 31 Punkten, sicherte sich zudem herausragende 21-mal vom Korb abprallende Bälle und bewies mit acht Eroberungen auch Aufmerksamkeit in der Verteidigung. Ihren ohnehin schon starken Effektivitätshöchstwert von 60 (aufgestellt im vorherigen Verlauf der Saison) verbesserte die U18-Nationalspielerin auf 63.

Laabs verletzt sich

Für eine Eintrübung auf Wedeler Seite sorgte eine Schrecksekunde im zweiten Viertel, als sich Antonia Laabs verletzte. Both: „Sie ist böse umgeknickt. Wir wissen noch nicht, wie lange sie ausfällt.“ Kommenden Sonntag (5. Februar, 15:00 Uhr) fordern die Risterinnen in Berlin den ungeschlagenen Primus der WNBL-Nordost, TuS Lichterfelde, heraus. „Wir müssen auf jeden Fall im Angriff bessere Entscheidungen treffen. Und in der Defense müssen wir alle deutlich härter zur Sache gehen. Wir haben uns da auch beim Rebound zu leicht ergeben, haben nicht dagegengehalten“, hat Both Verbesserungsbedarf erkannt. Sich darauf zu verlassen, dass Byvatov die Kohlen aus dem Feuer holt, wäre trotz der Klasse der 17-Jährigen nicht der richtige Ansatz.

  • SC Rist: Babaieva, Baldauf, Byvatov, Ehmer, Huber-Saffer, Knie, Laabs, Linke, Sattelkau, Severin.