17. 03. 2025
„Vielleicht war es sogar gut für sie, dass sie so schnell wieder die Chance hatten, auf dem Parkett zu stehen.“ Das sagte Constanze Wegner, Co-Trainerin des SC Rist Wedel, über Jared Grey und Leif Möller, die am Sonnabend mit dem Rister Kooperationspartner Veolia Towers Hamburg eine vor allem in dieser Höhe bittere 81:99 (48:48)-Niederlage in Oldenburg kassiert haben. Obwohl Grey und Möller „die Enttäuschung darüber nicht anzumerken war“ (Wegner), sondern sie am Sonntag sogar die besten Wedeler Punktesammler waren, reichte es erneut nicht für etwas Zählbares: Der SC Rist verlor im der 2- Bundesliga ProB beim RSV Eintracht 1949 Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf kurz „TKS 49‘ers“ genannt, mit 76:82 (42:38).
Zunächst begann die Partie in der BBIS-Halle in Kleinmachnow optimal für die Wedeler, denn die ersten beiden Dreierwürfe von Al-Fayed Alegbe landeten im Korb. In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes erstes Viertel mit wechselnden, knappen Führungen. Im zweiten Durchgang übernahmen die Gäste das Kommando und legten eine Führung vor, die sie im dritten Abschnitt sogar zweimal bis auf zehn Punkte ausbauen konnten (58:48/25. Minute und 63:53/27.). „In dieser Phase haben wir viele Dinge richtig gemacht, obwohl der Gegner uns immer wieder den Weg zum Korb versperrt und somit gezwungen hat, aus der Distanz zu werfen“, analysierte Wegner.
Dreierwürfe waren im bisherigen Saisonverlauf nicht gerade die Stärke der Gelb-Grünen, die im brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark aber immerhin fast jeden dritten Versuch aus der Ferne (13 von 41 ergaben eine 32-Prozent-Quote) versenkten. „Für unsere Verhältnisse haben wir aus der Distanz gut getroffen“, urteilte Wegner. Dem gegenüber standen lediglich 29 Zweierwürfe, von denen gegen die stark verteidigenden TKS 49‘ers nur zehn im Korb landeten. Da die Hausherren auch die Mehrzahl der Abpraller unter ihrem Korb eroberten – sie kamen auf 35 Defensivrebounds, die Rister griffen sich 21 abspringende Bälle unter dem gegnerischen Korb –, ergaben sich auch nicht allzu viele zweite Wurfchancen.
„Trotzdem hätten wir gewinnen können“, beteuerte Wegner. Dass es bei der Konjunktivform blieb, begründete die Co-Trainerin mit „einer Phase der Unachtsamkeit im letzten Viertel“. Genau genommen handelte es sich um die letzten gut vier Minuten, in die die Wedeler dank Greys Korbleger zum 74:69 mit einer Fünf-Punkte-Führung gingen. Dann versenkten allerdings die Hausherren zwei Dreierwürfe in Folge, während der dazwischen vom Wedeler Kapitän Linus Hoffmann abgegebene Versuch sein Ziel verfehlte. Dem daraus resultierenden 74:75-Rückstand folgten eine Auszeit von Rist-Coach Hamed Attarbashi sowie Fehler, Fouls und Fehlwürfe auf beiden Seiten, ehe Joshua Lübken, 2,11-Meter-Riese der TKS 49‘ers, per Korbleger auf 77:74 erhöhte.
Daraufhin stand auch die Halle Kopf: Die rund 200 Zuschauer, von denen zuvor nicht allzu viel zu hören gewesen war, feuerten ihre Mannschaft plötzlich lautstark an. Bitter: Nach einem weiteren Dreier des taktisch klug agierenden Heim-Teams zum 80:74 war für die Rister innerhalb von zweieinhalb Minuten aus einem Fünf-Punkte-Vorsprung ein sechs Zähler betragender Rückstand geworden. Wegner gab selbstkritisch zu, dass ihre Schützlinge in dieser Phase „zu lange gebraucht hätten“, sich auf das Stilmittel „Low Post“ der TKS 49‘ers – ihr Centerspieler bot sich dabei immer wieder auf einer Linie zwischen dem ballführenden Mitspieler und dem Korb an – einzustellen. „Da hätten wir schneller eine Lösung finden müssen“, wusste die 35-Jährige.
In den letzten hundert Sekunden hätten die Gäste zwar „aus allen Rohren gefeuert“, so Wegner. Doch abgesehen von Grey, der nach einer Balleroberung von Camron Reece zwischenzeitlich zum 76:80 verkürzte (59.), hatte kein Rister mehr Zielwasser getrunken: Nelson Martin mit zwei Dreierwürfen, Möller aus der Fern- und Nahdistanz sowie Jeremia Agyepong per Dreier blieben glücklos. So standen die Gelb-Grünen trotz einer klaren Leistungssteigerung gegenüber der vorherigen 75:83 (36:41)-Niederlage gegen den Tabellenletzten Rostock Seawolves II erneut mit leeren Händen da. Nachdem Pizza bestellt worden war, trat der Rister Tross per Bus die Heimreise an.
Die nächste Chance auf wertvolle Punkte für die Play-Off-Qualifikation bietet sich am Sonntag, 23. März, gegen die SBB Baskets Wolmirstedt.
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Text: Johannes Speckner, Fotos: (c) Manningeaux
Auf dem Titel-Bild: Jared Grey
STATISTIK: Möller (17 Punkte), Grey (14), Giessmann (10), Alegbe (9), Agyepong (9), Hoffmann (6), Reece (6), Martin (3), Tangermann (2), Fatnassi, Sredojevic.
Viertel-Ergebnisse: 18:18, 20:24, 23:26, 21:8.