Starker Auftritt in Fellbach: nach erneut 8-stündiger Busfahrt siegen wir mit 20 Punkten!
27. 04. 2025
Wir gewinnen mit 20 Punkten Spiel 3!
Um 6.45 Uhr machten sich die Spieler und Verantwortlichen des SC Rist Wedel am Sonntagmorgen auf den Weg an den nördlichen Stuttgarter Stadtrand. „So lange Reisen sind nie angenehm“, erklärte der Rister Aufbauspieler Niklas Krause. Aber sein Trainer Hamed Attarbashi versicherte: „Die Busfahrt ist reibungslos verlaufen.“ Und der Aufwand lohnte sich: Die Wedeler gewannen mit 72:52 (41:24) bei den SV Fellbach Flashers und die Achtelfinal-Serie mit 2:1.
Damit stehen die Grün-Gelben zum zweiten Mal in Folge und zum dritten Mal in den letzten vier Jahren im Play-Off-Viertelfinale der 2. Bundesliga ProB. „Das ist für uns ein riesiger Erfolg“, betonte Andrea Koschek, die 1. Vorsitzende des SC Rist, auch mit Verweis auf „das niedrige Durchschnittsalter unserer Mannschaft“. Ihm zum Trotz zeigten die Wedeler in der Gäuäckerhalle „eine sehr gute, reife und souveräne Leistung“, so Attarbashi, der seine Schützlinge lobte: „Sie haben sich weitestgehend an die Vorgaben gehalten und über 40 Minuten überaus diszipliniert agiert.“ So wurde es anders, als zwei Tage zuvor beim mit 80:77 gewonnenen Heim-Auftritt, auch in der Schlussphase nicht mehr eng.
In das Alles-oder-Nichts-Spiel am Sonntagabend starteten beide Mannschaften mit einer gewissen Nervosität. Angefeuert von zahlreichen lautstarken Zuschauern, gingen die Hausherren mit 9:4 in Front (5. Minute). Doch dann waren auch die Gäste in der Partie angekommen, die deshalb mit wechselnden Führungen hin und her wogte. Beim 16:14 lag das Heim-Team letztmals vorne (10. Minute) – dann sorgte ein Dreier von Al-Fayed Alegbe dafür, dass die Rister nach dem ersten Viertel in Führung lagen und diese in der Folge auch nicht mehr hergaben.
„Eine überragende Defensivleistung“ attestierte Attarbashi seiner Mannschaft, der es gelang, die Baden-Württemberger, die in der regulären Saison in der 2. Bundesliga ProB Süd im Schnitt über 78 Punkte pro Partie erzielt und den dritten Tabellenplatz erreicht hatten, bei 52 Zählern zu halten. Im zweiten Viertel kamen die Fellbacher nur auf acht Punkte. Sinnbildlich für die hervorragende Abwehrarbeit stand der 17-Jährige Jayden Fatnassi, der den über reichlich ProA-Erfahrung verfügenden Brian Butler (33) hervorragend deckte. Und weil auf der anderen Seite „unsere Dreierwürfe gefallen sind“ (Attarbashi), führten die Wedeler zur Halbzeitpause mit 17 Zählern (41:24).
Insgesamt landeten sieben von 26 Dreierwürfen der Wedeler (27 Prozent) im Netz. Noch besser war die Quote bei den Freiwürfen: Beachtliche 19 von 21 (90 Prozent) landeten im Korb. Niklas Krause (sechs von sechs), Leif Möller – vier von vier –, Mika Tangermann (drei von drei) sowie Jeremia Agyepong und Nelson Martin – jeweils zwei von zwei – blieben von der Freiwurflinie aus sogar komplett ohne Fehlversuch. „Das ist keine Selbstverständlichkeit“, weiß Attarbashi, der in dieser exzellenten Trefferbilanz „einen weiteren Beleg für die hohe Konzentration“ sah.
