Das Ziel ist, gegen die "Rostock Seawolves II" nachzulegen!

06. 12. 2024

Erstmals seit Mitte Oktober ging der SC Rist Wedel Anfang Dezember wieder mit einem Liga-Sieg im Rücken in die neue Trainingswoche. "Das ist natürlich ein schönes Gefühl", sagte Linus Hoffmann, der als Rist-Kapitän nach dem 78:75 (48:45)-Erfolg gegen den RSV Eintracht 1949 Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf aber zugleich klarstellte: "Wir dürfen jetzt kein Stück nachlassen, sondern müssen mit Vollgas weitermachen."

Dieselbe Meinung vertritt der Wedeler Trainer Hamed Attarbashi, der nach dem dritten Sieg im neunten Saisonspiel eine klare Forderung an seine Schützlinge richtete: "Jetzt gilt es für uns, nachzulegen." Die Chancen dafür scheinen gut zu stehen, denn nach laut Attarbashi "wirklich starken Trainingseinheiten" gastieren die Wedeler am Sonntag, 8. Dezember, bei den Rostock Seawolves II. Und der Unterbau des Bundesligisten, der im Sommer 2023 als Meister der 2. Regionalliga Nord um gleich zwei Spielklassen nach oben kletterte und seither der 2. Bundesliga ProB angehört, weist wie die Rister sechs Punkte auf, bevor um 18 Uhr der Tip-Off in der Arena Rostock (ehemals Ospa-Arena) erfolgt.

In der vergangenen Serie hatten die Wedeler zwei Kantersiege gegen den damaligen ProB-Neuling gefeiert: Einem am 19. November 2023 daheim errungenen 87:54-Triumph folgte am 4. Februar ein 100:72 an der Ostsee, wobei die Rister zum erst zweiten Mal seit dem 26. September 2021 und zum bis dato letzten Mal in einem Pflichtspiel die magische 100-Punte-Marke knackten. Als Tabellen-Achter der regulären Saison 2023/2024 schaffte die Zweitvertretung der "Seewölfe" soeben noch den Sprung in die Play-Offs. Dort unterlag sie im Achtelfinale dem späteren ProB-Meister Dragons Rhöndorf, den der frühere Rister Trainer Stephan Dohrn (ehemals Blode) betreut, mit 1:2-Siegen.

Auch in dieser Spielzeit dürfe "niemand die Rostocker unterschätzen", warnte Attarbashi, der zudem "gewisse Parallelen" zwischen seinem Team und dem nächsten Gegner sieht: "Die Rostocker haben ebenfalls sehr viele junge Spieler im Kader." Bemerkenswert: Dem 18 Akteure umfassenden Aufgebot gehören zwölf gebürtige Rostocker an, ein weiterer Spieler wuchs in Crivitz ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern auf. Attarbashi verwies zudem auf "einige sehr erfahrene Akteure". Damit meint er vor allem den spielenden Co-Trainer Daniel Lopez (38), der auf Teneriffa aufwuchs. Aber auch Toni Nickel (22), einer der gebürtigen Rostocker, war für die Erstvertretung seines Vereins bereits in der ProA am Ball.

Personell gibt es einige Fragezeichen bei den Wedelern. Darren Egbe, der krankheitsbedingt schon die Partie gegen die TKS 49'ers verpasste, "wird vermutlich erneut ausfallen", so Attarbashi, der zudem "abwarten muss, wie es mit Abstellungen für die Towers aussieht". Der Rister Kooperationspartner Veolia Towers Hamburg hat zwar am Wochenende in der 1.  Bundesliga spielfrei, wird aber alternativ natürlich trainieren - und empfängt am Dienstag, 12. Dezember, im Euro-Cup den spanischen Erstligisten Valencia Basket Club (19.30 Uhr/Inselpark-Arena in Hamburg-Wilhelmsburg).

Es könnte gut sein, dass Jared Grey dann wieder zum Aufgebot der "Türme" zählt. Zuletzt war der 19-Jährige, den die Verantwortlichen der Wedeler und der Hamburger im Sommer gemeinsam an die Elbe gelotst hatten, am 30. November von Towers-Trainer Benka Barloschky gegen die Frankfurt Skyliners sogar von Beginn an aufgeboten und mit einem Spezialauftrag betraut worden. "Das ist eine schöne Bestätigung für Jared, aber auch für uns und insgesamt für die Kooperation zwischen den beiden Vereinen", urteilte Attarbashi. Zumal Grey mit seiner Leistung dazu beitrug, dass die Veolia Towers nach zuvor vier Bundesliga-Niederlagen in Folge die Frankfurter mit 91:78 (47:39) schlugen - und damit auch die Übungseinheiten in Wilhelmsburg positiv angegangen werden konnten.

Text und Foto: Johannes Speckner