Auch wenn die Enttäuschung nach der knappen Niederlage groß war: natürlich gab es noch ein gemeinsames Foto mit dem Finalgegner TSG Wiesloch!
27. 05. 2025
Nachdem das Ü50-Team des SC Rist Wedel unter Headcoach Olaf Möller ungeschlagen ins Finale der Deutschen Meisterschaft gegen die TSG Wiesloch einzog, unterlagen sie in einem spannenden Spiel auf Augenhöhe mit nur einem Punkt mit 41:42.
Ungefährdeter Einzug ins Viertelfinale mit kräfteschonender Rotation
In der Vorrunde des von der BG Halstenbek/Pinneberg ausgetragenen Turniers am Samstag gewann das Team aus 14 Spielern alle drei Spiele sehr souverän. Gespielt wurden 2 x 10 Minuten. Alle Rister waren hochmotiviert, den Titel zu verteidigen und sehr fokussiert. Headcoach Möller hat dabei sehr darauf geachtet, dass durch eine kluge Rotation alle Spieler gut ins Turnier kamen. Die Stärken waren bereits in der Vorrunde eine sehr konzentrierte Verteidigung, viel Druck auf den Ball führenden Spieler, eine gute Wurfquote aller Spieler und ein André Bade… der nahezu aus allen Lagen den Korb mit Traumquoten traf.
Ingo Freyer hat sich leider früh in der Vorrunde eine Oberschenkelzerrung zugezogen, was für ihn das Aus bedeutete.
Erste Prüfung im Viertelfinale endet mit deutlichem Sieg
Im Viertelfinale ging es gegen die altbekannte SG Rosenheim/Bayreuther mit vielen sehr guten Spielern mit teilweise Bundesligaerfahrung. Die erste richtige und richtungsweisende Prüfung, und für die „Ü50-jährigen“ dann auch das vierte Spiel des Tages. Die Wedeler kamen gut ins Spiel, bauten früh viel Druck in der Defense auf, so dass Rosenheim gar nicht erst richtig ihr eigenes Spiel aufbauen konnten. Dadurch entstanden Ballgewinne und Fastbreaks auf Seite der Rister, die von mehreren Spielern gleichermaßen hochprozentig verwertet wurden. Der Grundstein zum Sieg war zur Halbzeit bereits gelegt, da Rosenheim nicht genügend Mittel und Wege fand, das bis dahin sehr effektive Wedeler Spiel zu unterbinden. Am Ende ein toller, nie wirklich in Gefahr gewesener 41:26-Sieg, der lautstark von Rist-Fans supported und bejubelt wurde. Es hatten schon zur Vorrunde einige Wedeler den Weg nach Halstenbek gefunden, um die Jungs zu supporten.
Die Belastung des ersten Turniertages zeigte sich dann am Abend, als die Muskeln und Knochen schmerzten, aber die Tiefe der Mannschaft ist groß, so dass die Belastung gleichmäßig verteilen werden konnte und einige Spieler zur Schonung auch ein Spiel aussetzen konnten. Ein Luxus, den kaum ein anderes der teilnehmenden Teams hatte.
Herausfordernder 2. Tag, erneut deutlicher Sieg gegen "Dauer-Rivalen" und viel Fan-Support
Am Sonntagmorgen fand dann in Pinneberg in der Theodor-Heuss-Schule das Halbfinale gegen den DBV Charlottenburg statt – der Klassiker in der Ü-Serie, sei es Ü35, Ü45 oder jetzt seit 3 Jahren auch bei der Ü50 Endrunde. Seit 2008 gab es (fast) jedes Jahr ein Aufeinandertreffen – häufig im Halbfinale oder gar im Finale. Immer hochklassig, vielfach sehr ausgeglichen und immer fair. Auch die Siegverteilung hält sich in etwa die Waage, an diesem Sonntag gewannen die Rister das Spiel…denn der Spielverlauf ähnelte dem vom Tag zuvor gegen Rosenheim. Die Wedeler kamen sehr gut ins Spiel, und obwohl André Bade von den Berlinern sehr gut verteidigt wurde, konnte man in der 1. Spielhälfte das eigene Spiel aufziehen. In der Offensive sprangen andere Spieler in die Bresche, wenn Bade gut von der Berliner Defense abgeschirmt wurde, und trafen hochprozentig. Es fielen die 3-Punkte Würfe vorn, ebenso gute Mitteldistanzwürfe von Ingmar Eydeler, der sich auch in der Verteidigung mehr als einmal mit vollem Einsatz den Ball erkämpft hatte. In der Verteidigung gab es durch aggressives Pressing und sehr gute Man-to-Man-Defense immer wieder Ballgewinne. Die Berliner gaben nie auf, stemmten sich mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage. So war es bis zum Schlusspfiff ein spannendes, sehr intensives Spiel, welches aber dennoch auch deutlich von den Wedelern mit 23:12 gewonnen wurde. Grundstein des Sieges war die sehr starke erste Halbzeit und eine insgesamt geschlossene Mannschaftsleistung. Jeder hat auf dem Feld alles gegeben. Eines war immer klar: der Spielmodus von 2 x 10 Min erfordert hohe Konzentration von Beginn an, viele Fehler und Durststrecken darf man sich als Team nicht leisten.
