„Enttäuschend“: Siegesserie geendet

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„Enttäuschend“: Siegesserie geendet

10. 03. 2025

Am Sonnabend gab es für die SC Rist Wedel noch die positive Nachricht, dass der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga ProB endgültig in trockenen Tüchern ist. Durch die 74:84-Niederlage des TSV Neustadt bei den Berlin Braves war auch die letzte, ohnehin nur noch hypothetische Möglichkeit eines Abstiegs der Gelb-Grünen in die 1. Regionalliga Nord beseitigt worden. Am Sonntag verpassten es die Rister allerdings, selbst für weitere positive Schlagzeilen zu sorgen: Gegen den Tabellenletzten Seawolves Academy, das Farmteam des Bundesligisten Rostock Seawolves, setzte es eine 75:83 (36:41)-Niederlage.

„Enttäuschend“ nannte Rist-Coach Hamed Attarbashi neben dem Ergebnis auch den Auftritt seiner Schützlinge: „Uns hat es an den im Basketball wichtigen Grundtugenden und vor allem an der Disziplin gefehlt.“ Dabei hatte der Coach sein Team, das zuvor mit sechs Siegen in Folge auf den fünften Tabellenplatz der ProB geklettert war, vor dem Duell mit den akut abstiegsbedrohten Ostseestädtern zum Favoriten erklärt. „Leider sind wir diesem Anspruch aber nicht gerecht geworden“, befand Attarbashi, nachdem er den siebten Sieg am Stück und eine neue Bestmarke als Rist-Trainer verpasst hatte.

Dabei begann die Partie zunächst wunschgemäß für die Hausherren. Während die Gäste nach dem gewonnenen Sprungball innerhalb von 24 Sekunden nicht zum Abschluss kamen und nur einer ihrer ersten sechs Würfe im Ziel landete, stand nach vier Minuten eine 11:2-Führung für den SC Rist auf der Anzeigetafel. Besonders sehenswert war dabei Mika Tangermanns erfolgreicher Dreierwurf von halbrechts aus und Attarbashi stellte fest: „Am Anfang waren wir wirklich gut, aber dann ist uns ziemlich schnell in der Abwehr die nötige Disziplin abhanden gekommen.“ Da nützte es auch nichts, dass Camron Reece „gut in Schuss“ war und 25 Punkte erzielte.

Die Rostocker nutzten die Freiheiten, die sie unter dem Wedeler Korb genossen, um sich bis zum Ende des ersten Viertels auf 15:16 heran zu kämpfen und im zweiten Abschnitt beim 17:16 sogar erstmals in Führung zu gehen (11. Minute). Begünstigt wurde dies von einem Schrittfehler von Fabian Giessmann und zwei Fehlwürfen von Leif Möller. Diese beiden Akteure hatten tags zuvor mit dem Rister Kooperationspartner Veolia Towers Hamburg in der 1. Bundesliga noch mit 78:77 gegen die Rostocker Erstvertretung gewonnen. Als dritter Doppellizenzspieler stand Jared Grey im Rister Kader, wurde aber wie auch Nikola Sredojevic nicht eingesetzt.

Attarbashi gab unumwunden zu, dass Giessmann und Möller „in einigen Situationen auf den Feld die nötige Abstimmung fehlte“. Dies ließ Rist-Kapitän Linus Hoffmann aber nicht als Grund dafür gelten, dass die Partie im dritten Durchgang endgültig kippte und der Rückstand in der Spitze im vierten Abschnitt sogar bis auf 14 Punkte (61:75/35. Minute) anwuchs. „Natürlich ist es schade, dass die Doppellizenz-Spieler nicht so oft bei uns mittrainieren können“, so Hoffmann, der aber zu bedenken gab: „In der vergangenen Woche hatten wir gemeinsame Trainingszeit – die haben wir aber nicht gut genutzt, sondern schon in den Übungseinheiten der Vorwoche in eine Art Verwaltungsmodus geschaltet.“

Daraus resultierte, dass es am Sonntag „lange Zeit am nötigen Biss und Willen fehlte“, wie Hoffmann zugab. Obwohl sich die Wedeler in der Schlussphase noch einmal bis auf fünf Punkte heran kämpften (75:80/39.), hätten sie „im Kollektiv zu wenig gezeigt“, urteilte Attarbashi, der zudem seine erfahrenen Spieler kritisierte: „Ich habe heute wenig Führung auf dem Feld gesehen.“ Diesen Schuh zog sich Hoffmann sofort an und räumte ein: „Ja, es hat definitiv an Führung gefehlt – da hätte ich als Kapitän vorangehen und eine höhere Intensität einfordern müssen.“ 

Bei aller (Selbst-)Kritik am eigenen Auftritt lobte Hoffmann zugleich den Gegner: „Die Rostocker haben trotz der für sie schlechten Tabellensituation wirklich hart gearbeitet und am Ende verdient gewonnen.“ Während die „Seewölfe“ ihren ersten Sieg seit dem 10. November 2024 (103:95 in Essen) und nach zuletzt 13 (!) Niederlagen hintereinander feierten, standen die Rister Spieler ihren Anhängern zumindest noch für Autogrammwünsche zur Verfügung. „Die Stimmung in der Steinberghalle war wieder sehr gut – es ist wirklich schade, dass wir den Fans dieses Mal nichts zurückgeben konnten“, brachte Hoffmann sein Bedauern über die zehnte Niederlage im 21. Saisonspiel zum Ausdruck.

Hatten einige Rister Akteure das Duell mit dem Tabellenletzten im Kopf vielleicht schon vor dem Anpfiff gewonnen? Während Hoffmann abwiegelte („Unsere junge Mannschaft weiß, wo sie herkommt.“) sinnierte Attarbashi, dies sei „gut möglich“. Auf jeden Fall habe sich „wieder einmal gezeigt, dass wir in dieser enorm engen ProB jeden Gegner schlagen, aber eben auch jedem Gegner unterliegen können“, so der Coach, der ankündigte, mit seinen Schützlingen „in den kommenden Wochen weiter hart arbeiten“ zu wollen. Schließlich gilt es nicht nur, einen positiven Abschluss der Hauptrunde, sondern möglichst auch die Qualifikation für die Play-Offs zu schaffen.

Am nächsten Wochenende geht es auswärts gegendie TKS 49ers – wir hoffen, dass wir dort an die Leistungen der letzten Wochene anknüpfen können und den nächsten Schritt Richtung Playoffs gehen können! Das nächste Heimspiel ist auch gleichzeitig unser Jugendtag 2025! Sichert euch jetzt schon Tickets! 

Text: Johannes Speckner, Foto: (c) Manningeaux

Punkte: Reece (25), Möller (15), Hoffmann (10), Tangermann (10), Martin (8), Giessmann (5), Alegbe (2), Agyepong, Grey (n. e.), Sredojevic (n. e.).
Viertel-Ergebnisse: 16:15, 20:26, 21:23, 18:19.