Erster Saisonsieg: SC Rist gewinnt bei den BSW Sixers

06. 10. 2024

Aufgrund der Sorge, "irgendwo stecken zu bleiben und nicht mehr nach Hamburg zu kommen", reiste das Team des SC Rist Wedel zum ersten Auswärtsspiel der Saison 2024/2025 in der 2. Bundesliga ProB bei den BSW Sixers in Sandersdorf-Brehna – nordöstlich von Halle (Saale) gelegen –nicht mit der Bahn an, sondern mit dem Bus. Auf dem Rückweg waren dann auch noch zwei Punkte mit an Bord, denn die Wedeler feierten mit einem 72:64 (33:29) im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ihren ersten Sieg in dieser Serie.

"Das Ergebnis klingt am Ende knapper, als der Spielverlauf es war", betonte Rist-Trainer Hamed Attarbashi, der nach einem ausgeglichenen ersten Viertel in der Folge für seine Schützlinge "klare Vorteile" gesehen hatte. Und auch in den ersten zehn Minuten, nach deren Ablauf die gastgebende BG Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen 06 nach wechselnden Führungen noch mit 17:15 in Front gelegen hatte, hätte sein Team "das, was wir uns vorgenommen, perfekt umgesetzt", lobte Attarbashi, der betonte: "Als wir sieben Minuten vor dem Ende mit 14, 15 Punkte vorne lagen, war ich mir sicher, dass wir uns den Sieg nicht mehr nehmen lassen."

Als Hauptgrund dafür, dass die Wedeler eine Woche nach der heftigen, zum Auftakt bezogenen 65:104-Niederlage gegen die Berlin Braves nun wie Phönix aus der Asche emporstiegen und eine bärenstarke Abwehr stellten, machte Attarbashi "eine sehr gute Trainingswoche" aus. Weil der Kooperationspartner Veolia Towers Hamburg am Mittwoch im Euro-Cup in Valencia gastierte, was für den Bundesligisten mit einer langen An- und Abreise verbunden war, konnten Al-Fayed Alegbe und Jared Grey durchgehend an den Übungseinheiten der Rister teilnehmen. "Dadurch hatten wir eine sehr hohe Qualität im Training - das gab es so in dieser Saison bisher noch gar nicht", freute sich der Coach.

Niklas Krause, der im Sandersdorfer "Sixers Dome" mit 21 Zählern - darunter drei erfolgreichen Dreierwürfen - der beste Punktesammler war, nannte neben den guten Übungseinheiten ("Wir haben jeden Tag so hart trainiert, wie wir auch spielen wollen."), nannte noch einen zweiten Grund für die deutliche Steigerung: "Dieses Mal waren wir mit einer ganz anderen Energie auf dem Feld als gegen Berlin." Der Shooting Guard, der nach Camron Reece - knapp 31 Minuten auf dem Parkett - mit fast 29 Minuten die zweitlängste Einsatzzeit hatte, ergänzte: "Die Energie ist das Element, das wir einfach brauchen, um erfolgreich zu sein."

Angesichts der Tatsache, dass ein in der Spitze 17 Punkte betragender Vorsprung (56:39 zu Beginn des vierten Viertels) noch einmal auf acht Zähler zusammenschmolz, stellte Krause allerdings fest: "Wir haben noch immer nicht perfekt gespielt." Diese Sichtweise teilte sein Trainer vollumfänglich: "Genauso, wie vor Wochenfrist gegen die Berlin Braves nicht alles schlecht war, war jetzt nicht alles gut", so Attarbashi, der vor allem "einige unnötige Ballverluste in der Schlussphase" bemängelte. Da der 48-Jährige nur bedingt rotieren konnte - in seinem Kader standen lediglich neun Akteure, beim Gegner waren es zwölf -, sprach er von "einem erfolgreichen Abnutzungskampf".

Einer der wackeren neun Wedeler war Jared Grey. Nach überstandener Verletzung kam der 19-Jährige knapp 20 Minuten zum Einsatz und bei seinem Pflichtspiel-Debüt im Rister Trikot auf sieben Punkte, zwei Assists sowie vier gewonnene Rebounds. "Er ist ein sehr talentierter Spieler, der Freude am Basketball und den Hunger nach Erfolg ausstrahlt - deshalb sind wir sehr froh, dass er dabei ist", erklärte Attarbashi. Der Neuzugang habe "eine solide Leistung gezeigt", befand der Trainer, der mit seinen Spielern gegen halb 2 in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag wieder Hamburg erreicht hatte.

STATISTIK:

SC Rist Wedel: Krause (21 Punkte), Reece (17), Martin (8), Grey (7), Tangermann (6), Alegbe (5), Agyepong, Egbe (je 4), Hoffmann.
Viertel-Ergebnisse: 17:15, 12:18, 10:21, 25:18.