WNBL: Der Traum vom Halbfinale ist geplatzt

  • 3. April 2023
Arina Babaieva und die Risterinnen sind ausgeschieden.
Foto: Manningeaux

Noch rund drei Minuten vor der Schlusssirene lag der Einzug ins WNBL-Halbfinale in greifbarer Nähe, doch der angestrebte Sprung in die bundesweite Vorschlussrunde ist ausgeblieben: Die Risterinnen verloren gegen die TG Neuss 69:71.

Man war mit einer Fünf-Punkte-Bürde aus dem Hinspiel (80:85) in die Partie gegangen, im Laufe der Begegnung am Steinberg bauten die Mädchen von Trainer Jan-Christian Both diesen Rückstand ab, ohne die geforderte Führung allerdings bis zum Ende zu behalten. „Es ist natürlich schade, weil wir eine gute Chance liegengelassen haben, uns für die besten Vier zu qualifizieren. Das schmälert die Leistung trotzdem nicht. Wir haben mit einer sehr jungen Mannschaft immer noch eine gute Saison gespielt. Nur ist es halt schade, weil wir sicherlich bei den zwei knappen Niederlagen auch die Chance gehabt hätten, als Sieger in die nächste Runde einzuziehen“, sagte Both.

„Am Ende dann nicht clever genug“

In das Schlussviertel trugen die Risterinnen eine 57:48-Führung, man war also auf einem guten Weg. „Bis drei Minuten vor Schluss hatten wir sechs Punkte Vorsprung. Nur waren wir am Ende dann nicht clever genug“, befand der Trainer. Da die Foulgrenze der Wedelerinnen überschritten war, erhielten die Neusserinnen in der Schlussphase bei jedem Regelverstoß der Rist-Mädchen die Möglichkeit, an der Freiwurflinie zu punkten. Insbesondere Marija Ilic tat dies reichlich, traf elf ihrer zwölf Versuche.

„Jetzt wissen die Mädels, was noch fehlt und wie weh so etwas tun kann. Jetzt können sie in den nächsten Wochen, Monaten, Jahren daran arbeiten, um solche Situationen zu vermeiden“, sagte Both. Seine Spielerinnen wiesen einzeln und als Gruppe während der Saison 2022/23 eine starke Vorwärtsentwicklung nach. Das sei, so betonte der Trainer, auch auf die zusätzlichen Einsätze in der 1. und 2. Regionalliga zurückzuführen. Dort mussten sich die Talente mit deutlich erfahreneren Widersacherinnen auseinandersetzen. „Das hat ungemein geholfen, dann auch gegen gleichaltrige oder nur zwei, drei Jahre ältere Spielerinnen gute Leistungen abzuliefern“, sagte Both, der den gemeinsamen Damen- und WNBL-Leistungskader zusammen mit Jan-Ove Stukenburg betreut.

„Hat der individuellen Entwicklung sehr gut getan“

Dass man zeitweise mit einer sehr dünnen Personaldecke zurechtkommen musste, habe man unter anderem mit der Steuerung der Trainingsbelastung beantwortet, so Both, der überzeugt ist: „Es hat der individuellen Entwicklung sehr gut getan, dass sie von Anfang an viel spielen mussten“, sagte er. „Nichtsdestotrotz ist es uns bewusst, dass wir den Kader nächstes Jahr auf jeden Fall größer gestalten wollen – egal, um welche Mannschaft und welche Liga es geht. Das muss dann einfach sein“, betonte Both. Er und Stukenburg hatten mit Marianna Byvatov eine Ausnahmespielerin zur Verfügung, die in WNBL und 1. Regionalliga Maßstäbe gesetzt hat, mit Paula Huber-Saffer ist ein weiteres großes Talent mit Länderspielerfahrung in der kommenden U18-Bundesliga-Saison altersbedingt nicht mehr einsatzberechtigt.

Beendet ist die Saison 2022/23 für Boths und Stukenburgs Schützlinge noch nicht. Einige der WNBL-Kräfte sind am 15. und 16. April mit der U16 bei der Norddeutschen Meisterschaft gefordert, zudem steht am 23. April mit den 1. Damen das Viertelfinale im Hamburger Pokal gegen die Hamburg Towers (2. Regionalliga) an.

  • SC Rist: Babaieva, Bade, Baldauf, Byvatov, Ehmer, Huber-Saffer, Laabs, Lotta Linke, Luise Linke, Sattelkau, Severin.