Offensivspektakel bei Sieg gegen Aufsteiger

07. 12. 2025

„Ich weiß gar nicht, ob der SC Rist Wedel unter meiner Regie überhaupt schon einmal hundert Punkte erzielt hat.“ Das sagte Trainer Hamed Attarbashi am Sonnabend lächelnd, nachdem sein Team ein wahres Offensivspektakel gegen die Baskets Juniors TSG Westerstede mit 100:90 (56:39) gewonnen hatte. Team-Managerin Britta Wien-Hansen erklärte wie aus der Pistole geschossen: „In Rostock haben wir in der vorletzten Saison auf jeden Fall auch hundert Punkte erzielt.“ Tatsächlich hatten die Rister am 4. Februar 2024 beim 100:72-Sieg bei den Rostock Seawolves II letztmals in der 2. Bundesliga ProB eine dreistellige Punktezahl erreicht.

Im bisherigen Saisonverlauf hatten die Rister zumeist mit einer guten Abwehrarbeit geglänzt, dafür aber offensiv oft noch Luft nach oben gelassen. „Ich finde, dass wir heute nicht nur ausgezeichnet getroffen, sondern als Team auch stark verteidigt haben“, betonte Attarbashi. Vor allem Darren Egbe und Jayden Fatnassi glänzten bei der Arbeit nach hinten mit einem hohen Laufpensum, um den beiden besten Gäste-Schützen, Jon'll Fugett (36 Punkte) und Beni Fungula (15), das Leben so schwer wie möglich zu machen. „Gerade Fugett ist ein unglaublich starker Spieler“, fühlte sich Rist-Co-Trainer Marian Schick in seinen vorab bei der Video Analyse des Gegners gemachten Beobachtungen bestätigt.

Dass den Gästen schon nach drei Sekunden zwei Freiwürfe zugesprochen wurden, sie sie verwandelten, machte den Wedelern nichts aus. Lincoln Rosebush, Niklas Krause und Linus Hoffmann drehten das Ergebnis zügig auf 6:2 für die Hausherren, die sich die Führung in der Folge auch nicht mehr nehmen ließen. „Endlich einmal haben wir unsere Würfe gut getroffen“, freute sich Kapitän Hoffmann. In der Folge spielten beide Mannschaften unglaublich schnell. Daraus resultierte auch die hohe Anzahl der Wedeler Würfe aus dem Spiel heraus auf den gegnerischen Korb, den sie innerhalb von 40 Minuten 62 Mal aus der Nahwurfzone (33 Treffer) und 23 Mal aus der Distanz (acht Treffer) anvisierten. „85 Abschlüsse sind wirklich eine Menge“, lobte Schick.

Der Lohn dafür war, dass die Gelb-Grünen kurz vor dem Ende des zweiten Viertels beim 56:36 erstmals mit 20 Punkten führten. „Leider kamen dann immer wieder ein, zwei Minuten, in denen wir etwas zu nachlässig agiert haben“, erklärte Attarbashi, weshalb dieser klare Vorsprung nicht gehalten oder sogar noch weiter ausgebaut werden konnte. Dies war auch ein Wermutstropfen für Hoffmann, der es „ärgerlich“ nannte, „dass wir den Gegner immer wieder haben herankommen lassen“. Allerdings machte der Rister Kapitän zugleich der Zweitvertretung des Bundesligisten EWE Baskets Oldenburg ein Kompliment: „Respekt an den Gegner, der bis zum Ende hart gekämpft und unfassbar schwierige Würfe getroffen hat.“

Erfreulich war, dass die Wedeler auch die von den Niedersachsen gestellte, taktische Aufgabe, gegen eine Zonenverteidigung anspielen zu müssen, gut lösten: „Da haben wir schnell unseren Rhythmus wiedergefunden“, freute sich Hoffmann. Und obwohl Attarbashi eigentlich kein Freund davon ist, einzelne Akteure hervorzuheben, registrierte er erfreut, dass Tomas Bjarkason 20 Punkte sammelte. Damit stellte der Däne einen neuen persönlichen Bestwert im Rister Trikot auf – in seinen vorherigen neun ProB-Einsätzen war er auf insgesamt 37 Zähler gekommen. „Vielleicht ist mit diesem Spiel bei Tomas der Knoten geplatzt“, hofft Attarbashi auf viele weitere Punkte von Bjarkason – und weitere Siege mit hundert oder mehr Punkten.

Punkte: Krause (31), Bjarkason (20), Rosebush (20), Darren Egbe (7), Hoffmann (7), Alegbe (5), Fatnassi (5), Postic (5), Sigmund.
Viertel-Ergebnisse: 28:23, 28:16, 24:22, 20:29.

Nächstes Wochenende geht es weiter bei dem zweiten Aufsteiger, den "Hertener Löwen", bevor wir dann in 2 Wochen zu Hause beim traditionellen Weihnachts-Event
"Merry Ristmas" gegen die BSW Sixers in die Rückrunde starten! Tickets gibt es schon online – wir erwarten wie jedes Jahr eine volle Hallle! Seid abei! Es gibt eine große Tombola!

Text: Johannes Speckner, Foto: (c) Manningeaux (auf dem Titelbild: Tómas Bjarkason)