Foto: Manningeaux
18. 06. 2024
Nein, er mache sich „keine Sorgen“, versicherte Christoph Roquette. Obwohl sein SC Rist Wedel nach Topscorer Camron Reece und Noé Bom nun mit Daniel Johansson den dritten Leistungsträger der ProB-Saison 2023/2024 verabschieden musste, bleibt der Sportliche Leiter „ganz entspannt“ und betonte: „Das ist der normale Lauf der Dinge – wir hätten einen so starken Spieler wie Johansson gar nicht erst bekommen, wenn er nicht die Chance gesehen hätte, sich bei uns weiterzuentwickeln und für eine höhere Liga zu empfehlen.“
Diese Möglichkeit nutzte der Schwede, der vor Jahresfrist aus seiner Heimat von KFUM Jämtland Basket, einem Erstligisten aus Östersund, an den Steinberg gekommen war. „Er hat am Anfang etwas Zeit benötigt, ist dann aber mit der fortlaufenden Saison in genau die Führungsrolle hineingewachsen, die wir für ihn angedacht hatten“, betonte Roquette. Weil Johansson, der als 25–Jähriger bereits der älteste Rist-Akteur war, für seine teilweise deutlich jüngeren Mitspieler auf wie neben dem Spielfeld die Richtung vorgab, würde er „zukünftig nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch fehlen“, weiß Roquette.
Ähnliche Worte wählte Rist-Trainer Hamed Attarbashi, der „dankbar ist, dass wir Johansson auf seinem Weg begleiten durften“. Der Schwede habe in seiner Heimat „auf einem sehr hohen Niveau als Rollenspieler agiert“ und sich dann in Wedel „zum Führungsspieler weiterentwickeln wollen“ – was ihm definitiv auch gelang: „Da sind wir uns alle einig“, betonte Attarbashi. Rist-Co-Trainerin Constanze Wegner lobte Johansson ebenfalls für dessen Auftritte: „Er hat seinen jüngeren Mitspielern in schwierigen Situationen den Weg vorgegeben und sich selbst genau dann die Würfe genommen, wenn es richtig war.“
Johansson selbst fühlte sich in Wedel von Anfang an wohl: „Es ist gar nicht so viel anders als in Öresund, nur viel wärmer“, erklärte der Flügelspieler einmal lächelnd. „Ich wollte schon immer ausprobieren, im Ausland zu spielen – und es war mein klares Ziel, Basketball-Profi zu werden“, so der frühere schwedische Junioren-Nationalspieler. Diese Wünsche resultieren sicherlich daraus, dass Daniel Johansson aus einer echten Basketball-Familie stammt: Sein Vater Peter, früher selbst Erstliga-Spieler, ist Klubdirektor bei KFUM Jämtland Basket, für den sein Bruder Adam als Spielmacher auf dem Parkett steht.
Reichlich Ballbesitz generierte auch Daniel Johansson in seiner Zeit beim SC Rist. „Das war für mich eine neue Rolle, aus der ich viel gelernt und für meine Entwicklung mitgenommen habe“, so der 25-Jährige. Diese wird er zukünftig in der BNXT-League, der gemeinsamen ersten Liga der Niederlande und Belgien, fortsetzen. „Auch dort wird er sich behaupten, weil er sehr spielintelligent ist“, macht sich Attarbashi in Bezug auf Johanssons Perspektive keine Sorgen.
Text: Johannes Speckner