„Reifeprüfung“ beim Drittletzten Neustadt

27. 02. 2025

Ganz ohne Basketball geht es nicht. Deshalb verbrachte Hamed Attarbashi am vergangenen Wochenende, das in der 2. Bundesliga ProB spielfrei war, zwar viel Zeit mit seiner Familie („Am Sonnabend hatten wir Besuch.“), aber er schaute sich mit seinem Sohn auch das JBBL-Spiel der Veolia Towers Hamburg (58:76 gegen den SC Rasta Vechta) an. Und am Sonntag bat er seine Spieler des SC Rist Wedel zu einer Übungseinheit. „Dafür haben wir am Montag nicht trainiert“, so der Coach, der von „guten Einheiten an den letzten Tagen“ berichtete.

Wegen Abstellungen an das Bundesliga-Team des Kooperationspartners Veolia Towers (Fabian Giessmann, Jared Grey, Leif Möller, Camron Reece und Mika Tangermann) beziehungsweise für einen Nationalmannschaftslehrgang (Jayden Fatnassi) sowie den krankheitsbedingten Ausfälle von Jeremia Agyepong und Nikola Sredojevic konnten allerdings phasenweise nur sieben Akteure mittrainieren. „Aber das kennen wir ja schon“, sagte Attarbashi gequält lächelnd und versicherte: „Trotzdem bereiten wir uns bestmöglich vor.“

Und zwar auf das am Sonnabend, 1. März, anstehende ProB-Spiel beim TSV Neustadt temps Shooters. Um 19 Uhr erfolgt der Tip-Off im Shooters Dome, der Sporthalle des Gymnasiums Neustadt. Achtung: In Deutschland gibt es mehrere Orte, die den Namen „Neustadt“ tragen, weshalb Rister Anhänger, die ihr Team live unterstützen wollen, beim Programmieren ihres Navigationsgerätes aufpassen müssen. Die richtige Adresse lautet Lindenstraße 52 in 31535 Neustadt am Rübenberge und die Reise geht rund 164 Kilometer gen Süden in die Region zwischen Hannover und dem Steinhuder Meer. Damit handelt es sich, nach dem Landes-Derby bei den Itzehoe Eagles, um die zweitkürzeste Auswärtsfahrt in dieser Saison. 

Weil die Veolia Towers fast zeitgleich in der 1. Bundesliga bei den Skyliners Frankfurt gastieren – hier erfolgt der Tip-Off am Sonnabend um 18.30 Uhr –, gibt sich Attarbashi keinen Illusionen hin: „Ich rechne nicht damit, dass wir einen Doppellizenzspieler dabei haben werden.“ Deshalb will der Coach aber „keinesfalls jammern“, sondern stellte klar: „Wir spielen mit den Akteuren, die uns zur Verfügung stehen.“ Und mit breiter Brust angesichts von zuletzt fünf Siegen in Folge, von denen die meisten gegen Play-Off-Anwärter errungen wurden. Dazu sagte Attarbashi: „Wenn wir gut trainieren und alles stimmt, können wir jeden Gegner schlagen – aber wir haben auch schon erlebt, dass wir gegen jede Mannschaft verlieren können, und das im schlechtesten Fall sogar deutlich.“

Davon, dass der nächste Gegner als Drittletzter aktuell nur dank des gewonnenen direkten Vergleichs gegenüber dem punktgleichen Vorletzten Itzehoe Eagles nicht auf einem Abstiegsplatz steht, lässt sich Attarbashi keinesfalls blenden: „Die aktuelle Neustädter Mannschaft ist nicht mehr mit der von der Anfangsphase der Saison zu vergleichen“, sagte der 48-Jährige angesichts der Tatsache, dass Jan Gebauer, Geschäftsführer Sport der Neustädter, mit Allen Roy Smith im November 2024 nicht nur einen neuen Trainer holte, sondern auch für den Spielerkader zahlreiche Nachverpflichtungen tätigte. Und nachdem das TSV-Team seine ersten neun Saisonspiele allesamt verlor, hat es seither mit sechs Siegen (so auch zuletzt am 15. Februar mit einem 80:73 bei den Paderborn Baskets) bei vier Niederlagen eine positive Bilanz.

Das Hinspiel hatten die Rister am 15. Dezember 2024 knapp mit 84:81 gewonnen. „In Neustadt wird es aber noch einmal deutlich schwerer“, warnte Attarbashi, der neben den Stärken der gegnerischen Mannschaft („Sie spielt sehr hart, sehr physisch sowie mit viel Energie und Herz.“) auch auf die Besonderheiten im Shooters Dome hinwies: „In dieser Halle ist es immer sehr laut, die Neustädter Fans machen ordentlich Krach.“ Deshalb würde auf das junge Rister Team „gegen eine sehr kompakte, robuste und erfahrene Mannschaft eine echte Reifeprüfung warten“, stellte Attarbashi fest.

Alle Wedeler seien „froh“, dass sie nach dem spielfreien Wochenende nun wieder um Punkte kämpfen können. „Wir sind alle Wettkämpfer, die sich gerne mit einem Gegnern messen – also finden wir es schön, dass es jetzt wieder losgeht“, der 48-Jährige. Mit Blick darauf, dass in der regulären Saison noch sieben Spiele anstehen, stellte der Rister Trainer fast schon erleichtert fest: „Die Serie ist ja auch noch lange nicht vorbei.“ Ganz ohne Basketball geht es schließlich nicht.

SAVE THE DATE! Das nächste Heimspiel ist am 9. März um 17:00 Uhr zu Hause! Kommt und feuert die 1. Herren an!
Das Ziel ist es, die Playoffs zu erreichen! Dafür brauchen wir noch einige Siege!


Text: Johannes Speckner Foto: (c) Manningeaux
Auf dem Titel-Bild: Linus Hoffmann