Mit 11 Punkten, 6 Rebounds und 2 Steals Topscorer gegen Schwelm: Jayden Fatnassi (18).
15. 11. 2025
Einen positiven Aspekt gab es am Freitagabend: Die Trommler des Fanclubs „Yalla Risters“ am Spielfeldrand und die Anhänger auf der Tribüne feuerten ihren SC Rist Wedel bis zum Ende bedingungslos und lautstark an. „Aber leider konnten wir ihnen dieses Mal nichts wiedergeben“, gab der Wedeler Kapitän Linus Hoffmann zu. Denn die Grün-Gelben kassierten mit einem 56:89 (30:55) gegen die EN Baskets Schwelm ihre höchste Niederlage seit dem 5. Januar, als sie in Itzehoe mit 61:97 verloren hatten. In der Steinberghalle gab es letztmals am 28. September 2024 – 65:104 gegen die Berlin Braves – eine noch deutlichere Pleite.
Rist-Trainer Hamed Attarbashi redete deshalb auch gar nicht lange um den heißen Brei herum: „Wir waren heute einfach schlecht, der Gegner war uns in allen Belangen überlegen.“ Und das von der ersten Sekunde an. Zwar gewannen die Hausherren den Sprungball, doch anschließend vergaben Lincoln Rosebush und Al-Fayed Alegbe die ersten beiden Korbleger. Auf der Gegenseite gingen die Gäste durch einen Dreier-Wurf in Front, erhöhten nach einem Fehler von Janne Müller auf 5:0 – und ließen sich die Führung in der Folge auch nicht mehr nehmen. Bereits nach vier Minuten fiel sie beim 14:3 zweistellig aus.
„Wir waren heute nicht bereit“, stellte Hoffmann fest: „Von Anfang an hat uns die richtige Körpersprache gefehlt und wir haben es nicht verstanden, dass wir hart arbeiten müssen.“ Auf der Tribüne fragten sich viele Zuschauer, was aus der Rister Mannschaft, die sechs Tage zuvor noch mit 93:81 (38:37) beim bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter Essen Miners gewonnen hatte, geworden war. „Ganz erklären kann ich diese Leistungsschwankungen auch nicht“, sinnierte Hoffmann, um dann doch einen Erklärungsansatz zu liefern: „Wir haben in Essen ein sehr, sehr starkes Spiel gemacht und zum dritten Mal in Folge gewonnen – daraufhin haben vielleicht einige bei uns das Gefühl gehabt, es würde von alleine so weiterlaufen.“
Umso schmerzhafter war die Erkenntnis, dass dies ein Irrglaube war: „Wir sind immer noch ein junges, unerfahrenes Team, das sich seine Siege hart erarbeiten muss“, urteilte Hoffmann. Genau dies sei gegen die Schwelmer, die laut Hoffmann „die Punkte mehr wollten als wir“, nicht geschehen: „Wir haben den Gegner auf die leichte Schulter genommen und vergessen, wer wir sind.“ So war das Duell schon zur Pause bei einem 25-Punkte-Rückstand so gut wie entschieden, weshalb Attarbashi im dritten und vierten Viertel vermehrt den Spielern Einsatzzeit gewährte, die in den vorherigen Partien vornehmlich auf der Bank gesessen hatten.
„Das war im Hinblick auf ihre Entwicklung und unsere nächsten Begegnungen wertvoll“, erklärte Attarbashi, dem aber die deutliche Unterlegenheit seiner Schützlinge am Freitagabend trotzdem sauer aufstieß: „Wir haben nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten.“ Zugleich lobte der 49-Jährige den Gegner: „Die Schwelmer sind körperlich sehr stark, sehr erfahren und eine der Top-Mannschaften in der 2. Bundesliga ProB, in der sie seit Jahren etabliert sind.“ Und an diesem Abend war das Team aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis den Wedelern in jeglicher Hinsicht überlegen. Es hatte bei den Dreier- und Zweierwürfen wie bei den Freiwürfen deutlich bessere Trefferquoten, gewann die Mehrzahl der Abpraller, leistete sich weniger Fehler – und sezierte die Rister Abwehr immer wieder mit maßgenauen Pässen.
Dass eine Mannschaft nach 23 Minuten Spielzeit mehr als doppelt so viele Punkte wie ihr Gegner erzielt hat, kommt in der ProB nicht oft vor, war aber dieses Mal beim 30:61 aus Rister Sicht der Fall. Das fehlende Glück – etwa beim Stand von 23:39 wollten gleich mehrere Wedeler Würfe nicht in den Korb fallen – bemühte kein Rister als Ausrede. Gleiches gilt für den Zeitpunkt der Partie (Hoffmann: „Freitagabends ist kein optimaler Spieltermin.“) und die Vorbereitung, die Attarbashi „nicht optimal“ nannte, weil die Doppellizenzspieler beim Kooperationspartner Veolia Towers Hamburg mittrainiert hatten.
„Wir müssen keine Ausreden suchen – heute hat uns die nötige Energie gefehlt, und wir leben von dieser Energie“, analysierte Niklas Krause. Dass die Rister Fans ihn zum „Spieler des Spiels“ wählten, war für Krause deshalb auch nur ein schwacher Trost: „Wir sind immer zwei, drei Schritte zu spät gekommen, es war einfach frustrierend“, haderte der 23-Jährige. Immerhin bietet sich den Wedelern die schnelle Chance zur Wiedergutmachung, wenn sie am Sonntag, 23. November, die Iserlohn Kangaroos empfangen. „Es ist gut, dass wir jetzt wieder ein Heimspiel haben und unseren Fans zeigen können, dass wir es besser können“, fand Hoffmann im Spielplan noch einen weiteren positiven Aspekt.
Punkte: Fatnassi (11), Krause (10), Martin (8), Postic (7), Rosebush (7), Bjarkason (4), Sigmund (4), Alegbe (3), Hoffmann (2), Danny Egbe, Müller.
Viertel-Ergebnisse: 13:25, 17:30, 13:17, 13:17.
Für das nächste Spiel am 23.11. um 17.00 Uhr in der Steinberghalle zählen wir auf euch, liebe Rister! Kommt in die Hlle... unsere Reaktion auf dieses Ergebnis ist klar: die Energie und der Kampfgeist muss zurückkommen wie beim letzten Auswärtssieg in Essen... Seid dabei und feuert an!