W14: Von den Skandinaviern für kommende Aufgaben gelernt

  • 6. Januar 2019

Die weibliche U14 hat sich beim Turnier von Lund ins Halbfinale vorgekämpft, dort verloren die Mädels dann gegen AIK Basket Vit aus Schweden mit 29:40. Unter den ersten Vier eines solch großen Turniers zu stehen, sei erfreulich gewesen, sagte Trainer Marc Köpp, „im Halbfinale haben wir verdient verloren, denke ich. Auch im Finale wäre es für uns schwierig geworden. Das muss man deutlich sagen. Die Mannschaften hätten wir meines Erachtens nur schlagen können, wenn wir eine super Tagesverfassung gehabt hätten“, erläuterte er. So waren schwedische Teams im Endspiel unter sich, der Rist-Bezwinger AIK unterlag dort knapp Bjärred mit 12:13.

„Für die Mädels war es das erste Mal, dass sie an so einem rasanten Turnier teilgenommen haben“, sagte Köpp. „In Lund geht ja alles sehr schnell: Kurze Spiele mit durchlaufender Zeit. Das ist alles ein bisschen anstrengender. Man spielt in Mehrfeldhallen und muss sich immer schnell umziehen. Das ist eine ganz besondere Turnierform und die muss man erst mal kennenlernen“, erklärte er. Die Vorrunde durchschritten seine Schützlinge mit drei Siegen: Alvik Basket (Schweden) wurde mit 30:23 geschlagen, gegen Lugi BBK (ebenfalls aus dem Gastgeberland) setzten sich die Risterinnen mit 38:16 durch und bezwangen den dänischen Vertreter SISU mit 32:8. Damit stand man im Viertelfinale, dieses verschaffte den Wedeler Mädchen wiederum einen Gegner aus dem nördlichen Nachbarland: 34:19 hieß es für das Rist-Team im Aufeinandertreffen mit Aabyhøj Basket.

Wir halten fest: Die W14 machte ausgiebig Bekanntschaft mit dem skandinavischen Basketball und seinen Besonderheiten. „Sehr aggressiv, sehr enge Verteidigung. Wenn die 30 Minuten angehen, dann sagen die auch: ‚Wir wollen den Gegner 30 Minuten lang mit allem, was wir haben, unter Druck setzen.‘ Das ist der Spielstil, den ich eigentlich auch immer hatte, und den versuche ich gerade mit meinen Mädels voranzubringen, dass wir ein bisschen an das Skandinavische herankommen“, erläuterte Köpp. Insbesondere Halbfinalgegner AIK sei seinen Schützlingen in körperlicher Hinsicht überlegen gewesen: „Da sind wir in der Zone abgeprallt, wenn wir da hereingezogen sind. Das kennen wir halt gar nicht, in Hamburg sowieso nicht. Es war wichtig, dass wir mal wieder einen vor den Bug gekriegt haben und an unsere Grenzen gekommen sind“, sagte er. Die gewonnenen Erkenntnisse seien auch in Hinblick auf die im Frühjahr anstehenden weiterführenden Meisterschaften wichtig, betonte der Trainer.

„Doch Lund ist nicht nur Sport“, hob Köpp hervor. Das bedeutet: Auch das Miteinander ist wichtig, das gemeinsame Gruppenerlebnis. „Man muss sich ja auch selbst organisieren“, erklärte er. „Zwischen den Spielen haben wir woanders zugeguckt, dann muss man zum Essen gehen. Im Prinzip war ich mit der Mannschaft die ganze Zeit zusammen. Das ging morgens mit dem Frühstück los. Und abends endete das so gegen halb 11 oder 11 Uhr, manchmal auch um halb 12 Uhr. Diesen ganzen Tag hat man zusammen verbracht. Ich habe meine Spielerinnen von ganz anderen Seiten kennengelernt. Manche Sachen, die sportlich auftreten, erklären sich dann auch: Warum klappt das eine nicht und etwas Anderes gut? So etwas lernt man nur, wenn man mit den Spielerinnen so lange zusammen ist. Das ist ein großartiges Team, das ich da habe, mit einem starken Zusammenhalt. Und durch Lund hat der garantiert nicht abgenommen“, so der Trainer. Darauf ließen auch die Rückmeldungen der Spielerinnen sowie von Elternteilen schließen, ergänzte Köpp, der sich bereits zweifacher Lundaspelen-Sieger nennen darf: 1998 führte er den Jahrgang 1980 und 2003 den Jahrgang 1987 zum Erfolg in Schweden.

„Lund war für uns der Startschuss für die heiße Phase, denn Ende Februar haben wir schon die Hamburger Meisterschaft. Da werden wir sportlich keine Probleme haben, das darf ich, glaube ich, so sagen. Aber bis dahin müssen wir einen gewissen Stand haben, um dann die weiterführenden Meisterschaften vorzubereiten“, sagt er. Und dort treffe sein Team auf Gegner, „die alle diese Lund-Stärke haben“, meint der Rist-Trainer. Zum Vorbereitungsprogramm zählen bis dahin auch Probespiele gegen die männliche U14 sowie gegen ältere Mädchenteams.