Foto: Manningeaux
19. 07. 2024
Schon früh hoch hinaus wollte Mika Tangermann. Schon kurz nach der Geburt maß Vater Manfred mit seinem Zollstock 65 Zentimeter – als 14-Jähriger hatte Tangermann die Zwei-Meter-Marke geknackt. Davon profitiert inzwischen auch der SC Rist Wedel: „Er hat die nötige Größe für die Position fünf“, weiß Christoph Roquette, Sportlicher Leiter des Basketballvereins, für den der inzwischen 2,08 Meter große Tangermann seit zwei Jahren aktiv ist – und dem er auch in der kommenden Saison angehören wird.
„Wir freuen uns sehr über Tangermanns Vertragsverlängerung“, betonte Roquette. In der vergangenen Serie nahm Tangermann, der mit dem Basketballspielen bei TuRa Harksheide in Norderstedt begann, als Centerspieler zumeist die Rolle hinter Topscorer Camron Reece ein. „Er hatte aber auch Spiele, in denen sein Potential mehr als nur zum Vorschein gekommen ist“, lobte Rist-Coach Hamed Attarbashi den Hünen, der seit 2022 für die Rister aufläuft, nachdem er in den drei vorherigen Jahren für deren Kooperationspartner Veolia Towers in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga ausgebildet worden war.
Pfeiffersches Drüsenfieber, das den 18-Jährigen enorm schwächte, und ein Ende Februar erlittener Ermüdungsbruch im linken Fuß bedeuteten gesundheitsbedingte Rückschläge. „Da hat er wirklich Pech gehabt“, haderte Roquette, der es „total schade“ fand, dass Tangermann die Play-Offs verpasste. Sein Aufbautraining nach dem Fußbruch schloss Tangermann, dessen Vorname eigentlich „Mikå“ geschrieben wird – „Mika“ hatte das Standesamt nicht als alleinigen Namen zugelassen, weil er „gemäß des internationalen Vornamensbuchs sowohl einem Mädchen, als auch einem Jungen gegeben werden kann“ – Ende Juni ab.
„Auch konditionell hat er schon gut gearbeitet“, weiß Attarbashi, der klarstellte, dass er von seinem Schützling „eine weitere Steigerung erwarten“ würde: „Er muss eine Schippe drauflegen – die Tür für ihn steht auf.“ Und der Coach ist zuversichtlich, dass Tangermann sie durchqueren wird: „Er hat nicht nur das Talent und den nötigen Willen, sondern ist auch menschlich ein absoluter Gewinn für unsere Mannschaft.“
Roquette geht ebenfalls davon aus, dass der junge Centerspieler die positive Entwicklung, die ihm „in der letzten Saison im Vergleich zur vorletzten Serie mehr Einsatzminuten und einen festen Platz in der Rotation brachte“, weiter fortsetzen wird. Die Zuschauer in der Steinberghalle verzückte Tangermann schon mehrmals damit, dass er Dreierwürfe von außen versenkte. Vier verwandelte Dreier bei 13 Versuchen waren es in der vergangenen ProB-Saison, in der Tangermann insgesamt 54 Punkte in 17 Partien sammelte. Selbstredend, dass Tangermann auch diesbezüglich noch höher hinaus möchte.
Text: Johannes Speckner