Ibrahim Jabby verbindet Lehre und Leistungsbasketball

  • 11. August 2019

Für Ibrahim Jabby hat am 1. August ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Der 17-Jährige ist fortan Lehrling im Basketball und im Berufsleben. Bei der Jürgen Woldenga GmbH, einem Partner des SC Rist, durchläuft er eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker, Schwerpunkt Wasser und spielt bei den 2. Herren sowie in der NBBL gleichzeitig weiterhin Leistungsbasketball.

Ibrahim „Ibo“ Jabby. Fotos: Manningeaux

„Bisher hatte ich kleine Aufgaben“, erzählt Jabby von seinen ersten Tagen als Lehrling. „Zum Beispiel haben wir einen Heizkörper angebaut, ich habe das Loch in die Wand gebohrt, um den Heizkörper einzusetzen. Am Freitag haben wir bei einer Kundin ein Waschbecken angebaut und erst mal das alte Waschbecken abmontiert. Natürlich gucke ich bei den meisten Sachen erst mal zu“, sagt er.

Wie beim Basketball werden auch in der Ausbildung zunächst die Grundlagen vermittelt. „Er macht einen tollen Eindruck in den ersten Tagen: Ein sehr aufgeweckter junger Mann, er kommt bei den Kollegen sehr gut an“, sagt Oliver Böttcher, Geschäftsführer und Gesellschafter der Jürgen Woldenga GmbH sowie als Trainer der 1. Damen auch beim SC Rist tätig. „Die Lehre dauert dreieinhalb Jahre. Das ist lang, und ich kann immer nur hoffen, dass meine Lehrlinge das durchhalten“, so Böttcher. „Ibo wird im Kundendienstbereich eingesetzt, er wird auf Baustellen eingesetzt, er wird Bäder und Heizungsanlagen bauen. All das wird er lernen“, so der Basketballtrainer und Unternehmer. Bevor der Ausbildungsvertrag unterschrieben wurde, schaute sich Jabby den Beruf des Anlagenmechanikers während eines Tagespraktikums bei der Jürgen Woldenga GmbH an. „Die Kollegen waren nett, die Arbeit hat mir gefallen, da habe ich mir gesagt: Das mache ich“, berichtet er.

Oliver Böttcher: Basketballtrainer und Unternehmer

Über eine Basketball-AG an der Albert-Schweitzer-Schule kam Jabby einst mit dem SC Rist in Berührung und wuchs in der Wedeler Nachwuchsabteilung zu einem begabten Spielmachertalent heran. 2016 schaffte er bei den Piraten Hamburg den Sprung in die JBBL, mittlerweile spielte er in der NBBL sowie bei den 2. Herren in der 2. Regionalliga. Sein Traum: Basketballprofi werden. In seiner ersten JBBL-Saison habe er sich gesagt: „Wenn ich schon mal da bin, warum nicht durchziehen? Der Sport gefällt mir, ich habe Unterstützung, dann kann man auch etwas erreichen.“ Und dafür legt er Sonderschichten ein. Jabby: „In den Sommerferien habe ich mein Ritual, dass ich jeden Tag in die Halle gehe und etwas für mich mache: Ballhandling, werfen oder etwas für meinen Körper. Das habe ich die letzten vier Sommer so gemacht. Und auch vor und nach dem Training habe ich immer noch etwas gemacht. Das sind die Dinge, die einen besser machen“, so der 17-Jährige.

Jabby wurde und wird nicht nur in Wedel und bei den Piraten gefördert, sondern besuchte auch die Eliteschule des Sports in Dulsberg. Dort erlangte er den Realschulabschluss und verbindet nun Ausbildung und Leistungssport. Dass er bei der Jürgen Woldenga GmbH in die Lehre geht, bedeute für beide Seiten einen Gewinn, betont sein Chef Oliver Böttcher. „Sollte Ibo kein Basketballprofi werden, wäre es wünschenswert, dass ich ihn als Gesellen übernehmen kann“, sagt er. Damit sein Schützling die Lehre erfolgreich bestreiten und weiterhin Basketball auf Leistungsebene spielen kann, hat Böttcher für Jabby gemeinsam mit Rist-Jugendkoordinator Sven Schaffer und 2. Herren/NBBL-Trainer Torben Haase ein genau abgestimmtes Paket geschnürt. „Er kann auch mal einen schlechten Tag haben, weil er den ganzen Tag körperlich gearbeitet hat. Er schickt mir immer einen Trainingsplan und dann stimmen wir das ab. Wenn um 17 Uhr Training ist, dann haben wir eine Vereinbarung getroffen, dass er um 15 Uhr freigestellt wird, damit er pünktlich zum Training kann. Doch insgesamt hat der Job ganz klar Vorrang“, betont Böttcher. Bislang komme er mit der Doppelbelastung gut zurecht, sagt Jabby. „Power und Energie sind im Training noch da. Mal sehen, wie das in den nächsten Tagen wird. Das hängt auch davon ab, was man bei der Arbeit macht“, sagt er. Zum praktischen Teil der Ausbildung kommt ab Ende September der Unterricht in der Berufsschule hinzu. „Das ist immer im Block. Ich habe dann mehrere Wochen am Stück Berufsschule und dann wieder mehrere Wochen Arbeit“, erläutert der 17-Jährige.

In Sachen Basketball hat er sich vorgenommen, 2019/20 besser als in der vergangenen Saison zu sein und daran zu arbeiten, eines Tages den Sprung zu den 1. Herren zu schaffen. Und auch in seiner Ausbildung warten nach den anfänglich kleinen Aufgaben schon bald größere.

Weitere Informationen zur Jürgen Woldenga GmbH…