1. Herren: Auswärtssieg in Bernau mit bitterer Note

  • 1. Februar 2020
Joshua Lübken (hier im Hinspiel): Wichtige Dreier und Rebounds. Foto: Manningeaux

Das Ergebnis des Auswärtsspiels der 1. Herren beim SSV Lok Bernau sorgte für Zufriedenheit, doch die Wedeler Freude nach dem 74:66 war getrübt. Alexander Angerer verletzte sich im dritten Viertel am Knie und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. „Er ist unglücklich gelandet. Die Spieler, die drumherum standen, haben eine deutliche Reaktion gezeigt. Das sah nicht gut aus“, sagte Trainer Benka Barloschky kurz nach der Begegnung.

Die Prüfung in Brandenburg hatten seine Jungs mit Bravour gemeistert und sich in einer spannenden Partie die Punkte gesichert. „In Bernau zu spielen ist immer schwer: Sehr emotionales Publikum, sehr viel Energie in der Halle, gegen eine junge, talentierte Mannschaft“, so Barloschky. Die guten Verteidigungsleistungen auf beiden Seiten hielten das Geschehen zunächst punktearm. „Dann haben wir uns so langsam ins Spiel gekämpft, kann man fast sagen“, berichtete er von einer äußerst körperbetonten Angelegenheit.

Jamal Schmedes war nach zehn Spielminuten mit sechs Zählern bester Wedeler Korbschütze. Unmittelbar nach der ersten Viertelpause erhöhte Joshua Lübken die Rist-Führung per Dreier auf 21:15, dies war der bis dahin größte Abstand zwischen beiden Mannschaften. Das ließ Bernau nicht auf sich sitzen, drehte mittels eines 10:0-Laufes die Begegnung und veranlasste auf diese Weise eine Auszeit Barloschkys. Die Rister fanden ihre Linie wieder und lagen beim Gang in die Halbzeit mit 40:33 vorn. Erwähnenswert war, dass die Rister im zuletzt kritisch beäugten Reboundverhältnis zu diesem Zeitpunkt mit 20:13 den Ton angaben – und auch am Spielende diesbezüglich besser waren. „Das hatten wir uns vorgenommen, damit waren wir sehr zufrieden“, so Barloschky, der ebenfalls das Umschalten von Angriff auf Verteidigung lobend erwähnte, wodurch man dem Gegner wirkungsvoll die Geschwindigkeit raubte.

Sechs schnelle Punkte nach der Pause brachten die Hausherren wieder auf 39:40 heran. Der kleine Wedeler Vorsprung hielt, Bernau war stets dran, aber eben doch leicht in Rückstand. Als sich Angerer verletzte und sofort von den Sanitätern ins Krankenhaus gebracht wurde, ging das nicht spurlos an den Ristern vorbei. „Es ist vor allem für junge Spieler nicht einfach, dann die Konzentration hochzuhalten, sich davon nicht ablenken zu lassen und weiter ans Spiel zu denken. Das ist sehr, sehr schwer, und das haben wir super gemacht. Ich bin riesig stolz, dass wir uns danach als Mannschaft zusammengefunden haben und das auch für Alex gemacht haben“, sagte Barloschky, der die Reise nach Bernau ohne Osaro Jürgen Rich Igbineweka (krank), Matej Jelovcic (ausgekugelter Finger), Moritz Kröger (Zahnoperation) und Leif Möller (Einsatz in der NBBL) angetreten hatte.

Sechseinhalb Minuten vor dem Ende glich der Gastgeber zum 59:59 ab, ein Dreier von Malte Delow brachte die Brandenburger kurz darauf in Führung (62:61). Aber die Rister antworteten: Erst an der Freiwurflinie, dann traf Justus Hollatz, gut drei Minuten vor Schluss gab ein Lübken-Dreier einen weiteren wichtigen Schub in Richtung Auswärtssieg. Der 20-Jährige sprang nach Angerers Verletzung in die Bresche und überzeugte gegen einige seiner früheren Kollegen aus der Alba-Berlin-Jugend: „Joshua hat sich ’reingeschmissen, hat körperlich gespielt. Gegen Dan Oppland, der sehr erfahren ist, hatte er manchmal Probleme dagegenzuhalten, aber er hat nie aufgesteckt, wichtige Rebounds geholt und zwei Dreier getroffen. Einer davon war in einer kritischen Phase sehr, sehr wichtig. Joshua hat großen Anteil daran, dass wir am Ende das Spiel gewonnen haben“, so der Rist-Trainer über den 2,11 Meter großen Vierer, der mit knapp 20 Minuten so lange auf dem Feld stand wie in noch keiner ProB-Partie.

Bernau unterbrach das Geschehen in der Schlussphase mit zwei Auszeiten, versuchte den Wedeler Sieg abzuwenden, doch die Jungspunde in Gelb und Grün meisterten diese Herausforderung und sicherten sich einen Auswärtssieg, der angesichts der engen Tabellenlage und der schwierigen Umstände umso höher einzustufen ist.

Am kommenden Sonntag (9. Februar) ist Jugendtag beim SC Rist, präsentiert von der Stadtsparkasse Wedel. Da wird wie immer einiges in der Steinberghalle los sein. Es dürfte ein stimmungsvoller Rahmen sein, in dem die Rister dann die Gäste aus Münster begrüßen. Und nicht zu vergessen: Der Förderkreis veranstaltet eine Tombola mit vielen tollen Preisen, die Erlöse kommen der Wedeler Nachwuchsarbeit zugute. Karten für das Spiel gegen Münster sind im Vorverkauf erhältlich: https://ristwedel.reservix.de/tickets-sc-rist-wedel-wwu-baskets-muenster-mit-jugendtag-in-wedel-sporthalle-steinberg-am-9-2-2020/e1444615

  • Viertelergebnisse: 15:18, 18:22, 18:16, 15:18
  • SC Rist (Punkte): Adomaitis (15), Hollatz (14), Ross (11), Hoffmann (9), Jentz (7), Lübken, Schmedes (je 6), Angerer (4), Marshall (2), Sredojevic, Weilguny.