Auf den Spuren von Walker und Cleary: Reece nimmt Abschied
Durch die Tür, die ihm bei den Basketballern des SC Rist Wedel im Sommer 2023 geöffnet wurde, trat Camron Reece hindurch – und das mehr als eindrucksvoll. Nicht nur aufgrund seiner 2,01 Meter Körpergröße und seiner Muskeln, sondern auch „mit seiner Energie und seiner Effizienz unter dem Korb“ (Rist-Coach Hamed Attarbashi) glänzte der US-Amerikaner, der in der Saison 2023/2024 in der 2. Bundesliga ProB – die Play-Off-Spiele mit eingerechnet – im Schnitt auf 15,8 Punkte pro Partie kam.
„Reece war schon ein guter Spieler, als er zu uns kam, hat sich dann aber – auch dank der Trainingseinheiten bei den Towers – sportlich großartig weiterentwickelt und die Ziele erreicht, die er selbst hatte“, lobte Attarbashi. Nun wird der Centerspieler, der nach Engagements in seiner US-amerikanischen Heimat am Sheridan College, an der University of Akron und am Talladega College in der Serie 2022/2023 in Finnland bei Kataja Basket seine erste Europa-Station hatte, den Steinberg aller Voraussicht nach verlassen: „Wir waren für ihn das Sprungbrett, um sich für eine höhere Liga zu empfehlen“, sagte Attarbashi mit Blick darauf, dass Reece im Towers-Trikot (ein Bundesliga-Spiele, 13 Euro-Cup-Partien) ebenfalls überzeugte.
Auch der Sportliche Leiter Christoph Roquette bezeichnete seinen SC Rist als „ein Karriere-Sprungbrett, das Reece so genutzt hat, wie in den vorherigen Spielzeiten bereits seine Landsleute Harrison Cleary und Jordan Walker.“ Cleary, der für die Wedeler in der Spielzeit 2022/2023 geglänzt und sie vor Jahresfrist gen Lahti Basketball verlassen hatte, legte in Finnlands 1. Liga eine prächtige Weiterentwicklung hin. „Natürlich ist es für uns schade, solche Spieler nach nur einem Jahr wieder ziehen lassen zu müssen – aber wir würden so starke Akteure gar nicht bekommen, wenn sie nicht diese Entwicklungschance bei uns erkennen würden“, weiß Roquette.
Wohin es Reece, der im Februar seinen 25. Geburtstag feierte, zieht, ist fraglich: „Er ist noch jung und wir wünschen ihm, dass er zukünftig in einer höheren Liga spielen und sich beweisen kann“, so Attarbashi. Ähnliche Worte wählte Roquette: „Reece hat maßgeblich zu unserer Leistungsexplosion in der vergangenen Saison beigetragen und muss nun den nächsten Schritt in seiner Karriere in einer höheren Spielklasse gehen.“ Allerdings: Sollte Reece bei seiner Suche nach einem neuen Verein nicht fündig werden, „würden wir ihn mit Kusshand wieder nehmen“, betonte Attarbashi. „Falls er anrufen sollte und bleiben möchte, würden wir natürlich ‚Ja‘ sagen“, ließ auch Roquette noch ein Hintertürchen offen.
Text: Johannes Speckner, Foto: Manningeaux