Guter Kampfgeist genügt nicht: Knappe Niederlage gegen Bernau

12. 10. 2025

Über das eine Debüt, nämlich das von U19-Vizeweltmeister Janne Müller im Trikot des SC Rist Wedel in der 2. Bundesliga ProB, freute sich Hamed Attarbashi natürlich. Auf eine andere Premiere hätte der 49-Jährige dagegen gut und gerne verzichten können: Am Sonnabend verlor er mit einem 65:74 (42:35) erstmals als Trainer des SC Rist ein Pflichtspiel gegen den SSV Lokomotive Bernau. „Wir sind einfach noch nicht eingespielt genug“, stellte der Coach anschließend fest.

Die erste Hiobsbotschaft gab es schon vor dem Anpfiff: Weil er über Rückenbeschwerden klagte, stand Tomas Bjarkason zwar im Kader, aber nicht eine Sekunde auf dem Parkett. „Das war für uns ein herber Rückschlag, weil wir auf den beiden großen Positionen kaum personelle Alternativen haben“, stöhnte Attarbashi. Ohne Bjarkason (2,05 Meter) war der zweite Wedeler Importspieler Lincoln Rosebush (2,08 Meter) im Zentrum oft auf sich alleine gestellt.

Mit Jared Grey, der dem Bundesliga-Kader des Kooperationspartners Veolia Towers Hamburg angehört, fehlte ein zweiter Spieler, der wertvoll für die Rister gewesen wäre. „Aber darüber wollen wir nicht jammern – zumal wir auch in der Vergangenheit schon oft auf mehrere Leistungsträger gleichzeitig verzichten mussten, aber trotzdem zahlreiche Herausforderungen gemeistert haben“, sagte Attarbashi.

Zunächst sah es so aus, als würde dies den Wedelern ein weiteres Mal gelingen: Nach drei Minuten führten sie mit 8:4, nach knapp fünf Zeigerumdrehungen stand es 11:6. Die Gäste antworteten jedoch mit gut vorgetragenen Angriffen und kamen ihrerseits zu knappen Führungen. Der zweite Durchgang gehörte den Hausherren, die sich mehrmals einen in der Spitze acht Punkte betragenden Vorsprung erarbeiteten (30:22/13. und 42:34/19.) und zur Halbzeitpause mit 42:35 in Front lagen.

Wie schon im vorherigen, ersten Saison-Heimspiel gegen die Itzehoe Eagles, als das dritte Viertel mit 18:27 verloren gegangen war, so brach den Wedelern auch dieses Mal ein schlechter dritter Abschnitt das Genick. „Da waren wir in vielen Situationen einfach nicht konsequent genug und haben uns zu viele individuelle Fehler geleistet“, haderte Attarbashi. Zu falschen Entscheidungen gesellte sich Wurf-Pech: „Wir waren wirklich nicht vom Glück verfolgt“, sagte Attarbashi gequält lächelnd.

Als „äußerst positiv“ hob der Trainer den Kampfgeist seiner Schützlinge hervor: „Wir haben im letzten Viertel Vollgas gegeben und sind mehrmals wieder herangekommen, weshalb die Partie bis zum Ende eng war.“ Dazu trug neben Müller, der nach einem bereits früh erlittenen Cut Nehmerqualitäten zeigte und bis zum Ende durchhielt, auch Darren Egbe bei, der in einem sehr physischen Spiel seine bisher beste Saison-Leistung zeigte.

Insgesamt lobte Attarbashi sein Team für dessen „sehr physische Spielweise“ und stellte anerkennend fest: „Wir haben hart gespielt und gut dagegen gehalten.“ All das lässt darauf hoffen, dass es für die Rister nach den nun folgenden beiden Auswärtsspielen – beim TSV Neustadt und beim RSV Eintracht Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf – am Sonntag, 2. November, gegen den SC Rasta Vechta II mit dem ersten Saison-Heimsieg wieder eine schöne Premiere gibt.

Punkte: Darren Egbe (11), Müller (11), Rosebush (10), Krause (9), Hoffmann (8), Fatnassi (6), Alegbe (5), Martin (4), Postic (1), Bjarkason, Danny Egbe, Sigmund. Viertel-Ergebnisse: 21:20, 21:15, 10:18, 13:21

SAVE THE DATE für das nächste Heimspiel: am 2.11. um 17:00 Uhr! 

Bericht: Johanes Speckner, Fotos: (c) Manningeaux
Auf dem Titelfoto: Janne Müller