In der Schlussphase des dritten Viertels zeigten die Fellbacher ihre unbestrittenen Qualitäten, als sie mit einem 7:0-Lauf bis auf neun Punkte herankamen (39:48/29.). Seine Co-Trainerin Constanze Wegner habe aber „die richtigen taktischen Anweisungen gegeben“, befand Attarbashi. So konnten Möller, der nach dem Bundesliga-Spiel des Kooperationspartners Veolia Towers Hamburg am Sonnabend (78:89 bei den MHP Riesen Ludwigsburg) in Ludwigsburg übernachtet und dort am Sonntagnachmittag den Rister Team-Bus bestiegen hatte, sowie Martin per Freiwurf-Doppelpack noch vor dem Ende des dritten Abschnitts den Vorsprung wieder auf 52:39 erhöhen.
Dass im letzten Viertel des zweiten Duells innerhalb von nur knapp 46 Stunden nichts mehr anbrannte, begründete Attarbashi auch damit, dass seine Mannschaft „aufgrund der jüngeren Spieler länger laufen konnte und konditionelle Vorteile hatte“, was sie „am Ende auch klug ausgespielt“ habe. So war es auch zu verschmerzen, dass mit Mika Tangermann (37.) und Camron Reece (38.) beide Wedeler Centerspieler für ihr jeweils fünftes Foul disqualifiziert wurden. „Das haben wir als Team ebenso kompensiert wie den Umstand, dass von Reece offensiv wenig kommen konnte, weil er vom Gegner eng gedeckt wurde“, so Attarbashi. Der 48-Järhige sah „mit Freude“, dass seine Schützlinge die Räume, die sich durch die Fokussierung des Gegners auf Reece ergaben, „gut nutzen konnten“.
Als „Dauerbrenner“ glänzte Agyepong mit fast einer halben Stunde Einsatzzeit und sieben gewonnenen Rebounds. Erfreulich war auch, dass Darren Egbe, der krankheitsbedingt monatelang pausieren musste, knapp acht Minuten auf dem Parkett stand. „Er hat uns sehr geholfen“, sagte Attarbashi mit Verweis darauf, dass Kapitän Linus Hoffmann, Jared Grey und Nikola Sredojevic (alle angeschlagen) nicht zur Verfügung standen. Neben seinen Schützlingen lobte der Trainer auch die Zuschauer („Das Publikum in Fellbach war wirklich großartig und fair.“) sowie die Fellbacher Verantwortlichen für deren Organisation und Auftreten: „Es war ein sportlich fairer Wettkampf mit einem Gegner, in dessen Reihen wir viele herzensgute Menschen kennenlernen durften.“
Im Viertelfinale geht es gegen die SBB Baskets Wolmirstedt. Der Zweitplatzierte der ProB Nord behauptete sich in seiner Achtelfinal-Serie mit 2:0-Siegen (84:76 und 93:70) gegen die Orange Academy Ulm. Bevor die Wedeler am Sonntag, 4. Mai, um 17 Uhr in der Steinberghalle Heimrecht haben, gastieren sie bereits am Mittwoch, 30. April, um 19.30 Uhr in der Wolmirstedter Halle der Freundschaft. „Vorher habe ich noch Uni“, erklärte Krause, der wie Hoffmann Medizin studiert. Immerhin: Die Fahrt nach Wolmirstedt ist mit rund 290 Kilometern nicht einmal halb so lang wie die nach Fellbach, weshalb der Rister Tross am Mittwoch erst nachmittags aufbrechen wird.
! SAVE THE DATE ! Am 4. Mai/17:00 Uhr geht es in Spiel 2 des Viertelfinales zu Hause in der Steinberghalle gegen die SBB Baskets Wolmirstedt!
Seid alle dabei!! Kommt zum Supporten wie letzten Freitag! Tickets gibt es ab Mittwoch imTicketshop hier auf der Website oder an der Abendkasse!
Bericht: Johannes Speckner, Fotos: (c) Manningeaux /SC Rist
Auf dem Titel-Bild: Jeremia Agyepong
STATISTIK (Punkte): Krause (18), Möller (14), Alegbe (11), Tangermann (9), Agyepong (8), Fatnassi (6), Reece (4), Martin (2), Adler, Egbe.
Viertel-Ergebnisse: 16:17, 8:24, 15:11, 13:20.