1. Damen: Mut, ein bisschen Glück und ganz viel Antonia Laabs

  • 4. Dezember 2023
Antonia Laabs. Foto: Manningeaux

Solche Siege gehören zu den schönsten. Einem starken Gegner auswärts die Punkte abzuluchsen, dabei im Laufe der Begegnung schwierige Phasen zu überstehen, um in den Schlussminuten dank mutiger Entscheidungen den letzten und von Erfolg gekrönten Vorstoß folgen zu lassen. Für Derartiges braucht es Spielerinnen mit Entschlusskraft und Mut. Beides brachte Antonia Laabs beim 66:64-Auswärtssieg des SC Rist gegen den TuS Neukölln im gewünschten Maße auf – und zwar nicht zum ersten Mal in der laufenden Saison.

Heiße Endphase

„Das ist sehr gut, erwarten wir aber auch von einer Toni Laabs oder einer Lotta Linke. Das sind die beiden, die viel den Ball haben sollen“, unterstrich der Wedeler Trainer Jan-Ove Stukenburg. Laabs sorgte 30 Sekunden vor der Schlusssirene mit einem Dreipunktewurf für ausgeglichene Verhältnisse. Die Risterinnen verhinderten im Berliner Gegenangriff einen Korberfolg Neuköllns und erlebten beim folgenden eigenen Einwurfversuch eine Schrecksekunde mit glücklichem Ausgang.

Stukenburgs Schützlingen gelang es nicht, den Ball wieder ins Spiel zu bringen. Doch der unweigerlich ertönende Pfiff der Unparteiischen galt nicht etwa einem vermuteten Wedeler Verstoß gegen die Fünf-Sekunden-Regel. „Es gab ein technisches Foul gegen eine Gegnerin, weil sie übergetreten ist. Sehr, sehr glücklich in dem Fall auch einfach für uns“, gestand Stukenburg.

Zwar wurde der fällige Freiwurf nicht verwandelt, aber die Risterinnen blieben ja im Ballbesitz – und konnten auf Laabs‘ Entschlossenheit bauen. Die 16-Jährige ließ sich bei ihrem Vorstoß zum Berliner Korb durch nichts und niemanden aufhalten. Ihrem Siegtreffer hatte Neukölln bei zweisekündiger Restzeit keine Antwort mehr entgegenzusetzen.

Lange im Hintertreffen

So nervenaufreibend sich das Ende ausnahm, so unstetig war zuvor lange auch die Wedeler Leistung gewesen. Der SC Rist mühte sich über weite Strecken vergeblich, einen vier bis sechs Punkte betragenden Rückstand abzustreifen. „Der Spielverlauf kam eher den Gegnerinnen zugute. Wir haben eher deren Spiel mitgespielt. Umso besser, dass wir da mitgehalten haben“, meinte Stukenburg. Und mindestens genau so gut, eine solch treffsichere Antonia Laabs in den eigenen Reihen zu wissen.

  • SC Rist (Punkte): Laabs (22), Schmalisch (9), Dennis, Gleitsmann, Linke (je 7), Baldauf (6), Ehmer (4), Hoffmann (3), Hahn (1).