Sieg in Bernau und 6. Tabellenplatz!

Eindrücke aus Bernau: Die 1. Herren siegen mit 7 Mann und sichern sich Platz Sechs in der Tabelle!

Sieg in Bernau und 6. Tabellenplatz!

13. 04. 2025

Stehende Ovationen bekam Darren Egbe am Sonnabend von seinen Mitspielern in der Kabine. Nach einer fast fünfmonatigen Spielpause, zu der ihn gesundheitliche Probleme gezwungen hatten, trug der Aufbauspieler erstmals seit dem 16. November 2024 wieder das Trikot des SC Rist – und dazu bei, dass die Gelb-Grünen ihr letztes reguläres Saisonspiel beim SSV Lokomotive Bernau mit 87:79 (40:44) gewannen.

„Darren hat eine sehr starke Leistung gezeigt“, lobte auch Rist-Coach Hamed Attarbashi seinen seit Anfang Februar 18-jährigen Schützling, über dessen Rückkehr sich „natürlich alle riesig gefreut hätten“. Und Egbes Mitwirken war auch insofern wertvoll, als dass das Aufgebot der Wedeler durch eine Grippewelle auf acht Akteure zusammengeschrumpft war.

Die Partie deshalb nicht mit vollem Ernst anzugehen, zumal die Play-Off-Teilnahme schon sechs Tage zuvor beim 67:62 (33:26)-Erfolg gegen die Gartenzaun24 Baskets Paderborn perfekt gemacht worden war, war für Attarbashi aber keine Option: „Wir fahren nicht nach Berlin, um Urlaub zu machen – sondern wir sind Wettkämpfer und wollen Gas geben“, lautete die klare Ansage des 48-Jährigen, der mit seinen Spielern in Kleinbussen den Weg in das am nordöstlichen Rand der Hauptstadt gelegene Bernau absolvierte.

In der dortigen Sparkassen-Arena fehlte zunächst beiden Mannschaften die nötige Genauigkeit. Erst nach drei Minuten und zwölf Sekunden traf der Wedeler Niklas Krause als Erster den Korb. Sein Team führte bis zur achten Minute, ehe die Hausherren ausglichen und mit einem 9:0-Lauf zu einem 23:14-Vorsprung kamen. „Da haben die Bernauer einige wilde Würfe getroffen“, befand Attarbashi, der allerdings auch zugab, dass seinen Spielern „ein, zwei Fehler zu viel unterlaufen“ seien.

Im zweiten Abschnitt war es vor allem Krause – sieben Punkte in Folge – zu verdanken, dass die Gäste sich in die Partie zurück- und mit viel Energie zum 28:28-Ausgleich (15. Minute) kämpften.  Obwohl die Hausherren in der Schlussphase dieses Viertels erneut die Oberhand gewannen und zur Pause mit 44:40 in Front lagen, war es „ein enges Duell“, so Attarbashi, der versicherte: „In der Halle war es sehr laut, die Bernauer Fans haben ordentlich Stimmung gemacht – aber wir waren als Team immer eng zusammen.“

Nach der Halbzeitpause konnten die Rister sich dank ihrer körperlichen Stärke und Präsenz in der Abwehrarbeit noch einmal steigern. Sie gewannen die Mehrzahl der Abpraller. „Und vorne sind uns einige big plays gelungen“, freute sich Attarbashi über mehrere herrliche Spielzüge, die vor allem Krause und Leif Möller („Er hat wiederholt gute Bälle versenkt.“) erfolgreich abschlossen. So übernahmen die Gäste beim 61:59 (28.) erstmals wieder die Führung. Dafür ursächlich war auch ihre gute Quote bei den Distanzwürfen: Neun der 25 Wedeler Dreierversuche (26 Prozent) zappelten im Netz.

Im letzten Abschnitt schien das Pendel schon zugunsten der Rister ausgeschlagen zu haben, doch der beste Bernauer Punktesammler Abdulah Kameric (insgesamt 18 Zähler) egalisierte mit fünf Punkten in Folge zum 68:68 (33.). Angeführt von Camron Reece, der seine frühe Foulbelastung locker wegsteckte, hatten die Gäste aber in der Schlussphase mehr zuzusetzen: Ein 75:75 (36.) war der letzte Gleichstand – anschließend agierten die jungen Wedeler Akteure überaus abgeklärt, nutzten Fehler des Gegners eiskalt aus und schlossen konzentriert ab.

Der Lohn dafür war, dass sie im Klassement vor den Bernauern blieben und die reguläre Saison mit 26 Punkten als Tabellen-Sechster der 2. Bundesliga ProB Nord abschlossen. Somit geht es im Play-Off-Achtelfinale gegen die SV Fellbach Flashers, die zeitgleich mit einem 82:68 (42:22)-Sieg bei den Frankfurt Skyliners Juniors, dem letztjährigen Achtelfinal-Gegner der Wedeler, ihren Bronze-Rang in der Süd-Staffel untermauerten.

„Ich weiß noch gar nichts über den Gegner, werde mich jetzt aber genau informieren“, versicherte Attarbashi, für dessen Team bis zuletzt auch Achtelfinale-Duelle mit der BG Hessing Leitershofen, den RheinStars Köln und den Ahorn Camp Baskets Speyer möglich gewesen wären. Von diesen infrage kommenden Gegnern bedeutet die Fahrt nach Fellbach am nordöstlichen Stadtrand von Stuttgart mit knapp 700 Kilometern (einfache Strecke) die längste Anreise.

Am Ostersonnabend, 19. April, erfolgt der Tip-Off um 17.30 Uhr in der Fellbacher Gäuäckersporthalle. Am Freitag, 25. April, um 20 Uhr steigt in der Steinberghalle das zweite Duell. Sollten die Rister Akteure dort schon den Einzug ins Viertelfinale – wo der Sieger des Duells SBB Baskets Wolmirstedt gegen Orange Academy Ulm warten würde – perfekt machen, wären ihnen stehende Ovationen von den Rängen sicher.

STATISTIK: Möller (24 Punkte ), Krause (23), Reece (17), Fatnassi (8), Tangermann (7), Alegbe (5), Egbe (3), Martin.
Viertel-Ergebnisse: 23:16, 21:24, 19:25, 16:22.

Text: Johannes Speckner, Fotos: S. Schurr