Regionalliga statt Profi-Karriere für Paukste 

  • 1. August 2024

Am vorletzten Valentinstag, dem 14. Februar 2023, gab Simonas Paukste sein Debüt in der 1. Bundesliga, als er für die Veolia Towers in der Partie beim FC Bayern München 42 Sekunden lang auf dem Parkett stand. Weitere Erstliga-Einsätze kamen für den Angriffsspieler nicht dazu – stattdessen habe er „unter großem Verletzungspech gelitten“, wie Christoph Roquette, Sportlicher Leiter von Paukstes Stammverein SC Rist Wedel, rückblickend feststellte.

In der Saison 2023/2024 kam Paukste für die Rister in der 2. Bundesliga ProB in 21 Spielen im Schnitt auf 12:55 Einsatzminuten und fünf Punkte. „In ihm steckt noch viel mehr“, war und ist Roquettes feste Überzeugung auch angesichts der Tatsache, dass der gebürtige Litauer im Mai erst seinen 20. Geburtstag feierte. „In der zurückliegenden Saison kam er verletzungsbedingt nicht richtig zum Zug – aber wir haben in vielen Gesprächen versucht, ihm aufzuzeigen, dass sein Weg bei uns noch lange nicht vorbei ist, sondern er weitere Entwicklungsmöglichkeiten hat“, beteuerte Roquette.

Zwischenzeitlich sah es so aus, als würde Paukste, der in Delingsdorf im Kreis Stormarn aufwuchs, wo er mit dem Basketballspielen beim TSV Bargteheide und Ahrensburger TSV begann, für ein weiteres Jahr am Steinberg bleiben. Letztlich entschied er sich aber doch für einen Abschied und eine sportliche Veränderung. „Der Aufwand, aus Stormarn für jede Übungseinheit eine lange Anreise absolvieren zu müssen, war ihm zu hoch“, nannte Roquette den Grund dafür, dass der 20-Jährige dem Profi-Basketball den Rücken kehren, sich einem Regionalligisten anschließen und seine berufliche Laufbahn forcieren will.

„Das ist sehr schade, aber wir müssen das so akzeptieren“, erklärte Roquette. Ähnlich äußerte sich Rist-Trainer Hamed Attarbashi: „Simonas ist ein guter Junge, den wir gerne in unserem Kreis behalten hätten.“ Mit Blick darauf, dass sich Paukste nach drei Jahren beim Bramfelder SV bereits im Sommer 2018 den Towers angeschlossen und seit 2020 den Ristern angehört hatte, ergänzte Attarbashi: „Wie die Verantwortlichen der Veolia Towers, so haben auch wir viel Arbeit in seine Entwicklung gesteckt – aber nun hat er sich für einen anderen Weg entschieden.“ Nicht jeder Spieler kann den Sprung zum Profi schaffen – und nicht jede Liebesgeschichte nimmt ein gutes Ende, unabhängig vom Valentinstag.

Text: Johannes Speckner Fotos: Manningeaux