1. Herren: Und dann traf Frazier…

  • 12. Februar 2023
Stephan Blode bei taktischen Erläuterungen.
Foto: Manningeaux

Das nennt man wohl Sinn für den Augenblick: Fast 40 Minuten lagen die EN Baskets Schwelm bei ihrem Gastspiel in der Steinberghalle im Hintertreffen, waren dann aber zur Stelle, als es um die Entscheidung ging. Chris Frazier traf sechs Sekunden vor Schluss per Dreier, brachte den Gästen damit ihre erste und zugleich letzte Führung der Partie. Aus Wedeler Sicht war die bittere Erkenntnis festzuhalten, während des Spiels fast durchgehend einen Vorsprung besessen, schlussendlich aber 80:82 verloren zu haben.

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„Einfach aufgehört zu spielen“

„Wir haben in den ersten 35 Minuten vieles richtig gemacht, hatten defensiv gute Energie und Aggressivität, haben ein gutes Werferteam sehr gut verteidigt. Offensiv hatten wir eine gute Geschwindigkeit, vor allem im ersten Viertel. Dann haben wir fünf Minuten vor Schluss einfach aufgehört zu spielen“, sagte der Wedeler Trainer Stephan Blode und war ein wenig ratlos: „Dafür habe ich keine Erklärung. Wir haben nicht mehr gereboundet, keine Struktur mehr gehabt, den Ball weggeworfen, sind einfach komplett kollabiert.“

Dass das Spiel ein solches Ende nehmen würde, schien lange unmöglich. Auf 15 Zähler wuchs der Rist-Vorsprung Mitte des zweiten Viertels an. Schwelm verkürzte wieder, unter anderem mittels eines 7:0-Zwischenspurts, nach 20 Spielminuten führte Wedel noch mit 42:36. Dass Harrison Cleary bereits vor der Halbzeit drei Fouls beging (und sein viertes Mitte des dritten Abschnitts), beförderte den US-Amerikaner für längere Zeit aus dem Geschehen.

„Wir leiden bitterlich“

Im Laufe des dritten Abschnitts setzten sich die Rister wieder deutlicher ab, lagen zeitweise mit 64:47 vorn. In der Schlussphase des letzten Viertels entglitt den Hausherren das Spiel. „Wir brechen dann komplett ein“, so Blode. Die Schwelmer erarbeiteten sich oft zweite, mitunter gar dritte Abschlussmöglichkeiten nach eigenen Fehlwürfen. Das war auch der Fall, als der frühere Wedeler Marius Behr rund fünf Minuten vor dem Ende auf 66:74 verkürzte. Es war angerichtet für eine nervenaufreibende Schlussphase, denn der Schwelmer Aufwind und die gleichzeitige Rist-Flaute waren jetzt deutlich zu spüren. Die Gäste kamen auf 74:75 heran. Ein Korbleger Linus Hoffmanns und ein Cleary-Dreier sorgten kurz für Entlastung.

Erneut griff Behr für Schwelm ein und stellte den vorherigen Abstand wieder her: 80:79 für den SC Rist, es lief die letzte Spielminute. Chris Frazier wurde seinem Ruf als Fachmann für Ferndistanzwürfe gerecht und erzielte sechs Sekunden vor dem Schlusssignal per Dreier das 82:80 für die Gäste. Blode nahm sofort eine Auszeit. In deren Anschluss sollte der Ball in Clearys Hände gelegt werden, um den letzten Wurf abzufeuern. Der US-Amerikaner wurde eng gedeckt, gab die Kugel deshalb an Hoffmann weiter, der wiederum Michal Kozak bediente. Der Tscheche übernahm die Verantwortung, doch sein abschließender Wurf fand nicht ins Ziel. „Wir leiden bitterlich“, drückte Blode die im Rist-Lager herrschende Enttäuschung kurz nach Spielschluss aus.

Die nächste Aufgabe führt die Rister kommenden Sonnabend (18. Februar, 19:30 Uhr) in den benachbarten Kreis Steinburg zu den Itzehoe Eagles.

  • SC Rist (Punkte): Cleary (19), Nagora (15), Hoffmann (12), Searcy (11), Kozak (7), Sredojevic (6), Paukste, Tangermann (je 5), Alegbe, Kröger, Meißner, Waller.
  • Statistik…