Raus aus dem Tabellenkeller: Auswärtssieg bei den TKS 49ers

27. 10. 2025

Mit starkem dritten Drittel: Auswärtssieg in Kleinmachnow

Einen griechischen „Korfu Salat“ bestellte sich Trainer Hamed Attarbashi am Sonntagabend, während die Spieler des SC Rist Wedel sich mehrheitlich Pizza beziehungsweise ein Nudelgericht schmecken ließen. Es mundete allen, schließlich hatten sie zuvor mit 81:62 (30:34) beim RSV Eintracht 1949 Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf, kurz „TKS 49‘ers“ genannt, gewonnen. „Und darüber sind wir natürlich sehr froh“, sagte Attarbashi, nachdem im sechsten Saisonspiel in der 2. Bundesliga ProB der zweite Sieg eingefahren worden war.

Entgegen der Erwartungen der TKS-Verantwortlichen reisten die Wedeler ohne Jared Grey an. Obwohl der Rister Kooperationspartner Veolia Towers Hamburg in der 1. Bundesliga am letzten Oktober-Wochenende spielfrei hatte, standen mit Janne Müller und Lincoln Rosebush lediglich zwei Doppellizenzspieler in Attarbashis Kader, der insgesamt nur neun Akteure umfasste. Dass mit Tomas Bjarkason (Rückenprobleme) und Nelson Martin zwei Stammkräfte fehlten, sei „durch eine geschlossen starke Mannschaftsleistung kompensiert worden“, lobte der Coach.

Nachdem die Gäste in der BBIS-Sporthalle in Kleinmachnow über weite Strecken des ersten und zweiten Viertels knapp in Front gelegen hatten, übernahmen kurz vor der Pause plötzlich die Hausherren die Führung. Dies war für die Rister offenbar ein Weckruf zur richtigen Zeit: „Wir wussten, dass wir noch einmal eine Schippe drauf packen und das Tempo hochhalten müssen, weil es sonst möglicherweise nicht reichen würde“, gewährte Attarbashi einen Einblick in das, was er seinen Schützlingen in der Kabine sagte.

Im bisherigen Saisonverlauf hatte sich der dritte Abschnitt schon dreimal als „Problem-Viertel“ der Wedeler entpuppt. In den Heimspielen gegen Itzehoe und Bernau gerieten sie in dieser Phase entscheidend ins Hintertreffen; in Rostock gewannen sie trotz eines Einbruchs nach der Pause. Nun drehten die Gelb-Grünen den Spieß um, sammelten zwischen der 20. und 30. Minute mit 27 Punkten mehr als dreimal so viele wie ihr Gegner (acht) und zogen auf 57:42 davon. „Am Ende hatten wir die bessere Kondition“, stellte Attarbashi zufrieden fest.

Die junge Wedeler Mannschaft schlug die zu zwölft angetretenen TKS 49‘ers, die einige kräftige Akteure in ihren Reihen hatte, aber nicht nur mit Schnelligkeit, sondern auch, indem sie sich mehr Abschlusschancen erspielte. Bei einer identischen Trefferquote aus der Ferne (jeweils 24 Prozent) jubelten die Gäste bei 33 Würfen achtmal und die Hausherren bei 25 Versuchen sechsmal. Bei den Zweier-Würfen waren die TKS 49‘ers zwar effektiver (50 gegenüber 44 Prozent), aber sie kamen seltener zum Abschluss: Die Wedeler nahmen den Korb 41 Mal ins Visier und trafen 18 Mal, die Brandenburger waren bei 32 Versuchen 16 Mal erfolgreich.

„Wir haben dieses Mal relativ gut getroffen“, urteilte Attarbashi, „und wir haben konstant auf einem hohen Niveau verteidigt.“ So hielten die Wedeler in den Zweikämpfen ordentlich dagegen und gewannen die Mehrzahl der abprallenden Bälle. Sie holten 22 Offensivrebounds, ihr Gegner nur deren zwölf; insgesamt gewannen die Gäste 46 und die Brandenburger 41 Rebounds. Ein Beleg für die Überlegenheit der Wedeler unter den Körben: Der 2,11 Meter große TKS-Angreifer Joshua Lübken, der in der Saison 2019/2020 noch für die Rister gespielt hatte, gab in 28 Minuten Einsatzzeit keinen Wurf aus der Nahdistanz ab und eroberte unter dem Wedeler Korb lediglich einen Abpraller.

Obwohl Niklas Krause, der mit 25 Punkten wieder einmal der Rister Topscorer war, und Kapitän Linus Hoffmann mit elf gewonnenen Rebounds Bestwerte vorweisen konnte, wollte Attarbashi den beiden Medizinstudenten kein Sonderlob machen. Stattdessen hob der 49-Jährige „die wirklich großartige Reaktion der ganzen Gruppe in der zweiten Halbzeit“ hervor. Sie sei „entscheidend“ dafür gewesen, dass er erstmals als Trainer in Kleinmachnow gewann. Die meisten eigenen Punkte in dieser Saison und die bisher wenigsten, die dem Gegner gestattet wurden, waren am Ende die Rezeptur für den Sieg.

Punkte: Krause (25), Müller (13), Rosebush (12), Alegbe (9), Hoffmann (9), Darren Egbe (6), Fatnassi (6), Sigmund (1), Postic.
Viertel-Ergebnisse: 18:19, 16:11, 8:27, 20:24.

Am kommenden Sonntag gibt es zum Abschluss der Herbstferien endlich mal wieder ein Heimspiel! Unsere Jungs hoffen auf den ersten Heimsieg! Seid unbedingt dabie und unterstützt das Team! Um 17:00 Uhr ist Tipoff! Tickets gibt es an der Abendkasse und im Ticketshop hier über die Homepage!

Bericht: Johannes Speckner, Foto: (c) Manningeaux