Eine große Ehre posthum für Ingo Knillmann
Im Finale, zu dem wieder viele laute Fans in Grün-Gelb gekommen waren, trafen die Rister auf die TSG Wiesloch und es hieß, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren, noch einmal die volle Konzentration aufzurufen, um den Pokal wieder mit nach Hause nehmen zu dürfen. Eine weitere Motivation: abends zuvor wurde im Mannschaftsrat aller Turnierteilnehmer übereinstimmend beschlossen, den Pokal ab kommender Saison in „Ingo-Knillmann-Pokal“ umzubenennen – was für eine Ehre für den großartigen, unvergessenen Ingo, dessen Trikot mit der Nummer 4 auch von Teambetreuer Jörg Kropp immer beim Team platziert wurde. Was für ein Ansporn fürs Team!
Spannendes Finale mit bitterem Ende...
In diesem Finale trafen nun zwei ebenbürtige Teams aufeinander, die sich gegenseitig nichts schenken. So startete man intensiv und gut in die erste Hälfte! Es fielen die ersten Würfe, aber so richtig absetzen konnten sich die Rister nicht. Zur Halbzeit stand dann eine knappe Führung von 22:20 auf der Anzeigentafel, was eine spannende zweite Halbzeit prognostizierte...Wiesloch war robust unter dem Korb, versuchte immer wieder sein Glück mit schnellen Moves zum Korb. Nun merkten alle, dass sie schon 5 Spiele in den Beinen hatten. Ärgerliche Ballverluste, leichte Unkonzentriertheiten in der Defense und Wiesloch machte es jetzt auch schwerer zum Korb zu gelangen. Die Würfe fielen nicht mehr so verlässlich. Das Spiel glich mehr und mehr aus, häufig wussten sich beide Teams nur durch Fouls zu helfen. So führte die entsprechend hohe Foulbelastung am Ende und erst recht in der Verlängerung zu immer weniger Optionen, sich doch noch so kurz vor dem Ziel entscheidend abzusetzen.
Das Spiel war ausgeglichen, der kleinste Fehler, würde jetzt das Spiel entscheiden. Viele Spielzüge liefen über André Bade, dem mit Abstand besten Werfer, der aber nach dem 5. Foul in den letzten Minuten nicht mehr zur Verfügung stand. So endete das dann schon fast dramatische Finale nach einer Verlängerung mit nur einem Punkt mit einer Niederlage und das Team von Olaf Möller und Andi Schulz mussten sich nach einem starken Turnier mit fünf klaren Siegen mit dem Vizemeister-Titel begnügen. Darauf können sie aber natürlich sehr stolz sein, aber in den ersten Momenten überwiegt natürlich die Enttäuschung….
Ein großer Dank geht an...
Das Team bedankt sich sehr herzlich bei einem seiner wichtigsten Männer: den Physiotherapeuten Björn Storjohann, der die nicht mehr ganz jungen Muskeln und Knochen über das gesamte Turnier durch medizinische Hilfe, Massage und Vor- und Nachbehandlungen versorgt hat!
Außerdem geht ein Shoutout an die Fans – Freunde und Familien, Kids und sogar Hunde… eine unglaubliche Unterstützung!
Und nicht zuletzt ein großes Dankeschön an die Ausrichter aus Pinneberg und Halstenbek, die „Holstein Hopper“ der BG Haltenbek/Pinneberg! Vielen Dank für eine tolle Turnierveranstaltung in unmittelbarer Nachbarschaft!
Der Ü50-Kader: André Bade, Stefan Oelze, Markus Pröhl, Ingmar Eydeler, Jan Stange, Dennis Reichert, Michael Zelaß, Ingo Freyer, Volker Häntschke, Marc Dennstedt, Carsten Horn, Arne Malsch, Christoph Schmalisch, Philipp Karnstädt, Christian Pauk, Björn Prehn.
Headcoach: Olaf Möller, Co-Trainer: Andeas Schulz, Teambetreuer: Jörg Kropp.
Bericht: Stefan Oelze, Britta Wien-Hansen
Fotos: Britta Wien-Hansen