03. 10. 2025
Trotz Derby-Niederlage: Ein Schritt in die richtige Richtung
Die Stimmung in der vollbesetzten Steinberghalle war am Freitagabend grandios. Als um 21.58 Uhr die Schlusssirene ertönte, herrschte ausgelassener Jubel – allerdings nur bei rund einem Drittel der Zuschauer. Und zwar bei denen, die aus dem Nachbarkreis Steinburg angereist waren. Denn der SC Rist Wedel unterlag in seinem ersten Heimspiel der Saison 2025/2026 in der 2. Bundesliga ProB dem Landes-Rivalen Itzehoe Eagles mit 77:85 (41:41).
Von einer „überragenden Stimmung“ sprach auch der neue Rister Co-Trainer Marian Schick nach dem Spiel. „Es macht wirklich Spaß, dass die Fans in dieser Halle so nah am Spielfeldrand und so laut sind“, sagte der Nachfolger von Constanze Wegner, der feststellte: „Teilweise können die Spieler deshalb die Anweisungen, die wir ihnen zurufen, gar nicht hören.“ Gut verstanden hatten die Wedeler Akteure dagegen den Spielplan, den Chefcoach Hamed Attarbashi und Schick vorab ausgegeben hatten.
„Wir wollten physisch agieren und mit unserer Schnelligkeit nach vorne kommen“, erklärte Schick, der feststellte: „Das hat in den ersten beiden Vierteln auch gut funktioniert.“ Zwar erwischten die Gäste den besseren Start (5:9/3. Minute), doch dann übernahmen die Hausherren das Kommando. Sie trafen immer wieder per Korblegern und Linus Hoffmann versenkte auch seinen ersten Dreierwurf, was eine 22:15-Führung ergab, woraufhin Eagles-Trainer Timo Völkerink zur Auszeit bat (8.).
Die letzten fünf Punkte des ersten Viertels erzielten die Itzehoer (22:20 nach zehn Minuten), ehe die Partie im zweiten Abschnitt weiter hin und her wogte. Für Jubel bei den Grün-Gelben sorgte Darren Egbe, der erstmals mit seinem jüngeren Bruder Danny Egbe zusammen im ProB-Spieltagskader stand und neun Sekunden vor dem Ertönen der Pausensirene per Dreier zum 41:41 ausglich.
Im dritten Abschnitt gab es allerdings einen Bruch im Spiel der Wedeler: „Da hatten die Itzehoer einen Lauf und wir haben defensiv ein paar Fehler gemacht“, gab Attarbashi zu. Trotz aller Bemühungen sowie der grandiosen Unterstützung ihrer Fans und speziell der Yalla Risters gelang es den Wedelern im letzten Viertel nicht mehr, das Blatt zu wenden. Zweimal kamen sie bis auf fünf Punkte heran (69:74/35. und 74:79/39.), doch die Steinburger hatten stets die passende Antwort parat.
Schick fand, dass sein Team „in der zweiten Halbzeit nicht mehr so griffig und schnell agiert“ und „von der Intensität her abreißen lassen“ habe. Außerdem seien „zu viele Bälle nicht festgehalten worden“, analysierte der Co-Trainer. Vor allem Lincoln Rosebush leistete sich einige leichte Ballverluste, die vielleicht auch damit zu erklären sind, dass er bisher ebenso wie Tomas Bjarkason kaum bei den Ristern, sondern vornehmlich bei deren Kooperationspartner Veolia Towers Hamburg mittrainierte.
„Das wird sich in den nächsten Wochen ändern“, versicherte Attarbashi, der seiner Mannschaft „einen riesigen Schritt in die richtige Richtung“ attestierte. „Wir haben den Korb sehr gut attackiert“, sagte der Coach auch mit Blick auf die gegenüber dem ersten Saisonspiel (67:82 bei den Dragons Rhöndorf) deutlich verbesserten Wurf-Quoten. Diese verschlechterten sich zwar in der Schlussphase des Derbys, aber immerhin fanden dieses Mal elf von 28 Dreierwürfen (39 Prozent) und 16 von 33 Versuchen aus der kurzen Entfernung – 48 Prozent – den Weg ins Ziel.
Die Itzehoer agierten allerdings noch etwas zielsicherer, weshalb sie trotz klarer Unterlegenheit bei den Rebounds ihren ersten Saisonsieg feierten. „Die Eagles haben aus ihrer vorherigen Niederlage die richtigen Schlüsse gezogen und eine starke Leistung gezeigt“, lobte Attarbashi den Gegner, um hinzuzufügen: „Wir haben auch viele Dinge richtig gemacht.“ Ein Sonderlob verdienten sich mit Darren Egbe, Jayden Fatnassi und Nelson Martin drei Akteure der jungen Garde.
Zum „Mann des Spiels“, einer von den Yalla Risters neu gegründeten Auszeichnung, wählten die Zuschauer aber ihren Kapitän Hoffmann. „Natürlich freue ich mich über den Pokal – aber noch schöner wäre ein Derby-Sieg gewesen“, sagte der beste Wedeler Schütze. Dass die Itzehoer 84 Punkte am Steinberg erzielen konnten, sei „zu viel gewesen“, fand Hoffmann, der sein Team „im Aufbauspiel sehr fehlerbehaftet“ gesehen hatte und haderte: „Wir haben zu oft die Bälle nicht festgehalten.“ Trotzdem sprach Hoffmann ebenfalls von „einen Schritt in die richtige Richtung“, weshalb er davon ausgeht, dass auch die Rister Anhänger bald wieder einen Sieg bejubeln können.
Punkte: Hoffmann (15), Alegbe (13), Fatnassi (11), Rosebush (10), Krause (11), Bjarkason (7), Darren Egbe (6), Martin (4), Postic, Danny Egbe, Sigmund.
Viertel-Ergebnisse: 22:20, 19:21, 18:27, 18:17.
Bericht: Johannes Speckner, Fotos: (c) Manningeaux
(Titelfoto: Linus Hoffmann)
Das nächste Heimspiel ist schon nächsten Samstag, am 11. Oktober um 19:00 Uhr! Es geht gegen LOK Bernau und wir hoffen auf den ersten Heimsieg!
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Download: Impressionen_Derby_3.10.25.pdf