WNBL: Hochspannung und ein gutes Ende

  • 26. Februar 2024
Szene aus dem Hinspiel: Lotta Linke auf dem Weg zum Korb. Foto: Manningeaux

Sie machten es mächtig spannend, reizten ihre Karten bis zum Äußersten aus und durften am Ende trotz einer 65:80-Niederlage jubeln. Die Risterinnen haben die WNBL-Gruppe Nordost wie in der Vorsaison auf dem ersten Tabellenplatz abgeschlossen.

Eine Niederlage mit bis zu 15 Zählern konnte man sich bei Alba Berlin erlauben, um den Spitzenrang zu behalten und die Hauptstädterinnen davon abzuhalten, sie am letzten Spieltag von eben jenem noch zu verdrängen.

Die Risterinnen wurden wieder hauptverantwortlich von Jan-Ove Stukenburg betreut, der den gerade zum zweiten Mal Vater gewordenen Jan-Christian Both als Trainer vertrat. Dass es derartig knapp werde würde, ließ sich nach dem guten Wedeler Auftakt (14:4) kaum erahnen. Doch zu sehen war da bereits, dass Berlins Trümpfe Schnelligkeit und Treffsicherheit beim Dreipunktewurf sein würden. Stukenburgs Schützlinge mussten die Führung abgeben und lagen bei Halbzeit mit 34:37 im Hintertreffen.

2:16-Lauf kassiert

„Und dann sind wir extrem schlecht ins dritte Viertel gestartet“, sagte der Trainer. Die Berliner Pressverteidigung entfaltete ihre volle Wirkung und trug entscheidend dazu bei, dass den Hauptstädterinnen ein 16:2-Zwischenspurt gelang. Man musste Böses befürchten, als sich die Risterinnen einem Rückstand gegenübersahen, der bis zu 18 Punkte betrug. „Zum Glück konnten wir am Ende des dritten Viertels mit einem 9:1-Lauf antworten“, so Stukenburg. Somit war man wieder auf Kurs, das Zwischenergebnis nach 30 Spielminuten (49:59) lag im Rahmen.

Die Risterinnen verkürzten weiter, kamen auf bis zu sechs Punkte auf die Berlinerinnen heran. Wieder hielten die Gastgeberinnen mit hohem Verteidigungsdruck und mit Ferndistanzwürfen dagegen. „Zwei Minuten vor Schluss lagen wir plötzlich mit 15 Punkten hinten“, sagte der Rist-Trainer. Nur noch zwei Körbe fielen bis zum Schluss – auf jeder Seite jeweils einer. Doch die Gefahr, den ersten Tabellenrang noch abtreten zu müssen, bestand weiterhin. Einen letzten Versuch unternahm Berlin vier Sekunden vor dem Ende der Begegnung: „Das war eigentlich ein ganz guter Wurf, der aber zum Glück das Ziel verfehlte“, atmete Stukenburg durch. „Die Mädels haben es sich verdient, Erster zu sein“, lobte er angesichts der Bilanz von acht Siegen und zwei Niederlagen.

Wiedersehen mit der TG Neuss

Im Achtelfinale um die deutsche Meisterschaft bekommen es die Risterinnen mit dem Tabellenvierten der Nordwest-Staffel zu tun. Das ist die TG Neuss. Am 10. März findet auswärts das Hinspiel statt, die zweite Begegnung wird am 24. März in der Wedeler Steinberghalle ausgetragen. In der vergangenen Saison schied man in der Runde der besten Acht gegen Neuss aus. Mit Marija Ilic und Johanna Huppertz stehen zwei der Spielerinnen, die damals entscheidend am Wedeler Aus beteiligt waren, nach wie vor im TG-Aufgebot. „Die beiden gilt es in den Griff zu bekommen. Ilic ist noch verletzt, aber wir gehen davon aus, dass sie zum Achtelfinale fit sein wird“, sagte Stukenburg.