Foto: Manningeaux
11. 06. 2024
„Wir haben uns nur kurz angeschaut – dann war die Sache klar.“ So schilderte Christoph Roquette, Sportlicher Leiter der 1. Herren des SC Rist Wedel, wie die Einigung mit Chefcoach Hamed Attarbashi für eine Zusammenarbeit auch in der kommenden Saison zustande kam. „Die Verlängerung war keine große Sache“, erklärte Attarbashi, den Roquette in den höchsten Tönen lobte: „Dass er bleibt, hat eine riesige Strahlkraft, denn er ist unser Star und hat in der vergangenen Spielzeit unglaublich viel aus der Mannschaft herausgeholt.“
Die Aussagen des vorherigen Rister Trainers Stephan Blode, sein Nachfolger sei „ein hervorragender Coach und ein noch besserer Mensch“, bestätigten sich von dessen erstem Arbeitstag an. Attarbashi, der zuvor bereits drei Jahre lang im Nachwuchsbereich der Wedeler tätig gewesen war, glänzte als Übungsleiter des ProB-Teams mit Fachwissen, aber auch mit Glaubwürdigkeit, Menschlichkeit und Vereinsverbundenheit. Deshalb sagte Roquette dankbar: „Wir können uns als SC Rist nur glücklich schätzen, dass Attarbashi trotz der Doppelbelastung, die er durch seine Tätigkeit als Lehrer hat, die Arbeit mit unserem Team so viel Freude bereitet, dass er verlängert hat.“
Nachdem Attarbashi in Niedersachsen das Staatsexamen in den Fächern Sport und Religion erwarb, arbeitet er hauptberuflich seit August 2023an der Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg in Hamburg-Dulsberg. Die besagte Doppelbelastung kommentierte der Diplom-Sportwissenschaftler und Pädagoge selbst wie folgt: „Ich bin relativ strukturiert und organisiert – und ich wusste ja auch, was mich erwartet, als ich vor einem Jahr as ProB-Team des SC Rist übernommen habe.“ Er würde sich „richtig wohlfühlen mit der Mannschaft und im Gesamtverein“ ergänzte der 47-Jährige, der in Hamburg-Wilhelmsburg im Inselpark lebt.
Roquette war es trotzdem „wichtig, dass wir die Doppelbelastung in einem erträglichen Rahmen halten“. Während sich die Rister in Attarbashis Debüt-Saison 2023/2024 größtenteils auf sich selbst konzentrierten (Roquette: „Wir haben die Gegner mit ihren Stärken und Schwächen kaum analysiert.“), wurde nun, um in diesem Punkt eine Verbesserung herbeizuführen, gemeinsam mit dem Kooperationspartner Hamburg Towers eine Vollzeitstelle für Co-Trainerin Constanze Wegner geschaffen. Dafür ließ sich die 34-Jährige, die das NBBL-Team der Towers betreut (Roquette: „Das ist für die Talente die perfekte Schnittstelle.“), in ihrem Hauptberuf bei der Polizei vorübergehend beurlauben.
„Erst einmal war es für mich eine echte Herzensangelegenheit, dass Wegner ebenfalls bleibt – denn sie bringt noch einmal eine ganz andere Komponente in unsere Trainingsarbeit ein und hat zusammen mit Attarbashi viel angeschoben“, betonte Roquette. Wegner soll zukünftig neben den Gegnern auch die eigenen ProB-Spiele per Video-Analyse nachbereiten, was laut Roquette „gerade für unsere jungen Akteure eine sehr wichtige Selbstreflektion ist“. Deshalb ist der Sportchef überzeugt: „Durch das Schaffen dieser zusätzlichen Ressourcen konnten wir nicht nur die Qualität steigern, sondern auch Attarbashi entlasten und es ihm ermöglichen, sich auf seine Kernkompetenzen zu fokussieren.“
Wegner, Attarbashi und Roquette eint die Vorfreude auf die neue Saison 2024/2025. „Ich bin vor allem gespannt auf die jungen Talente, die jetzt aus der Jugend nach oben kommen, und auf die ebenfalls noch jungen Akteure, die zuletzt schon dabei waren und jetzt den nächsten Schritt gehen“, betonte der Coach, der schon bei seinen vorherigen Trainertätigkeiten bei den Towers und den Eisbären Bremerhaven zahlreiche Talente entdeckt und weiterentwickelt hatte. „Ich glaube, dass wir als SC Rist auf dem richtigen Weg sind – aber bisher haben wir gemeinsam auch nur gute Zeiten erlebt“, so Attarbashi, der abschließend betonte: „Wichtig ist, dass alle zufrieden sind und wir uns in die Augen schauen können.“
Text: Johannes Speckner