1. Damen: Zeitweise in Unterzahl

  • 16. März 2023
Marianna Byvatov: Von mehreren Göttingerinnen umzingelt.
Fotos: Manningeaux

Schon bei der Auswärtsniederlage (50:56) gegen den MTV/BG Wolfenbüttel am Sonntag gingen die Risterinnen (1. Regionalliga) fast durchgehend zu fünft zu Werke, als Nele Gleitsmanns zuvor erlittene Knieverletzung keinen weiteren Einsatz zuließ. Am Mittwochabend nun standen zeitweise gar nur vier Wedeler Spielerinnen auf dem Feld, einen Heimsieg (77:59 über den ASC 46 Göttingen) gab es trotzdem. Da neben Gleitsmann auch Karlotta Schmalisch (ebenfalls Knie) in der laufenden Saison verletzungsbedingt möglicherweise nicht mehr zum Einsatz kommen wird und Antonia Laabs sowie Luise Linke krankheitsbedingt fehlten, blieb Rist-Trainer Jan-Ove Stukenburg nichts Anderes übrig, als sich den Niedersächsinnen mit einem Kleinstaufgebot entgegenzustellen.

Jede Möglichkeit zum Durchschnaufen genutzt

„Es ist ein Stück weit belastend, als Trainer und Spieler“, sagte Stukenburg und verwies auf die damit einhergehende körperliche, aber auch mentale Inanspruchnahme. „Da muss man schon stark gucken, wie man das steuert. Aber im Endeffekt sind sie alle Sportlerinnen und haben das gegen Göttingen auch gut gemacht“, erläuterte er. In Ermangelung von Auswechselmöglichkeiten blieb dem Rist-Trainer nicht viel mehr als das planmäßige Beantragen der Auszeiten, um für kurze Erholungspausen zu sorgen. Und: „Wenn man ein gutes Spiel macht, dann zwingt man auch den Gegner zu fünf Auszeiten“, sagte Stukenburg. Bei Unterbrechungen, etwa vor Ein- oder Freiwürfen, versuchte man, die Zeit auszureizen, um zumindest einige Sekunden durchzupusten. Selbst eine vorübergehende freiwillige Unterzahl war in Betracht gezogen worden. „Im Vorwege gab es durchaus den Gedanken, dass man mal zu viert spielt, wenn es nicht anders geht“, so der Trainer. Ein solcher Fall trat ein, als Marianna Byvatov zu Beginn des dritten Viertels umknickte und in der Folge rund zwei Minuten auf der Bank saß. „In der Zeit haben wir acht Punkte Vorsprung hergegeben, dann stand es zwischenzeitlich 43:43. Als Marianna zurückkam, hat sie das Spiel noch mal an sich gerissen“, sagte er. Auch Helene Ehmer trug mit Dreipunktewürfen dazu bei, dass sich die Risterinnen wieder absetzten.

Paula Huber-Saffer setzt sich durch

Trotz der Kleinstbesetzung wollten die Risterinnen nicht auf das Anwenden ihrer großen Stärke verzichten, nämlich den kraftraubenden Hochgeschwindigkeitsbasketball, um Göttingen möglichst nicht die Gelegenheit zu gewähren, sich in der Verteidigung zu sortieren. „Wir konnten früh Eins-gegen-eins attackieren und haben da mit Marianna natürlich auch eine Spielerin, die das in Perfektion kann“, sagte er und bescheinigte nicht nur der abermals besten Korbschützin, sondern allen seinen Mädchen ein „ganz, ganz großartiges Spiel“.

Die für Sonnabend (18. März) vorgesehene Auswärtspartie beim Osnabrücker SC 2 ist von den Niedersächsinnen abgesagt worden. Da kein Ersatztermin gefunden werden konnte, geht der Sieg kampflos an die Risterinnen.

  • SC Rist (Punkte): Byvatov (37), Ehmer (20), Bade (8), Huber-Saffer, Severin (je 6).