20. 10. 2025
Mit mehreren positiven Erkenntnissen („Die Weiterentwicklung unserer Mannschaft ist wieder gut sichtbar gewesen. Und jeder hat für jeden gekämpft.“), aber ohne Punkte trat Trainer Hamed Attarbashi am Sonntag den Heimweg an. Der SC Rist Wedel verlor bei den TSV Neustadt Temps Shooters mit 61:66 (32:34), was am fünften Spieltag der Saison in der 2. Bundesliga ProB die vierte Niederlage bedeutete.
Die Voraussetzungen für die Wedeler waren denkbar schlecht: Mit Tomas Bjarkason, der weiter unter Rückenproblemen leidet, und Nelson Martin fehlten ihnen in Neustadt am Rübenberge zwei Stammkräfte. Doch auch mit nur neun Akteuren lieferten sie den Niedersachsen, die ihre vorherigen vier Aufgaben allesamt gewonnen und zwölf Spieler – darunter den Ex-Wedeler Matej Jelovcic – im Kader hatten, ein enges, packendes Duell. „Wir haben mannschaftlich geschlossen gut agiert und vor allem sehr, sehr stark verteidigt“, lobte Attarbashi.
Einen anfänglichen 2:6-Rückstand (3. Minute) drehten die Rister im „Shooters Dome“ mit einem 7:0-Lauf zu einer 9:6-Führung (5.). Dass die Hausherren in der Folge zunächst davon zogen und kurz vor dem Ende des ersten Viertels beim 21:11 fast doppelt so viele Punkte aufwiesen wie die Gäste lag vor allem an deren Wurf-Pech. „Wir haben wirklich kein Glück gehabt“, haderte Attarbashi. Trotzdem legten die Grün-Gelben einen starken zweiten Abschnitt hin, in dem sie sich dank einer hervorragenden Abwehrarbeit von 15:23 innerhalb von nur zwei Minuten auf 22:23 herankämpften.
So war beim 32:34-Rückstand zur Halbzeitpause noch alles drin. „Leider sind wir dann nicht gut aus der Pause gekommen“, gab Attarbashi zu. Den Hauptgrund dafür, dass die Temps Shooters beim 45:35 (35.) erstmals mit zehn Punkten führten, sah der Coach in der schlechten Trefferquote seines Teams. So fanden lediglich 14 der 39 Wedeler Zweier-Würfe den Weg ins Ziel, was eine 36-Prozent-Quote bedeutete. „Es gab zahlreiche Korbleger, die wir hätten reinmachen müssen – aber gefühlt hätten wir dieses Mal auch einen Möbelwagen nicht getroffen“, stöhnte Attarbashi.
Den Schuh der fehlenden Zielsicherheit mussten sich Niklas Krause als treffsicherster Rister, Kapitän Linus Hoffmann und Aleksandar Postic, der auf seinen bisher besten Punktewert in dieser Saison kam, nicht anziehen: Sie versenkten jeweils exakt die Hälfte ihrer Würfe aus der Nahdistanz. Dagegen kam Lincoln Rosebush bei acht Zweier-Würfen auf lediglich zwei Treffer, während seine drei Dreierwürfe allesamt ihr Ziel verfehlten. „Hinter ihm liegt eine anstrengende Woche“, nahm Attarbashi seinen Importspieler in Schutz.
So blieben die Wedeler zwar bis zum Ende in Schlagdistanz. Doch am Ende hatten sie trotz ihrer hervorragenden Abwehrarbeit – den Neustädter 2,15-Meter-Riesen David Lee Craig etwa hielten sie bei lediglich sieben Punkten – gegen einen starken Gegner das Nachsehen. „Es kommt nicht oft vor, dass eine Mannschaft auswärts gegen den Tabellenführer verliert, obwohl sie ihm nur 66 Punkte gestattet hat“, stöhnte Attarbashi. Letztmals passiert war dies in der ProB am 10. November 2024, als der SSV Lokomotive Bernau beim Spitzenreiter und späteren Meister Bayer Giants Leverkusen mit 61:65 den Kürzeren zog.
„Natürlich sind wir jetzt alle enttäuscht“, gab Attarbashi zu, um sogleich hoffnungsvoll nach vorne zu schauen: „Wenn wir weiter so hart spielen und so gut verteidigen, werden wir uns auch bald auch mit etwas Zählbarem belohnen.“ Am besten schon am Sonntag, 26. Oktober, wenn die Wedeler nach ihrem Auftritt beim RSV Eintracht Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf, ihrem zweiten Auswärtsspiel in Folge und dem insgesamt vierten am sechsten Spieltag, mit Punkten die Heimfahrt antreten wollen.
Punkte: Krause (16), Alegbe (10), Hoffmann (9), Darren Egbe (8), Müller (7), Postic (7), Rosebush (4), Fatnassi, Sigmund.
Viertel-Ergebnisse: 20:13, 14:19, 18:15, 14:14.
Jetzt geht es am nächsten Wochenende zur den TKS 49ers nach Stahnsdorf. Da gibt es hoffentlich einen Auswärtssiegm um aus dem Tabellenkeller langsam nach oben zu kraxeln...
Am 2.11. um 17:00 Uhr gibt es das nächste Heimspiel... Seid dabei, feuert unsere Jungs an, sie brauchen eure Unterstützung!
Bericht: Johannes Speckner, Foto: (c) Manningeaux
Auf dem Bild: Niklas Krause